Duktales Carcinoma in Situ (DCIS) - Spezialisten und Informationen

10.09.2021
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Beim Duktalen Carcimoma in Situ, kurz DCIS, handelt es sich um eine Vorstufe von Brustkrebs. Frühzeitig erkannt hat das DCIS gute Heilungschancen. Im Folgenden finden Sie weiterführende Informationen zum Duktalen Carcinoma in Situ sowie empfohlene DCIS-Spezialisten.

ICD-Codes für diese Krankheit: D05

Empfohlene DCIS-Spezialisten

Artikelübersicht

Worum handelt es sich bei der Erkrankung DCIS?

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist die Erkrankung DCIS den meisten Menschen kein Begriff. „DCIS“ ist die Abkürzung für „Ductales Carcinoma in situ“. Hier legt das Wort „Carcinoma“ nahe, dass es bei DCIS um eine Krebserkrankung geht. Umgangssprachlich angepasst sprechen Mediziner außerdem vom „duktalen Karzinom in situ".

Beim DCIS handelt es sich um eine krankhafte Zellwucherung, also einen Tumor. Er befindet sich in den Milchgängen der weiblichen Brust. „In situ“ ist die lateinische Aussage dafür, dass sich etwas noch am ursprünglichen Ort befindet, hier: Die gewucherten Zellen sind noch nicht in benachbartes Gewebe eingedrungen.

Wichtig zu wissen: Das DCIS – in situ – verbleibt in den Milchgängen zwar fast immer an seinem Ort. Dabei kann es aber zwischendurch einen Bereich auslassen und sich woanders in den Milchgängen fortsetzen.

DCIS beschreibt die Vorstufe einer Krebserkrankung, aus der unentdeckt und unbehandelt häufig Brustkrebs entsteht. Die frühzeitige Entdeckung eines DCIS in der Phase der Krebsvorstufe bietet gute Heilungschancen.

Welche Symptome treten beim DCIS auf?

Das DCIS verursacht selten Symptome. Gelegentlich treten Brustschmerzen auf. In einzelnen Fällen lässt sich beim Tasten ein Tumor erahnen oder es tritt Blut aus der Brustwarze aus. Im Normalfall jedoch erfahren betroffene Frauen durch eine Mammografieuntersuchung ihrer Brust vom DCIS.

Wohin zur Therapie eines DCIS?

Beim Verdacht auf DCIS ist der Frauenarzt (Gynäkologe) der passende Facharzt zur Therapie des Tumors. Mit seiner Ausbildung und Erfahrung ist er zudem in der Lage, ein DCIS sicher von einem möglicherweise schon eingetretenen Brustkrebs abzugrenzen und die Behandlung umgehend darauf abzustellen.

DCIS: Diagnosestellung

Ein DCIS enthält als Tumor in der Krebsvorstufe nur bei wenigen Betroffenen schon einen Knoten. Entsprechend selten ist seine Diagnose durch einen Tastbefund. Zuweilen tritt ein DCIS als Zufallsbefund zutage, zum Beispiel bei der operativen Entfernung von einem gutartigen Brusttumor.

In 70 bis 95 Prozent der Fälle geht das DCIS mit Kalkablagerungen im Brustdrüsengewebe einher. Daher wird es meistens während einer routinemäßig durchgeführten Mammografie im Rahmen einer Krebsfrüherkennungsuntersuchung diagnostiziert. Im Mammografiegerät sind die Kalkablagerungen beziehungsweise Mikroverkalkungen deutlich sichtbar.

Nächster Schritt in der Diagnostik ist eine Biopsie, bei der der Arzt eine Gewebeprobe zur genauen Untersuchung im histologischen Labor entnimmt. Die Untersuchung dient nicht nur der Bestätigung des DCIS und ob dieses gutartig oder bösartig ist. Sie klärt darüber hinaus ab, ob es sich statt einer Brustkrebsvorstufe nicht doch schon um Brustkrebs handelt.

Grundsätzlich ermittelt das Labor bei der Gewebeuntersuchung den Grad der Veränderung des Brustzellengewebes im Vergleich zu gesundem Gewebematerial. Die Gradskala reicht von 1-3:

  • G1 (Grad 1): niedriges Risiko mit einer circa 30-prozentigen Tendenz zu Brustkrebs
  • G2 (Grad 2): mäßig erhöhtes Risiko einer folgenden Brustkrebserkrankung
  • G3 (Grad 3): hohes Risiko mit der Wahrscheinlichkeit, unbehandelt in Brustkrebs überzugehen

Welche Therapien stehen zur Behandlung eines DCIS zur Verfügung?

