Kyphose: Informationen & Kyphose-Spezialisten

04.01.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Der medizinische Fachausdruck Kyphose stammt aus dem Griechischen und bedeutet Buckel. Kyphose bezeichnet eine im Brustbereich nach hinten gerichtete übermäßige Krümmung der Wirbelsäule. Außerdem nennt man den Buckel noch Rundrücken, Gibbus und Hyperkyphose.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Kyphose-Spezialisten und Zentren.

ICD-Codes für diese Krankheit: M40

Empfohlene Kyphose-Spezialisten

Kurzübersicht:

  • Was ist Kyphose? Eine im Brustbereich nach hinten gerichtete übermäßige Krümmung der Wirbelsäule. Im Volksmund spricht man von einem Buckel.
  • Symptome: Chronische Rücken-/Nackenschmerzen, erschwerte Atmung, Blutungen, Herzerkrankungen, Schlafstörungen, Taubheitsgefühle, Beinlähmungen und weitere. Häufig leidet der Patient auch an Skoliose oder Bandscheibenvorfällen.
  • Ursachen: Kyphose kann angeboren sein oder im Laufe des Lebens vor allem durch nachlässige Körperhaltung, degenerative Erkrankungen, unfallbedingte Verletzungen und Wirbelsäulentumoren erworben werden.
  • Behandlung: In leichten Fällen reichen konservative Maßnahmen, vor allem Sport und korrekte Körperhaltung aus. Ansonsten ist jedoch eine OP angezeigt. Hier kämen die Spondylodese oder eine Kyphoplastie infrage.
  • Übungen: Physiotherapie kann eine Kyphose gut korrigieren. Die Übungen stärken die Rückenmuskulatur. Eine physikalische Therapie und Atem-Übungen helfen dem Patienten ebenfalls bei Techniken zur Aufrichtung und Entlastung der Wirbelsäule.

Artikelübersicht

Was ist eine Kyphose?

Jeder Mensch verfügt über eine leichte natürliche Krümmung der Brustwirbelsäule nach hinten.

Von einer Kyphose der Lendenwirbelsäule spricht man, wenn die Wirbelsäule in der Lendenregion übermäßig gekrümmt ist. Eine zu starke Kyphose lässt sich bei aufrechtstehenden Personen schon mit bloßem Auge deutlich erkennen.

Vergleich einer gesunden Wirbelsäule mit Kyphose
Bei Kyphose bildet die Wirbelsäule einen Buckel © Matthieu | AdobeStock

Je nach zugrunde liegender Ursache leiden die Betroffenen unter:

Die Kyphose kommt oft zusammen mit einer Skoliose vor. Darunter versteht der Mediziner eine seitlich verkrümmte und oft noch zusätzlich verdrehte und versteifte Wirbelsäule.

Da der Rundrücken deutlich sichtbar ist, lässt er sich von Fachärzten für Orthopädie leicht diagnostizieren. Sie führen anschließend noch eine Röntgen-Untersuchung durch.

Falls Sie ebenfalls eine auf Brusthöhe zu stark gekrümmte Wirbelsäule haben, sollten Sie schnellstmöglich einen Orthopäden aufsuchen.

Wie entsteht eine Kyphose?

Der Buckel entsteht durch Wirbelkörper-Brüche. Bei älteren Frauen sind sie meist Folge einer Osteoporose (poröse Knochen aufgrund von Kalziummangel). Außerdem können degenerative Erkrankungen wie eine rheumatoide Arthritis (Gelenkentzündung) die BWS-Kyphose (Verkrümmung der Brustwirbelsäule) herbeiführen.

Eine weitere Ursache ist der im Jugendalter häufig vorkommende Morbus Scheuermann: Bei den Betroffenen wachsen die Brustwirbel der Vorder- und Rückseite ungleichmäßig. Außerdem ist die Erkrankung oft mit Bandscheibenvorfällen verbunden.

Weitere Ursachen für eine Kyphose:

Bei manchen Menschen ist die Kyphose bereits angeboren. Diese Babys kommen mit deformierten oder miteinander verwachsenen Wirbelkörpern zur Welt.

In den meisten Fällen kommt es jedoch durch eine nachlässige Körperhaltung zu einem Buckel. Zu wenig körperliche Bewegung lässt die Muskulatur in dieser Körperregion verkümmern. Sie kann daher die Wirbelsäule nicht mehr ausreichend stützen.

Wie behandelt man eine Kyphose?

Bei leichteren Fällen reicht eine in regelmäßigen Abständen durchgeführte Überwachung aus. Die Patienten führen Übungen zur Stärkung der Rückenmuskeln und zum Trainieren der richtigen Körperhaltung aus.

Regelmäßiger Sport (Walking, Jogging) tragen ebenfalls dazu bei, die Fehlhaltung zu bessern.

Leidet der Betroffene jedoch unter

  • erschwerter Atmung,
  • gestörter Verdauung,
  • Herz-Kreislauf-Problemen,
  • starken Schmerzen oder
  • neurologischen Störungen,

ist eine Operation erforderlich: Die Spondylodese stellt den natürlichen Grad der Wirbelsäulenkrümmung durch eine Wirbelkörper-Versteifung wieder her. Dazu werden die betroffenen Wirbelkörper mit Schrauben (Implantaten) fixiert.

Die Kyphoplastie kommt bei Erkrankten mit Wirbelbrüchen zum Einsatz. Sie richtet die instabil gewordene Wirbelsäule im Brustbereich mithilfe von Knochenzement wieder auf. Dadurch lindern sich die Schmerzen der Patienten.

Die BWS-Kyphose lässt sich außerdem gut mit einer Orthese (Korsett) korrigieren. Der Orthopäde lässt sie entsprechend dem Schweregrad der Fehlhaltung individuell anpassen. Die Korsetts werden heutzutage mithilfe moderner Software am Computer entworfen und helfen auch bei Lordose-Problemen.

Übungen bei Kyphose

Leichtere Fälle von Hyperkyphose lassen sich gut mit einer regelmäßig durchgeführten physiotherapeutischen Behandlung korrigieren. Die Übungen trainieren die Rücken- und Brustmuskulatur und stellen so die natürliche Krümmung der Wirbelsäule wieder her.

Vor allem Patienten mit

  • Morbus Scheuermann,
  • Skoliose und
  • einer Lordose-Kyphose

kann man so effizient behandeln.

Die physikalische Therapie umfasst

  • Techniken zur Aufrichtung der Wirbelsäule,
  • Bewegungsübungen für den täglichen Alltag und
  • Techniken, mit deren Hilfe der Patient sein Atemvolumen vergrößert.

Die speziell für Patienten mit Skoliose und Hyperkyphose entwickelten Atemtechniken entspannen und entlasten die überbeanspruchte Rückenmuskulatur noch zusätzlich.

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