Gelenksteife - Spezialist finden und Informationen

15.11.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
Leading Medicine Guide Redaktion

Ihre Gelenke fühlen sich am Morgen unbeweglich und steif an? Es dauert eine Weile, bis Sie sie wieder uneingeschränkt bewegen können? Macht Ihnen die Gelenksteife den ganzen Tag über zu schaffen? Fragen Sie sich, woher Ihre Beschwerden kommen und welche Behandlungsmethoden es gibt? Hier finden Sie Informationen & Spezialisten.

ICD-Codes für diese Krankheit: M24.5, M24.6

Ausgewählte Spezialisten für Gelenksteife

Artikelübersicht

Was ist eine Gelenksteife?

Steife Gelenke sind üblich für Menschen mit fortgeschrittenem Alter. Wie auch mechanische Objekten, scheinen Muskeln, Knochen und Gelenke mit der Zeit „einzurosten“. Das Ergebnis sind zunehmende Schwierigkeiten, alltägliche Bewegungen auszuführen. Experten sprechen von einer Gelenksteife, wenn Patienten das betroffene Gelenk nur mehr teilweise oder gar nicht mehr bewegen können.

Bei der Morgensteifigkeit tritt die Gelenksteife vor allem in den frühen Morgenstunden direkt nach dem Aufstehen auf. Die Morgensteifigkeit tritt häufig in Verbindung mit der entzündlichen Arthritis auf.

Welche Symptome treten bei Gelenksteife auf?

Betroffene haben das Gefühl, dass ihre Gelenke zentnerschwer sind oder in einem Gipskostüm stecken.

Der Beschwerdegrad und die Verlaufsform variieren je nach Ursache und Krankheitsbild. Das gilt auch für die Lokalität der Symptome. Grundsätzlich kann jedes Gelenk wie Finger, Knie und Ellbogen, versteifen.

Eine akute Gelenksteife ist oftmals auf einen Unfall zurückzuführen. Gelenkerkrankungen wie die Arthritis hingegen haben zumeist einen chronischen Verlauf.

Ältere Frau mit ArthritisBei der rheumatoide Arthritis entzünden sich die Gelenke. Sie schmerzen, werden steif werden und verlieren an Kraft @ Evrymmnt /AdobeStock

Ursachen steifer Gelenke

Um die geeigneten therapeutischen Maßnahmen einzuleiten, müssen Ärzte die Ursache für die Gelenksteife bestimmen. Eine erste Orientierung erhält der Arzt durch das direkte Gespräch mit dem Patienten.

Folgende Fragen stehen dabei im Mittelpunkt:

  • Treten die Symptome unmittelbar nach einem Unfall auf?
  • Treten die Symptome ausschließlich in den Morgenstunden auf?
  • Ist eine lange Bettlägerigkeit oder das Tragen von Verbänden für die Gelenksteife verantwortlich?

Mediziner unterscheiden dabei zwischen plötzlich auftretenden Beschwerden und einer langsam voranschreitenden Gelenksteife.

Entzündungen, Lähmungen und Vernarbungen zählen ebenso zu möglichen Ursachen.

Die Erscheinungsformen der Gelenksteife

Mediziner unterscheiden bei der Gelenksteife zwischen der Kontraktur und der Ankylose.

Die Ankylose beschreibt eine ernstzunehmende Gelenkschädigung. Betroffen sind Knochen, Gelenkkapseln und Gelenkflächen.

Zu den potentiellen Verursachern dieser Form der vollständigen Gelenksteife zählen:

Die Kontraktur ist eine Verkürzung von Muskeln, Sehnen, Bändern, Haut oder Bindegewebe. Diese Variante ist leichter therapierbar, da das Gelenk selbst keinen Schaden hat.

Risikofaktoren & Vermeidung

Menschen, die unter Gelenkerkrankungen (entzündlicher oder degenerativ)Nervenlähmungen oder Gelenkverletzungen leiden, sind besonders anfällig für eine Gelenksteife.

