Gebärmutterhalskrebs: Informationen & Spezialisten

15.02.2023

Gebärmutterhalskrebs gehört zu den drei Krebsarten mit der höchsten Sterberate bei Frauen. Ausgelöst wird diese Erkrankung fast immer durch humane Papillomviren (HPV). Sie werden durch Geschlechtsverkehr übertragen. Es gibt einige Vorsorgemaßnahmen, die getroffen werden können, zum Beispiel eine Impfung für junge Mädchen.

Hier finden Sie alle Informationen sowie ausgewählte Gebärmutterhalskrebs-Spezialisten.

ICD-Codes für diese Krankheit: C53

Empfohlene Gebärmutterhalskrebs-Spezialisten

Kurzübersicht:

  • Was ist Gebärmutterhalskrebs? Es handelt sich um eine bösartige Veränderung des Gewebes am Gebärmutterhals. Häufig sind Frauen zwischen 40 und 59 Jahren - oder jünger - betroffen.
  • Ursachen: Ursache für die Erkrankung ist eine Infektion mit bestimmten, aggressiven humanen Papillomaviren, die während des Geschlechtsverkehrs übertragen werden.
  • Symptome: Häufig zeigen sich Symptome erst im Verlauf der Erkrankung. Dazu gehören u. a.: Blutungen außerhalb des Monatszyklus oder beim Sex, Rückenschmerzen und Harnwegsinfekte.
  • Diagnose: Im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung begutachtet der Arzt den Gebärmuttermund auf Veränderung und nimmt einen Abstrich, der auf Zellveränderungen untersucht wird.
  • Vorsorge: Jährliche Vorsorgeuntersuchungen werden ab dem 20. Lebensjahr gedeckt. Da es eine sichere Impfung gegen HP-Viren gibt, sollten junge Mädchen diese unbedingt wahrnehmen - dadurch kann Gebärmutterhalskrebs im späteren Leben unwahrscheinlicher werden.
  • Behandlung: Die Therapie hängt vom Stadium ab. Frühformen können in einer Krebs-OP entfernt werden. Später muss häufig die Gebärmutter entfernt werden. Ggf. kommt danach auch eine Strahlentherapie und Chemotherapie zum Einsatz.
  • Prognose: Bei Diagnose im frühen Stadium sind die Heilungschancen sehr gut. Später, insbesondere bei Metastasierung, sinken die Heilungschancen.

Artikelübersicht

Was ist Gebärmutterhalskrebs?

Gebärmutterhalskrebs ist eine bösartige Veränderung des Gebärmutterhalsgewebes. Der Gebärmutterhals befindet sich im unteren Bereich der Gebärmutter. In der Fachsprache wird der Krebs auch als Zervixkarzinom bezeichnet.

Gebärmutterhalskrebs hat nichts mit Gebärmutterkrebs (Gebärmutterkörperkrebs) zu tun und sollte nicht damit verwechselt werden!

Statistisch gesehen sind Frauen im Alter zwischen 40 und 59 Jahren besonders häufig von Gebärmutterhalskrebs betroffen. Viele Frauen sind bei der Diagnose sogar noch jünger.

Im Anfangsstadium bleibt Gebärmutterhalskrebs oft unbemerkt. Im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf kann es unter anderem zu

  • Schmierblutungen,
  • Schmerzen oder
  • Ausfluss

kommen.

Anatomie der Gebärmutter
Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich im Gebärmutterhals, dem unteren Teil der Gebärmutter © bilderzwerg | AdobeStock

Was sind die Ursachen für Gebärmutterhalskrebs?

Die Ursache für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs ist in den meisten Fällen eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV). Einige dieser Virenarten sind besonders aggressiv und lösen Gewebeveränderungen aus, die zu dieser Krebsart führen.

HP-Viren werden beim Geschlechtsverkehr übertragen. Normalerweise kann das Immunsystem sie erfolgreich bekämpfen. Dennoch können manchmal einige Viren der Gebärmutterschleimhaut zurückbleiben. Dort können sie dann im Laufe der Zeit Gewebeveränderungen verursachen.

