Dornwarzen: Informationen und Dornwarzen-Ärzte

18.07.2022
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Die Dornwarze ist eine von acht typischen Warzen, die den menschlichen Körper befallen können. Sie unterscheiden sich untereinander in Form, Struktur, Größe und Körperregion. Dornwarzen sind Warzen, die als harte, hornhautähnliche Verdickung im Bereich der Fußsohlen und Fersen oder unterhalb der Zehen entstehen können. Dornwarzen werden aufgrund ihres Auftretens an den Füßen auch als Fußsohlenwarzen, Sohlenwarzen oder Plantarwarzen bezeichnet. Im Gegensatz zu anderen Warzen können Dornwarzen leicht oder sogar sehr schmerzhaft sein.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Dornwarzen-Ärzte.

ICD-Codes für diese Krankheit: B07

Artikelübersicht

Was ist eine Dornwarze?

Dornwarzen sind oft eine schmerzhafte Angelegenheit und entstehen vorwiegend an den Fersen oder anderen Stellen der Fußsohle. Äußerlich erscheinen sie flach oder kaum gewölbt und sind dort nur als runder Kreis erkennbar. Sie wachsen dornartig nach innen und sind oftmals erst nach Entfernen der Schwiele an der Oberfläche gut zu sehen.

Das Innere einer Dornwarze kann den doppelten Durchmesser des von außen sichtbaren Kreises erreichen. In vereinzelten Fällen tauch diese Warzenart durch Übertragung auch an anderen Körperstellen wie zum Beispiel den Händen auf.

Sehr viele Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene sind von Dornwarzen betroffen.

Dornwarzen sind nicht gefährlich, aber sehr ansteckend. Sie können sich über Berührung schnell am eigenen Körper und bei anderen Menschen ausbreiten und zu neuen Dornwarzen führen. Eine schnelle Behandlung ist daher sehr zu empfehlen.

Die Ursachen und Verbreitung von Dornwarzen

Dornwarzen zählen zu den Viruswarzen. Sie entstehen durch eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV), die weit verbreitet sind und auch andere Warzentypen hervorrufen können.

Diese Viren fühlen sich im feucht-warmen Klima sehr wohl und können sich dort gut vermehren. Deswegen ist das Ansteckungsrisiko in

  • Schwimmbädern,
  • Umkleidekabinen,
  • Saunen oder
  • Turnhallen

besonders hoch. Die für Dornwarzen verantwortlichen Viren sind sehr langlebig und können hier unter guten Bedingungen monatelang ohne Wirt überleben. Das Risiko erhöht sich weiter, wenn man an entsprechenden Orten auch noch barfuß läuft.

HP-Viren können über Kontakt- oder Schmierinfektionen übertragen werden. Direkter Hautkontakt ist also zur Übertragung gar nicht unbedingt notwendig. Die Viren können durch einen infizierten Barfußläufer auf den Boden gelangen und von dort beim Barfußlaufen an einen neuen Wirt geraten. Die Dornwarze entwickelt sich dann oft erst nach einem langen Zeitraum. 

Menschen mit rissiger Haut an den Fußsohlen haben ein erhöhtes Risiko. Über die Risse können sich die Viren leichter festsetzen.

Diese Umstände machen das Schwimmbad zum riskantesten Ort für eine Dornwarzen-Infektion. Das Chlorwasser trocknet die Haut aus und HP-Viren können dadurch leicht durch die Haut in den Organismus gelangen.

Kinder im Schwimmbad
In Schwimmbädern und Saunen besteht ein hohes Risiko auf Ansteckung mit HP-Viren © yanlev | AdobeStock

Sehr anfällig für Dornwarzen sind Menschen mit schwachem Immunsystem oder schlechter Durchblutung.

Die Ausbildung von Dornwarzen kann ganz unterschiedlich verlaufen. Einige Dornwarzen wachsen hartnäckig tief und wurzelartig nach innen, während andere einige Tage nach ihrem Auftreten schon wieder verschwinden.

Dornwarzen sind jedoch sehr hartnäckig und können immer wieder auftreten. Durch die Berührung betroffener Stellen können sich die Viren und damit die Dornwarze auch an anderen Körperstellen ausbreiten.

Eine interne Verbreitung der Dornwarzen innerhalb des Körpers ist nach derzeitigem Kenntnisstand nicht bekannt.

Symptome und Diagnose von Dornwarzen

Unter der oberflächlichen Hornhaut sind Dornwarzen schwer sichtbar. Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch (auch Inkubationszeit genannt) kann einige Wochen, aber auch mehrere Monate dauern. Dies macht eine Rückverfolgung des Infektionsortes für die Dornwarze natürlich kaum möglich.

Zu Beginn bildet sich an der betroffenen Körperstelle nur ein kleiner schwarzer Punkt heraus, der anfangs meistens nicht bemerkt wird. Meistens macht die Warze dann durch Juckreiz oder Schmerzen an der entsprechenden Stelle auf sich aufmerksam.

