Gesundheit
Ein nicht ganz neues Kuriosum unseres Gesundheitssystems gerät durch den diesjährigen Krankenhausreport der Barmer Ersatzkasse wieder in den Fokus. Die Studie zeigt: Nicht jeder Patient hat in Deutschland die gleiche Chance, eine komplizierte OP zu überstehen. Und das hängt keineswegs von der Wahl der Krankenkasse, sondern von der Wahl der Klinik und OP-Methode ab.Im Mittelpunkt des diesjährigen Krankenhausreports der Barmer steht die komplizierte Operation einer erweiterten Bauchschlagader (Bauchaortenaneurysma, BAA). Das Tückische: Ein Bauchaortenaneurysma erzeugt keine eindeutigen Symptome. Daher bleibt die Erkrankung oft unerkannt und damit unbehandelt. Reißt die überdehnte Aorta, ist die Überlebenschance gering – aufgrund des massiven Blutverlusts kann nur jeder Fünfte gerettet werden. Daher ist eine frühzeitige Operation zwar mit Risiken behaftet, aber überlebenswichtig. Doch die Risiken sind von Klinik zu Klinik ungleich verteilt.
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Krankenhausreport zeigt gravierende Unterschiede auf
Das Risiko eines Bauchaortenaneurysmas steigt mit dem Alter. Folgerichtig wird die lebensbedrohliche Erkrankung in einer überalterten Gesellschaft häufiger zu sehen sein und an Relevanz gewinnen. Umso wichtiger, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen – genau das was die Barmer in ihrem Krankenhausreport nun getan.Der Report beruht auf Daten von 8,4 Millionen Versicherten der BEK – darf also mit Fug und Recht als repräsentativ gelten. Schließlich spiegeln sich darin 10 Prozent der Bevölkerung wieder. Die Krankenkasse kommt zum Schluss, dass die Überlebensrate in Krankenhäusern mit hohen Fallzahlen deutlich besser ist. In Kliniken, die häufig Patienten mit einem Bauchaortenaneurysma auf dem OP-Tisch haben, liegt die Sterberate um 2,6 Prozentpunkte niedriger als in Krankenhäusern mit vergleichsweise geringen Fallzahlen. Kein Wunder – denn gerade bei dieser komplizierten Bauch-OP spielen Erfahrung und Qualifikation des Operateurs eine entscheidende Rolle.[caption id="attachment_6804" align="aligncenter" width="840"]