Vereinfacht gesagt kann man festhalten, dass Gebärmutterhalskrebs die direkte Folge einer Infektion ist. Gegen diese Infektion gibt es eine schützende Impfung, die sogenannte HPV-Impfung. Sie muss noch vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen.

Welche Symptome treten bei Gebärmutterhalskrebs auf?

Meistens verursacht Gebärmutterhalskrebs im Anfangsstadium keine Beschwerden. Die betroffene Frau bemerkt die zugrundeliegende Infektion daher nicht.

Bei fortschreitender Erkrankung können z.B. diese Symptome auftreten:

  • Zwischenblutungen außerhalb des normalen Zyklus,
  • Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr,
  • streng riechender Ausfluss,
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sowie im Bereich des Beckens.

Weitere Beschwerden müssen nicht zwingend direkt im Unterbauch auftreten. Gebärmutterkrebs kann sich auch über

äußern.

Wie kann Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert werden?

Da es bei dieser Krankheit lange Zeit keine Anzeichen gibt, ist eine frühe Vorsorge ab dem 20. Lebensjahr sinnvoll. Ab diesem Alter bezahlen die Krankenkassen eine jährliche Vorsorgeuntersuchung.

Diese Untersuchungen sind auch für Frauen, die gegen das HPV-Virus geimpft wurden, notwendig. Die Impfung kann keinen hundertprozentigen Schutz garantieren.

Bei der Untersuchung begutachtet der Arzt den Muttermund und entnimmt einen Abstrich aus dem Gebärmutterhalskanal. Mithilfe des sogenannten PAP-Tests werden diese Abstriche dann genauer untersucht. Im Labor wird nach Zellveränderungen gesucht, die einen Hinweis auf eine mögliche Erkrankung liefern können.

Der weitere Untersuchungsintervall richtet sich nach der Art der Veränderung. Eine Koloskopie oder eine Biopsie können im Rahmen der Untersuchungen ebenfalls zum Einsatz kommen.

Wie wird der Gebärmutterhalskrebs behandelt?

Die Art und Weise der Therapie hängt vom Stadium der Erkrankung ab.

Vorstufen können mit einer Konisation vollständig entfernt werden. Bei sehr frühen Formen der invasiven Erkrankung kann eine Konisation ebenfalls ausreichen.

Häufig ist es bei weiter fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs notwendig, die Gebärmutter zu entfernen. Dazu ist eine radikale Hysterektomie notwendig, d.h. die Chirurgen entfernen auch den gesamten Halteapparat der Gebärmutter. Auch die Lymphknoten im kleinen Becken und entlang der Bauchschlagader können von Krebszellen betroffen sein und werden ebenfalls entnommen.

Nach der OP entscheiden die Ärzte, ob noch eine Strahlentherapie in Kombination mit einer Chemotherapie notwendig ist.

Wenn der Tumor nicht operativ entfernbar ist, kann die Kombination aus Strahlentherapie und Chemotherapie auch die einzige Behandlung darstellen.

Wie sieht die Prognose bei Gebärmutterhalskrebs aus?

In den frühen Stadien gelten die Heilungschancen bei Gebärmutterhalbkrebs als sehr gut. Dies gilt sowohl für die Vorstufen als auch für die frühen Krebsstufen.

Wenn die Tumore allerdings wachsen oder sich auch auf andere Bereiche des Körpers ausdehnen, sinken die Heilungschancen.

Wie kann man sich vor Gebärmutterhalskrebs schützen?

Gebärmutterhalskrebs vorbeugen heißt, der vorausgehenden HPV-Infektion vorzubeugen.

Mädchen sollten unbedingt die HPV-Impfung durchführen lassen. Die Impfung schützt nicht zu 100 %, senkt das Infektionsrisiko aber erheblich. Da HP-Viren per Geschlechtsverkehr übertragen werden, sollte die Impfung früh genug erfolgen.

Auch das Praktizieren von Safer Sex kann helfen. Zwar können Kondome nicht alle Gefahren der Virenübertragung ausschließen, aber sie senken das Risiko.

Ansonsten sollten Sie immer die jährlichen Untersuchungen zur Krebsvorsorge, auch in jungen Jahren, wahrnehmen. So können Gefahrenherde frühzeitig erkannt und behandelt werden.

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