Diese Schmerzen ähneln Dornen, die sich beim Auftreten durch die Last des Körpergewichts in die Haut bohren. Daher rührt auch der Name dieser unangenehmen Dornwarzen. Der Schmerz wird auch häufig mit einem Tritt auf einen kleinen, spitzen Stein verglichen.

Unter der Schwiele zeigt sich eine helle, körnige und unregelmäßige Wucherung, die von einem verdickten, hellen Ring umgeben ist. Eine deutliche Furche ist zwischen diesem Ring und der Masse der Dornwarze zu sehen.

In dieser gelblichen oder weißen Masse sammeln sich viele dunkle Punkte oder sogar Streifen. Sie weisen auf Blutungen aus kleinen Gefäßen innerhalb der Dornwarze hin. Besonders gut zu sehen sind diese Punkte oder Streifen, wenn man die Dornwarze gegen das Licht hält. Dies ist das eindeutigste Merkmal, um die Dornwarze vorläufig von anderen potenziellen Krankheiten abgrenzen zu können.

Die Ursache für das runde, verhärtete Gebilde kann aber auch ein anderes Krankheitsbild sein. Hühneraugen zum Beispiel ähneln den Dornwarzen im Aussehen sehr. Hühneraugen sind bloße, unschöne Hornhautansammlungen, die sich nicht durch Viren, sondern chronischen Druck entwickeln. Ähnliche äußere Merkmale haben auch Schwielen. Jedoch haben Schwielen allein im Gegensatz zu Dornwarzen eine weiche, eher glatte Oberfläche und keine dunklen Punkte.

Sehr selten kann es sich bei den vermeintlichen Dornwarzen um ernst zu nehmende Krankheitsbilder handeln. Möglich wäre

  • eine Form von Hauttuberkulose, einer ansteckenden Infektionskrankheit oder
  • ein Spinaliom, eine Hautkrebsform.

Eine eindeutige Diagnose ist aber erst nach mikroskopischer Untersuchung einer Gewebeprobe möglich. Scheuen Sie sich nicht, einen Hautarzt aufzusuchen! Er kann dann gezielt und effektiv auf Ihr Problem reagieren und ähnliche Krankheitsbilder ausschließen.

Dornwarze am Fuß
Eine Dornwarze wächst nach innen und verursacht "spitze" Schmerzen © David Carillet | AdobeStock

Behandlung von Dornwarzen

Eine Behandlung der Dornwarze ist dringend zu empfehlen, auch wenn sie keine Beschwerden verursachen sollte. Die ursächliche Vireninfektion ist hochansteckend, und eine sachgerechte Behandlung verhindert eine Verbreitung.

Zur Rückbildung und Entfernung der Dornwarze gibt es verschiedene Möglichkeiten, die bei verschiedenen Personen unterschiedlich wirken. Sie dürfen jedoch nicht versuchen, die Warze mit einem spitzen Gegenstand selbst zu entfernen. Durch die Blutung besteht die Gefahr einer schnellen Ausbreitung an andere Körperstellen.

Die erste wichtige Maßnahme für den Kampf gegen Dornwarzen ist eine gute, ausgewogene Ernährung. Diese führt zu einer Stärkung des Immunsystems und macht den Körper auch für die Zukunft resistenter gegen Viren.

Für die Selbstbehandlung gibt es einige rezeptfrei erhältliche Mittel. Deren Anwendung ist jedoch nur zu empfehlen, wenn ein Arzt eine andere Erkrankung ausgeschlossen hat.

Kryotherapie, Selbstbehandlung oder chirurgische Entfernung von Dornwarzen

Eine Kryotherapie (Kältetherapie) ist ein sehr beliebtes und nachweisbar effizientes Mittel im Kampf gegen Dornwarzen.

In Apotheken gibt es spezielle Eisstäbe zum Auftragen von flüssigem Stickstoff auf die betroffenen Stellen. Dieser Stickstoff wird mittels Applikator auf -50° Celsius abgekühlt und ca. 30 Sekunden auf die Dornwarze gedrückt.

Durch die Vereisung sterben zunächst die oberen Zellen der Dornwarze ab, was man erkennt, wenn die betroffene Stelle weißer wird. Kurz danach kann die obere Schicht der Dornwarze abgelöst werden.

Meist sind mehrere Anwendungen über einen längeren Zeitraum nötig. Nur dadurch kann besteht die Chance, eine Rückbildung der Dornwarze zu verhindern und die Papillomviren zu zerstören.

Verätzung der Dornwarze

Auch Salicylsäure und Milchsäure können Dornwarzen zurückbilden. Salicylsäure ist in flüssiger Form oder bereits auf Pads aufgetragen erhältlich und soll auch sehr effizient gegen Dornwarzen sein.

