Arthritis (ICD-Code: M13) ist eine Gelenkentzündung. Ist nur ein Gelenk von Arthritis betroffen, spricht man von einer Monarthritis. Sind viele Gelenke betroffen, lautet der Fachbegriff Polyarthritis.
Folgende Symptome können bei einer Gelenkentzündung auftreten:
- Schwellung
- Schmerzen
- Bewegungseinschränkungen
Darüber hinaus kann es auch zu einer fühlbaren Überwärmung der Haut kommen, vor allem dann, wenn
betroffen ist.
Betroffene leiden oft auch an einem allgemeinen Krankheitsgefühl und starkem Unwohlsein. Bei Kindern könnte zum Beispiel mangelnder Spieltrieb ein Alarmsignal sein.
Rheuma kann Arthritis verursachen. Dann spricht man von einer Rheumatoiden Arthritis © narstudio | AdobeStock
Arthritis ist von einer Arthrose abzugrenzen: Trotz ähnlicher Begriffe sind das völlig unterschiedliche Erkrankungen, auch wenn beide zu Gelenkschmerzen führen. Arthrose meint den Verschleiß von Knorpel im Gelenk. Die Ursachen, der Verlauf und die Behandlung stellen sich meist ganz anders dar.
Keime können bakterielle und eitrige Gelenkentzündungen verursachen. Sie gelangen etwa
- durch Operationen,
- nach Injektionen oder
- nach Verletzungen
in das Gelenk.
Diese Form der Gelenkentzündung ist umgehend zu behandeln, da sie im Extremfall zu einer Sepsis (Blutvergiftung) führt. Diese kann unter Umständen lebensbedrohlich werden.
Sehen Sie im Video, wie Knorpel und Knochen eines Gelenks durch Entzündungen geschädigt werden:
Weitere Formen der Arthritis entstehen durch Rheuma oder Stoffwechselerkrankungen. Bei Gicht ist der Harnstoffwechsel gestört. Im Verlauf dieser Erkrankung kommt es immer wieder zu Schüben, in denen die Gelenke sehr stark anschwellen und schmerzen.
Auch Schuppenflechte kann zu einer Arthritis führen. Die Diagnose gestaltet sich hier aber sehr schwierig, da die Gelenke schon lange vor den äußerlichen Zeichen an der Haut befallen sein können.
Darüber hinaus gibt es Sonderformen der Arthritis. Hierzu zählen etwa die Lyme-Arthritis, die durch die Lyme-Borreliose ausgelöst wird. Selten ist auch die Reaktive Arthritis, auch Reiter-Syndrom genannt. Ihr liegt eine bakterielle Infektion
- im Magen-Darm-Trakt,
- den Harnwegen oder
- den Geschlechtsorganen
zugrunde.
Aufgrund der vielfältigen Ursachen einer Gelenkentzündung ist es wichtig, diesen genau auf den Grund zu gehen. Nur eine sorgfältige Behandlung der Ursachen kann eine Arthritis erfolgreich bekämpfen.
Bei einer bakteriellen Arthritis muss der Mediziner wissen, welche Keime genau die Entzündung ausgelöst haben. Dazu empfiehlt sich eine Punktion. Dabei entnimmt der Arzt Proben aus dem entzündeten Gewebe. So können die Keime identifiziert und auch die Gabe von Medikamenten entsprechend angepasst werden.
Besteht Verdacht auf eine Rheumatoide Arthritis können Röntgenbilder die Entzündung im Bereich der Gelenke darstellen. Auch Blutwerte können im günstigsten Fall einen Hinweis liefern. Allerdings können die Werte unter Umständen keinen genauen Aufschluss über die Ursache geben.
Die Entzündungswerte selbst - etwa die Leukozyten oder das CRP (C-reaktives Protein) - sind hingegen recht leicht erkennbar.
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Die korrekte Therapie richtet sich nach den Ursachen und Beschwerden, die die Erkrankung verursacht. Im akuten Stadium kann das Hochlagern und Kühlen ein wenig Schmerzlinderung verschaffen. Sollten die Schmerzen dann doch zu groß werden, kann auch eine Gabe von Medikamenten erfolgen.
Der Arzt kann nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) verschreiben. Diese verwenden als Wirkstoff unter anderem Diclofenac oder Ibuprofen. Manchmal empfiehlt sich auch die Gabe von Kortison. Bei Bakterien als Ursache erhält der Patient Antibiotika.
In einigen Fällen kämpft der Körper "gegen sich selbst" und begünstigt so die Entzündung. Dann sind auch Mittel, die das eigene Immunsystem unterdrücken, notwendig.
Eine mehrmalige Spülung des Gelenks kann ebenfalls angezeigt sein. Je nach Ausmaß der Entzündung muss die Spülung mehrfach - unter Umständen alle zwei Tage arthroskopisch - durchgeführt werden.
Eine Physiotherapie kann notwendig sein, wenn es aufgrund der Beschwerden zu Bewegungseinschränkungen oder gar einer Gelenkversteifung kommt.
Ist das Gelenk mitsamt seinen Strukturen zu stark geschädigt, muss eventuell ein künstliches Gelenk eingesetzt werden.
Bei Gicht oder der Rheumatoiden Arthritis als Ursache spielt die Ernährung eine große Rolle. Bei richtiger Ernnährung können sogar Medikamente überflüssig werden.
Leiden Sie an Gicht, sollten Sie weitgehend auf Lebensmittel mit Purin verzichten. Das senkt den Wert der Harnsäure. Fachärzte helfen Ihnen, eine so genannte "Gicht-Diät" zusammenzustellen.