Sehnenverletzung - Spezialisten mit langjähriger Erfahrung

27.10.2021
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Die Sehnen dienen als Verbindungsstücke zwischen Knochen und Muskelsträngen und leisten damit einen essentiellen Beitrag zur aufrechten Haltung. Um ihre Aufgabe im menschlichen Körper erfüllen zu können, müssen die Sehnen äußerst widerstandsfähig sein. Kommt es zu einer Sehnenverletzung, ist ihre Funktion beeinträchtigt. Welche Arten von Sehnenverletzungen es gibt und wie man diese behandelt, beschreibt der folgende Artikel. Außerdem finden Sie hier Spezialisten für die Behandlung von Sehnenverletzungen.

Empfohlene Spezialisten für Sehnenverletzungen

Artikelübersicht

Definition: Was sind Sehnenverletzungen?

Bei Sehnen handelt es sich um die bindegewebige Verbindung zwischen Muskel und Knochen. Ihre Funktion besteht darin, die Kraft des Muskels auf den jeweiligen Knochen zu übertragen. Damit gehören die Sehnen zum sogenannten "Halteapparat" des Menschen und müssen zum Teil sehr hohen Belastungen standhalten. Kommt es zu einer Erkrankung oder Verletzung der Sehnen, büßen diese ihre Funktionsfähigkeit ein und der betroffene Muskel verliert den Kontakt zum Knochen.

Für Betroffene gehen mit einer Verletzung der Sehnen meist Schmerzen und Schwellungen einher. Außerdem ist die Funktion des Muskels und der jeweiligen Extremität eingeschränkt. Weil Sehnen eine im Vergleich zu anderen Geweben schlechte Durchblutung haben, dauert der Heilungsprozess der Mikroverletzungen recht lange. Hinzu kommt, dass viele Betroffene die erforderliche Schonung nicht einhalten. So kann die Verletzung nicht vollständig ausheilen und es kommt zu chronischen Sehnenleiden.

Symptome bei Sehnenverletzungen

Die Blutversorgung der Sehnen erfolgt durch die Gefäße in Muskel, Knochen und Sehnenscheiden und ist im Vergleich zu anderen Körpergeweben schlecht. Hinzu kommt, dass die Sehnen über wenige Zellen verfügen, die sich nur langsam teilen und daher bei Verletzungen lange brauchen, um zu heilen.

Eine häufige Ursache von Beschwerden im Bereich der Sehnen sind Verletzungen, die in Folge von Über- oder Fehlbelastungen auftreten. Dabei kommt es in Folge der äußeren Einflüsse zu Überdehnungen oder Rupturen beziehungsweise Sehnenrissen. Zu den häufigsten Sehnenverletzungen gehören Risse der Bizepssehne und der Achillessehne. Weitere typische Sehnenrisse betreffen die Streck- oder Beugesehnen der Hand, die Patellarsehne und die Quadrizepssehne.

Zu den häufigsten Symptomen, die in Folge von Sehnenverletzungen auftreten, gehören Schmerzen im betroffenen Bereich sowie die Instabilität und der Funktionsverlust des jeweiligen Gelenks. So tritt bei einem Bizepssehnenriss am Unterarm sowie beim Achillessehnenriss häufig ein plötzlicher, stechender Schmerz auf, im weiteren Verlauf erscheint an der betroffenen Stelle ein größerer Bluterguss. Im Falle von Rissen der Streck- oder Beugesehnen der Hand kann es zu Schmerzen, Schwellungen und Blutergüssen kommen.

Ursachen und Risikofaktoren für Sehnenverletzungen

In der Regel sind Sehnenverletzungen auf eine direkte Gewalteinwirkung zurückzuführen. Durchtrennungen der Sehne sind meist die Folge von Verletzungen durch einen scharfen Gegenstand. Die häufigste Form der Sehnenverletzung ist jedoch der Sehnenriss- oder anriss. Hierbei wird der Kontakt zwischen Muskel und Knochen gestört, wodurch die Muskelfunktion - also die Unterstützung des Knochens bei der Bewegung - eingeschränkt ist.

Eine Ruptur der Sehne tritt besonders häufig durch eine plötzliche Überlastung und Überdehnung auf. Besonders oft betroffen sind Sportler, die ihren Körper Dauerbelastungen - zum Beispiel bei längeren Wanderungen in den Bergen - aussetzen. Eine Verletzung ist aber auch in Folge von Stürzen oder einer Verdrehung des Gelenks möglich. Zu spontanen Sehnenrissen kommt es, wenn bereits ein Vorschaden - beispielsweise im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung - vorhanden ist. Dies trifft vor allem auf ältere Menschen zu, deren Sehnen einen stärkeren Verschleiß aufweisen und daher anfälliger für Risse sind.

