Endoskopie: Informationen & Endoskopie-Ärzte

28.09.2022
Prof. Dr. med. Jörg G. Albert
Medizinischer Fachautor

Die Endoskopie ist eine Untersuchungsmethode, die von einem Arzt mit einem Endoskop ausgeführt wird. Untersucht werden Bereiche im Innern des menschlichen Körpers, die von außen nicht einsehbar sind. Wenn möglich werden dazu natürliche Körperöffnungen genutzt. So sind keine Gewebeschnitte erforderlich. In manchen Fällen können mittels Endoskopie auch direkt Eingriffe durchgeführt werden.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Endoskopie-Spezialisten und Zentren.

Empfohlene Ärzte für eine Endoskopie

Artikelübersicht

Was ist ein Endoskop?

Ein Endoskop besteht aus einem flexiblen Gummischlauch oder einem festen Metallrohr. Der Arzt führt dieses Instrument in eine Körperhöhle oder ein Hohlorgan ein.

Am Ende des Endoskops befinden sich

  • eine Lichtquelle,
  • eine Linse und
  • eine Kamera.

Mit diesen Instrumenten kann die untersuchte Stelle ausgeleuchtet und mittels Vergrößerung sichtbar gemacht wird. Das Bild der Kamera wird auf einen Monitor außerhalb des Körpers übertragen. So kann der Arzt genau den untersuchten Bereich betrachten.

Mit Hilfe einer Spül- und Absaugvorrichtung können Gewebeproben entnommen oder auch kleine Eingriffe durchgeführt werden. Dies geschieht mit Spezialinstrumenten, die über integrierte Kanäle eingeführt werden.

Starre Endoskope eignen sich insbesondere für künstlich gesetzte Körperöffnungen. Flexible Endoskope werden für alle natürlichen Körperöffnungen verwendet.

Flexibles Endoskop.jpg
Flexibles Endoskop © de:Benutzer:Kalumet - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

Wann ist eine endoskopische Untersuchung sinnvoll?

Eine Endoskopie ist immer dann sinnvoll, wenn eine Diagnose im Körperinnern nicht durch andere bildgebende Verfahren gestellt werden kann. Der direkte Blick auf den zu untersuchenden Bereich kann dem Arzt beim Stellen der Diagnose helfen. Die Entnahme einer Gewebeprobe zur anschließenden Untersuchung kommt häufig bei der Krebsdiagnostik zum Einsatz.

Hilfreich ist die Endoskopie auch zur Entfernung von erkranktem Gewebe. Im Rahmen einer Darmspiegelung, die ebenfalls eine Form der Endoskopie ist, können etwa Darmpolypen direkt entfernt werden.

Eine Endoskopie wird unter anderem durchgeführt,

  • wenn ein Verdacht auf eine bösartige Veränderung des Gewebes besteht,
  • wenn kleinere operative Eingriffe durchgeführt werden oder
  • wenn eine sichere Diagnose gestellt und der Verlauf verschiedener Erkrankungen kontrolliert werden soll.

Welche Körperhöhlen und Organe eignen sich für eine endoskopische Untersuchung und wie wird sie durchgeführt?

Die Methoden und Rahmenbedingungen variieren je nach dem, welcher Hohlraum und welches Organ untersucht werden soll. Es gibt einige Körperregionen, bei denen sich die Endoskopie als besonders vorteilhaft erweist.

Brustraum

Die Thorakoskopie ermöglicht die Untersuchung des Brustraumes beziehungsweise der Brusthöhle (Thorax). Der Thorax wird durch das Brustfell ausgekleidet, wobei auch eine Untersuchung der Lungenoberfläche und des Lungenfells möglich ist. Dies geschieht unter Vollnarkose.

Dabei wird das Endoskop über einen kleinen Hautschnitt am Hals über dem Brustbein eingeführt.

Lunge

Bei der Bronchoskopie (Lungenspiegelung) wird durch die Luftröhre ein Endoskop bis in die Bronchien der Lunge eingeführt.

Diese Untersuchung kann abhängig von der Intensität des Eingriffs und vom Wunsch des Patienten sowohl unter lokaler Betäubung als auch unter Vollnarkose erfolgen. Vorab wird ein Beruhigungsmittel gespritzt.

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Magen

Wird der Magen endoskopisch untersucht, spricht man von einer Gastroskopie (Magenspiegelung).

Während der flexible Schlauch durch den Mund und den Rachen in den Magen eingeführt wird, kann es zu einem Würgereiz kommen. Um diesem Reflex entgegenzuwirken, wird regelmäßig eine lokale Betäubung vorgenommen. Manche Patienten wünschen die Gabe eines Beruhigungsmittels oder eine kurze Vollnarkose.

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Darmspiegelung

Die sogenannte Koloskopie findet im Dickdarm statt. Vor der endoskopischen Untersuchung muss der Darm mit Hilfe eines Abführmittels über mehrere Stunden entleert werden.

Wahlweise erfolgt die Koloskopie

  • ohne Betäubung,
  • mit leichter Narkose oder
  • nach Einnahme eines Beruhigungsmittels.

Mastdarm- und Enddarmspiegelung

Viele Patienten empfinden die Mastdarmspiegelung (Rektoskopie) und Enddarmspiegelung (Proktoskopie) als unangenehm. Meistens vertragen sie sie jedoch gut ohne vorherige Narkose.

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Bauchraum

Die Endoskopie im Bauchraum wird auch Laparoskopie oder Bauchraumspiegelung genannt. Hier kommt eine Vollnarkose zur Anwendung.

Neben dem Bauchnabel wird ein winziger Schnitt gesetzt, über den das Endoskop in den Bauchraum geführt wird. Um dem behandelnden Arzt eine möglichst freie Sicht in das Innere zu ermöglichen, wird der Bauch aufgebläht.

Mit der Laparoskopie werden heutzutage Verwachsungen im Bauchraum und entzündete Blinddärme entfernt. Die Laparoskopie ist auch das Mittel der Wahl bei 

Gelenke

Mit feinsten Instrumenten wird die Endoskopie auch bei Gelenkbeschwerden eingesetzt (Arthroskopie). Sie kommt bei Beschwerden oder Eingriffen

zum Einsatz.

Insoweit dient die Gelenkspiegelung vorwiegend therapeutischen Zwecken.

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Mit welchen Risiken ist eine Endoskopie verbunden?

Nur in seltenen Fällen können im Zusammenhang mit der Endoskopie Komplikationen aufkommen. Das gilt zum Beispiel für Blutungen, die durch entnommenes Gewebe entstehen. Sie werden meist noch während der Untersuchung gestillt.

Nur in Ausnahmefällen kommt es zu Infektionen oder Atem- und Herz-Kreislaufstörungen. Meistens sind sie auf Beruhigungs- und Schmerzmittel zurückzuführen, die im Vorfeld verabreicht wurden.

Erfordert die Endoskopie eine Krankschreibung?

Ob eine Krankschreibung erforderlich ist, ist abhängig vom Umfang der endoskopischen Untersuchung und der Art der Betäubung. Grundsätzlich obliegt jedoch die Entscheidung über eine Krankschreibung und deren Dauer dem behandelnden Arzt.

Regelmäßig verzichten die Ärzte jedoch bei einem ambulanten Eingriff auf eine Krankschreibung.

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