Die infrage kommende Behandlungsform eines DCIS richtet sich nach dem individuellen Krankheitsbild. Maßgebliche Kriterien sind dabei die Größe des Tumors und die zellulären Eigenschaften des Tumorgewebes. Im Vordergrund steht die operative Entfernung des DCIS. Dabei löst der Chirurg das DCIS großzügig aus dem umgebenden gesunden Gewebe heraus, sozusagen mit einem Sicherheitsabstand rund um das DCIS. Das vermeidet bestmöglich ein Zurückbleiben übersehener Tumorreste.

Ist ein DCIS bereits weit fortgeschritten mit entsprechend großer Raumforderung, kann in einzelnen Fällen selbst bei noch nicht bestehendem Brustkrebs eine Amputation der Brust mit anschließender plastischer Aufbau-OP angebracht sein.

Die Operationstechnik ähnelt der bei einem Mammakarzinom. Einen wesentlichen Unterschied gibt es jedoch: Die oft bei einer Brustkrebsoperation erforderliche Entfernung der Lymphknoten entfällt bei einer DCIS-Operation. Ebenfalls erübrigt sich eine Chemotherapie oder Strahlentherapie. Das DCIS bildet keine Metastasen. Wurde hier der Tumor beziehungsweise Knoten entfernt, gilt das als Krebsvorstufe bewertete DCIS als geheilt.

Zeigten sich bei der histologischen Gewebeuntersuchung zahlreiche für Östrogen empfängliche DCIS-Zellen, empfiehlt sich im Anschluss an die Operation die Gabe eines östrogenblockierenden Medikaments. Dies bremst das Wachstum sich eventuell neu gebildeter DCIS-Zellen.

DCIS-Patientinnen sollten sich auch nach erfolgreicher Behandlung regelmäßigen Kontrolluntersuchungen unterziehen. Im Sinne einer Krebsfrüherkennung sollten solche Untersuchungen häufiger stattfinden als übliche Früherkennungsuntersuchungen. Schließlich kann sich ein DCIS erneut entwickeln.

Was für Ursachen und Risikofaktoren begünstigen ein DCIS?

Ursachen und Risiken für ein DCIS sind noch nicht eindeutig definiert. Es handelt sich hier aus wissenschaftlicher Sicht um ein neues Krankheitsbild. Das DCIS fiel in der Medizin erst vor ein paar Jahrzehnten auf, seit die Mammografie in der Diagnostik an Bedeutung gewann. Als nicht tastbarer Tumor wird nun ein DCIS entsprechend häufiger als frühzeitige Krebsvorstufe entdeckt. Zu Ursachen und Risiken für ein DCIS besteht also noch Forschungsbedarf.

Die begünstigenden Faktoren für ein DCIS dürften jedoch den Ursachen und Risikofaktoren für Brustkrebs weitgehend gleichen, zum Beispiel:

Hineinspielen dürften außerdem die Anzahl der Kinder und das Alter der Frau bei deren Geburt sowie die Dauer des Stillens und ob die Frau überhaupt gestillt hat. Kinderlose Frauen haben statistisch ein höheres Risiko als Mütter, nicht stillende Mütter ein statistisch höheres Risiko als stillende. Ebenso bestimmen das jeweilige Alter beim Eintritt der ersten Menstruation und der Wechseljahre des Brustkrebsrisiko und somit wahrscheinlich auch das Risiko für DCIS: Je länger der Zeitraum ab beziehungsweise zwischen dem Menstruationseintritt und Wechseljahrsbeginn ist, desto mehr begünstigt er die Erkrankung.

Nicht wissenschaftlich belegt hingegen sind Behauptungen, dass enge BHs, Deodorants mit Aluminium, Abtreibungen oder Brustimplantate für Brustkrebs und eventuell auch ein DCIS ursächlich wären.

Prognose

Nach vollständiger Entfernung sämtlicher betroffener Tumore und anschließenden engmaschigen Kontrolluntersuchungen hat das DCIS eine gute Prognose.

Fazit

Das DCIS wird oft bei der Mammografie im Rahmen einer Krebsfrüherkennungsuntersuchung entdeckt. Bei diesem Karzinom der Milchgänge handelt es sich um eine Brustkrebsvorstufe mit ausgezeichneten Heilungschancen, sofern es rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Untherapiert kann sich aus einem DCIS Brustkrebs entwickeln. Je früher ein DCIS operativ entfernt wird, desto schonender und sicherer ist der Behandlungsverlauf. Patientinnen gelten danach fast immer als geheilt. Sie sollten jedoch regelmäßig an Krebsfrüherkennungsmaßnahmen teilnehmen.

Quellen

https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/brusterkrankungen-gutartig/dcis-duktales-carcinoma-in-situ-krebsvorstufe/
https://www.netdoktor.de/krankheiten/brustkrebs/dcis/
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/ursachen-und-risikofaktoren.html
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