Untersuchung und Diagnose von Sehnenverletzungen

Häufig weisen bereits die Unfallart und die von den Betroffenen geschilderten Beschwerden auf eine Sehnenverletzung hin. Typisch sind ein plötzlich auftretender, stechender Schmerz sowie eine sichtbare Schwellung beziehungsweise ein Bluterguss. Meist können die Betroffenen bestimmte Bewegungen nicht mehr durchführen.

Im Falle einer Ruptur der kniegelenksnahen Sehnen zum Beispiel zeigt sich ein solcher Funktionsverlust darin, dass der Patient das Kniegelenk nicht mehr strecken kann. Anhand klinischer Tests können die Mediziner die betreffenden Bewegungsabläufe gezielt prüfen. Um die anfängliche Diagnose zu bestätigen, ist eine Ultraschalluntersuchung oder Magnetresonanztomografie (MRT) hilfreich. Beide Verfahren liefern zuverlässige Ergebnisse, wenn es um die Diagnose von Sehnenrissen geht.

Allgemeines zur Behandlung von Sehnenverletzungen

Sie hegen den Verdacht, eine Sehnenverletzung zu haben? Dann wenden Sie sich zeitnah an einen passenden Spezialisten. Dazu zählen Orthopäden, aber auch Unfallchirurgen. Häufig sind diese Ärzte auf bestimmte Körperregionen spezialisiert, beispielsweise gibt es spezielle Kniechirurgen oder Fuß- und Sprunggelenkchirurgen.

Die bestmögliche Behandlung einer Sehnenverletzung hängt entscheidend von der betroffenen Sehne ab. So bedarf die vollständige Heilung eines Sehnenrisses normalerweise eines chirurgischen Eingriffs. Lediglich in Fällen von Teilrissen der Sehne ist eine konservative Behandlung möglich. Während diese Art der Therapie in einer speziellen Schiene beziehungsweise Orthese erfolgt, werden im Rahmen einer OP die durchrissenen Sehnenstümpfe zusammengeführt. Alternativ wird die Sehne zur besseren Stabilität mit einem speziellen Nähverfahren direkt an den Knochen genäht. Um die Naht zu entlasten und die Verbindung damit zusätzlich zu sichern, kommt häufig auch eine Cerclage (Umschlingung) aus Draht oder Faden zum Einsatz.

Verlauf und Prognose

Laut Studienergebnissen besteht bei der konservativen Behandlung ein leicht erhöhtes Risiko dafür, dass die Sehne erneut reißt (Re-Ruptur). Bei der Entscheidung für oder gegen eine OP sollte daher auch der funktionelle Anspruch Berücksichtigung finden.

Entscheidet sich der Patient für einen operativen Eingriff, hat er die Wahl zwischen offenen und minimalinvasiven Verfahren. Offene Verfahren ermöglichen eine sehr gute Sicht auf die betroffene Stelle und bieten damit beste Voraussetzungen für eine direkte Naht. Dies stellt gerade bei älteren Rissen einen Vorteil dar, gleichzeitig besteht ein höheres Risiko für Vernarbungen, Verklebungen und Wundheilungsstörungen. Erst kürzlich aufgetretene und einfache Rupturen sollten daher vorzugsweise minimalinvasiv behandelt werden. Dabei nutzt der Arzt ein eigens für diesen Zweck entwickeltes Gerät, das sogenannte Achillon. Mit diesem bringt er unter der Haut entlang der Sehne einen kleinen Schnitt an und kann so Fäden durch die Haut und die zerrissenen Sehnenenden ziehen. Diese lassen sich dann einfach miteinander verknoten.

Fazit

Häufigste Ursache von Sehnenverletzungen sind Fehl- oder Überbelastungen eines Gelenks. Meist ist die Folge ein Riss beziehungsweise die Ruptur der Sehne, wodurch der Muskel den Kontakt zum Knochen und damit seine volle Funktionsfähigkeit verliert. Für die Behandlung kommen konservative Verfahren, aber auch ein operativer Eingriff in Frage. Welche der Behandlungsmöglichkeiten geeignet ist, hängt vom Einzelfall, dem Alter der Verletzung und den jeweiligen Ursachen ab.

Quellen

https://www.unfallchirurgie-maintaunus.de/behandlung-sehnenverletzung/
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/zentrum-fuer-orthopaedie-unfallchirurgie-und-paraplegiologie/klinik-fuer-orthopaedie-und-unfallchirurgie/behandlungsspektrum/sektionen-fachbereiche/unfall-und-wiederherstellungschirurgie/sehnenverletzung
https://medlexi.de/Sehnen
https://www.chirurgie-rottach.de/sehnenriss
https://cmsc.charite.de/leistungen/regenerative_orthopaedie_und_unfallchirurgie/sehnenverletzungen/
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