Vorbeugend können Sie auf Folgendes achten: Eine gesunde und aktive Lebensweise (regelmäßige Bewegung) bilden das Fundament für starke Knochen und Gelenke. Auf einseitige und extreme Belastungen sollten Sie verzichten. Dafür beeinflusst eine ausgewogene und vitalstoffreiche Ernährung Ihre Gelenke positiv.

Bewegung wirkt vorbeugend bei GelenksteifeBewegung und Sport helfen, die Gelenke beweglich zu erhalten @ Justlight /AdobeStock

Diagnose der Gelenksteife

Eine erste Orientierung zum vorliegenden Beschwerdebild und potentiellen Ursachen bietet wie schon erwähnt das direkte Gespräch mit Betroffenen.

Treten die Symptome am Morgen auf und klingen innerhalb von 60 Minuten wieder ab? Dann ist eine Entzündung (rheumatoide Arthritis) der Auslöser.

Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die mit einer schmerzhaften Entzündung von Fuß- und Handgelenken einhergeht. Kennzeichnend ist ein starkes Anschwellen der betroffenen Regionen. In schweren Fällen werden die jeweiligen Gelenke vollständig zerstört. Ermitteln lassen sich Rheumafaktoren unter anderem mithilfe von Blutproben sowie Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen.

Eine eingehende Untersuchung von Gelenken und Muskeln dient der weiteren Eingrenzung und Bestimmung. Muskelkrämpfe und Muskelverhärtung treten häufig in Verbindung mit einem Schlaganfall oder einer Rückenmarkserkrankung auf. Begleitet werden sie von Symptomen wie Schwäche und Schmerzen, die wiederum ein Entstehen steifer Gelenke begünstigen.

Ansprechpartner & Behandlung

Leiden Sie unter den hier im Zentrum stehenden Beschwerden, dann sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Dieser kennt Ihre Krankheitsgeschichte. Er kann bereits im Erstgespräch klären, um welche Form von Gelenksteife es sich bei Ihnen handelt.

Handelt es sich beispielsweise um eine rheumatische Erkrankung, dann setzen Mediziner bei akuten Schüben oftmals auf Kortison und Schmerzmittel. Im Rahmen einer Langzeittherapie machen zusätzliche Methoden (spezielle Diät, schonende Bewegung) Sinn.

Je nach festgestellter Ursache ist ein anderer Spezialist für Sie zuständig: Bei einer rheumatischen Grunderkrankung sind Sie einem Rheumatologen an der richtigen Stelle.

Ist ein Unfall Ursache für die Gelenksteife, dann sind Orthopäden und Unfallchirurgen Ihre Anlaufstelle.

In allen medizinischen Fachbereichen gibt es Gelenk- und Knochenspezialisten, die sich mit den potentiellen Ursachen bestens auskennen.

„Erste Hilfe“ und praktische Tipps für den Alltag

Aufgrund zahlreicher Auslöser für steife Gelenke sind allgemeine Aussagen zu Verlauf und Therapiechancen schwierig.

Was aber generell gilt: Eine gesunde Lebens- und Ernährungsweise ist die beste Grundlage für eine rasche Genesung. Akute Beschwerden lassen sich durch einfache Maßnahmen wie heißes Duschen und sanfte Dehnübungen lindern.

Quellen

Breusch, S., Clarius, M., Mau, H., Sabo, D. (Hrsg.): Klinikleitfaden Orthopädie, Unfallchirurgie. Urban & Fischer, München 2013.

Mader, F. H. et al.: Allgemeinmedizin und Praxis. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2007.

Wülker, N., Kluba, T., Roetman, B., Rudert, M.: Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme, Stuttgart 2015.

Patienteninformationsportal des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) unter https://orthinform.de/lexikon (abgerufen am 4. 12. 2021).

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