Zahnfleischlächeln – oft ein Grund, sich das Lachen zu verkneifen

09.07.2019
Leading Medicine Guide Redaktion
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Leading Medicine Guide Redaktion

Das sogenannte „Gummy Smile“, zu Deutsch „Zahnfleischlächeln“, hat mit Gummi nichts zu tun, auch nicht mit Kaugummi. Vielmehr leitet es sich aus dem englischen Begriff „gum“ für Zahnfleisch ab. Normalerweise erreicht die Oberlippenkontur beim Lächeln nur den Zahnfleischrand. Von einem Zahnfleischlächeln spricht man wenn beim Lächeln mehr als etwa 3 mm Zahnfleisch sichtbar werden. Bei einem sehr ausgeprägten Gummy Smile sieht man schon bei leicht geöffnetem Mund zu viel Zahnfleisch. Das kann verschiedene Ursachen haben: Ein zu langer Oberkiefer, eine zu kurze Oberlippe, ein zu aktiver Hebemuskel der Lippe, zu kurze Zähne oder ein zu dickes Zahnfleisch können die Ursache sein, manchmal liegt auch eine Kombination mehrerer Ursachen vor. 

„Wird zu viel Zahnfleisch beim Lächeln entblößt, besteht ästhetisch ein Missverhältnis von Lippe, Zahnfleisch und Zähnen.“ (Prof. Lindorf) 

Das wohl berühmteste Gummy Smile der Welt hat Julia Roberts – bei der Hollywood-Schauspielerin ist es sogar zu einer Art Markenzeichen geworden. Doch nicht jeder Mensch mit Gummy Smile kann so dazu stehen wie Julia Roberts und nicht bei jedem wirkt es so attraktiv. Ein Zahnfleischlächeln ist zwar keine Krankheit, viele Menschen leiden aber psychisch darunter und empfinden es als Makel. 

Bitte lächeln! Oder doch lieber nicht? 

Eine Bekannte hatte es sich angewöhnt, die Hand beim Lachen immer vor den Mund zu halten. Es war ihr peinlich, dass man bei ihr das Zahnfleisch so auffallend sah, Jeder, der schon mal etwas zwischen den Zähnen hatte oder eine Zahnspange trug, kann das vielleicht nachvollziehen. Bei der Bekannten hat sich das Versteckenwollen ihres „Makels“ über die Jahre sogar zugespitzt: gerade durch das Verdecken der Zähne lenkte sie erst recht die Aufmerksamkeit darauf. Irgendwann hat sie sich das Lachen ganz verkniffen, was Auswirkungen auf das soziale Umfeld und nicht zuletzt auf die eigene Psyche hatte.

„Zahnfleischlächeln bzw. Gummy Smile ist keine Krankheit, aber für viele Mensch Zustand, der aufs Gemüt schlägt.“ (Prof. Lindorf) 

Wenn man das eigene Lachen als etwas Peinliches empfindet, leidet das Selbstbewusstsein darunter und man fühlt sich unsicher im sozialen Kontakt. Ein bewusstes Vermeiden des Lächelns oder der Versuch, das Zahnfleisch durch eine antrainierte Mimik weniger zu zeigen, wirkt auf andere Menschen irritierend und es fehlt der positive Effekt des Lachens auf die eigene Stimmungslage.

Zahnfleischlächeln

Wenn der Körper auf die Psyche wirkt 

Psychologen haben beispielsweise herausgefunden, dass die Mimik nicht nur Ausdruck von Gefühlen ist, sondern diese auch hervorruft oder verstärkt. Körper und Psyche hängen eng miteinander zusammen. Muskeln, die bei der Mimik aktiviert werden, setzen weitere Mechanismen in Gang. So zum Beispiel das Erinnerungszentrum im Gehirn: Emotionale informationen werden abgerufen, die wir mit der jeweiligen Bewegung, Mimik oder Körperhaltung normalerweise verknüpfen. Verschränkte Arme etwa bewirken automatisch eine Abwehrhaltung, ein Lächeln wiederum trägt zu einem optimistischen Gefühl bei. Wer also seine Hand ständig vor den Mund hält oder sich sein Lachen verkneift blockiert sich auch auf emotionaler Ebene. 

Zum Glück gibt es andere Lösungen. Viele Betroffene wissen gar nicht, dass ein Gummy Smile medizinisch gut korrigiert werden kann. In den USA zum Beispiel werden Korrekturen des Zahnfleischlächelns häufiger durchgeführt. Nicht ohne Grund heißt es, dass Amerika das Land der perfekten Zähne sei. 

Moderne Therapiemöglichkeiten geben Grund zum Lächeln

Lindorf

Je nach Ursache gibt es unterschiedliche Möglichkeiten ein Gummy Smile zu korrigieren. Der Leading Medicine Guide Experte Prof. Lindorf, Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Implantologe und Dysgnathiechirurg mit Zusatzbezeichnung plastisch-ästhetische Operationen aus Nürnberg erklärt: 

  • Bei zu viel Zahnfleisch wird das überschüssige Zahnfleisch modellierend abgetragen (Gingivektomie), z.B. mit einem Laser. 
  • Wenn die Schneidezähne relativ zu klein sind kann man durch eine optische Vergrößerung der Zahnfläche das Gummy Smile deutlich abschwächen. Hier kommen Veneers oder Kronen zur Anwendung, ggf. kombiniert mit einer chirurgischen Zahnkronenverlängerung. 
  • Bei einer zu kurzen Oberlippe kann eine Lippenverlängerung erfolgen – ein ambulanter Eingriff durch den die Lippe etwas abgesenkt wird. 
  • Ein überentwickelter zu aktiver Hebemuskel kann entweder durch einen kleinen Schnitt (Myotomie) oder eine Botoxinjektion geschwächt werden. 
  • Bei einem zu langen Oberkiefer kann dieser durch Entfernen einer Knochenscheibe gekürzt werden (Ostektomie mit Hochverlagerung des Oberkiefers). Dieser Eingriff ist allerdings etwas komplexer und muss in Vollnarkose stationär durchgeführt werden, der Klinikaufenthalt beträgt ca. 3 Tage.

„Es ist immer eine exakte Diagnose der Ursache des Gummy Smile erforderlich, um eine individuell passende Therapie zu finden. Meistens braucht es nur einen kleinen Eingriff mit geringer Regenerationszeit und man kann nach kurzer Zeit wieder unbeschwert lachen.“ (Prof. Lindorf)

Lächeln

Unkompliziert, einfach & schnell 

In vielen Fällen kann man mit einem kleinen ambulanten Eingriff die Korrektur des Zahnfleischlächelns erreichen. Bei der Bekannten war es auch so. Sie hatte sich nach einer Beratung beim Kieferchirurgen für eine Laserbehandlung entschieden und war verblüfft wie unkompliziert, schnell und einfach das ging. So ist aus ihrem ehemals ,,Gummy Smile“ ein „Warm Smile“ geworden, ein Lächeln, das alle auf wunderbare Weise ansteckt. Heute ärgert sie sich nur noch darüber, dass sie dies nicht schon früher machen ließ. Die moderne Kieferchirurgie gibt doch viel Anlass zum Lächeln. 


Erfahren Sie mehr über Professor Lindorf und nehmen Sie bei Fragen direkt Kontakt zu ihm auf. 

HL403GC, LMG19 – Bildquelle: (c) deagreez, (c) ALDECAstudio, (c) unpict – Adobe Stock. 

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