Dieser Wirkstoff weicht das Innere der Dornwarze auf und trocknet die Haut an der Oberfläche aus. Das Mittel kann auch die gesunde Haut verätzen. Daher müssen Sie darauf achten, die Säure gezielt nur auf die Dornwarze selbst aufzutragen und die umgebende Haut zu schützen. Dazu können Sie auf die gesunde Haut eine Fettsalbe auftragen.

Wenn sich erste Effekte bemerkbar machen, kann die Oberfläche der Dornwarze mit einem Bimsstein abgerieben werden. Auf diese Art kann die Warze bis zur vollständigen Entfernung weiter behandelt werden.

Bei Salicylsäure besteht jedoch die Gefahr einer Blutung, die eine Ausbreitung der Dornwarze bedeuten könnte. Milchsäure wirkt dagegen befeuchtend.

Die Wirkung von Mitteln auf Salicylsäure- und/oder Milchsäure-Basis kann sich nach einem warmen Fußbad noch besser entfalten. Dann ist die Haut bereits etwas aufgeweicht. Auch hier sollten Sie darauf achten, nur den von Dornwarzen befallenen Fuß ins Wasser zu halten, um keine Ansteckung anderer Körperregionen zu riskieren.

Alternativ kann auch ein in warmes Wasser getränktes Tuch einige Minuten auf die Dornwarze gedrückt werden werden.

Chirurgische Entfernung der Dornwarze

Dornwarzen können auch durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden. Das war vor einigen Jahren noch eine sehr gängige Maßnahme. Dazu wird die Dornwarze mit einem „scharfen Löffel“ abgeschabt und so entfernt.

Diese chirurgische Entfernung kann eine starke Blutung verursachen und eine tiefe Wunde hinterlassen, die viel Zeit zum heilen braucht.

Heutzutage wird daher hinsichtlich möglicher Narbenbildung und Schmerzen eine Behandlung ohne invasiven Eingriff empfohlen.

Kommen die Dornwarzen nach vorläufigem Verschwinden jedoch immer wieder, kann die chirurgische Entfernung eine sichere Methode zur nachhaltigen Entfernung der Dornwarze darstellen.

Lasertherapie

Einige Ärzte empfehlen neuerdings die Behandlung mit Laser. Diese Therapie kann allerdings auch sehr schmerzhaft sein.

Auf diese Weise werden nicht die Viren selbst, sondern die umgebenden Blutgefäße per Laser verödet. Die Dornwarze wird daher nicht mehr mit Nährstoffen versorgt und stirbt mit der Zeit ab.

Hausmittel gegen Dornwarzen

Es gibt auch einige Hausmittel, die gegen Dornwarzen helfen sollen.

Schöllkraut, auch bekannt unter dem vielversprechenden Namen Warzenkraut, ist ein langjährig eingesetztes Kraut gegen Dornwarzen.

Teebaumöl als weitere Option hat eine antibakterielle und antiseptische Wirkung auf die Dornwarze. Auf diese Weise soll eine Neubildung der Dornwarze oder eine Narbe komplett vermieden werden. Auch die „Allzweck-Heilpflanze“ Aloe Vera oder das bekannte Tigerbalsam (eine Salbe mit hohem Mentholanteil) soll zur Bekämpfung von Dornwarzen gut sein.

Vorbeugung gegen Dornwarzen

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die man beachten sollte, um Dornwarzen vorzubeugen.

Warzen können sich in der Regel nur bei angeschlagenem Immunsystem entwickeln. Die beste Vorbeugung ist daher, das Immunsystem mittels ausgewogener Ernährung ergänzt durch regelmäßige Bewegung und Sport zu stärken. Hilfreich für das Immunsystem sind auch

  • ausreichend Schlaf,
  • Alkohol-Verzicht und
  • Rauchverzicht.

Da sich ursächlichen Erreger gerne an feuchtwarmen Orten festsetzen, sollten Sie Ihre Füße nach dem Waschen sorgfältig abtrocknen – auch zwischen den Zehen. Vermeiden Sie schweißige Füße. Tragen Sie am besten luftiges Schuhwerk und Socken aus atmungsaktiven Materialen. Das beugt Dornwarzen und Fußpilzen vor.

Nutzen Sie in öffentlichen Bädern und Saunen Badeschuhe, um sich vor dem Virus zu schützen. Viele Schwimmbäder bieten auch die Möglichkeit einer Desinfektion der Füße nach dem Schwimmen. Anderenfalls können Sie auch ein eigenes Desinfektionsspray mit sich führen und bei Bedarf benutzen.

Die Viren können sich auch an Handtüchern oder Schuhen ansetzen. Deshalb sollten Sie keine Handtücher oder Schuhe mit anderen Menschen teilen. 

Halten Sie sich an diese Empfehlungen, sind Sie gut geschützt gegen die schmerzenden, unschönen Dornwarzen. Eine Garantie, von den Dornwarzen verschont zu bleiben, gibt es leider nicht.

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