Hornhautverkrümmung - Spezialisten und Informationen zu Astigmatismus

17.10.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Bei der Hornhautverkrümmung hat die Hornhaut des Auges eine unregelmäßige Form. Dadurch wird das einfallende Licht nicht richtig gebündelt. Patienten leiden unter einer verzerrten und unscharfen Sicht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Hornhautverkrümmung zu behandeln. Andere Bezeichnungen für die Hornhautverkrümmung sind Stabsichtigkeit oder Astigmatismus.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Spezialisten für Hornhautverkrümmungen.

ICD-Codes für diese Krankheit: H52.2

Empfohlene Hornhautverkrümmung-Spezialisten

Kurzübersicht:

  • Was ist eine Hornhautverkrümmung? Eine meist angeborene unregelmäßige Form der Augen-Hornhaut, wodurch Betroffene nur unscharf oder verzerrt sehen können.
  • Symptome: Unscharfes Sehen in Nähe und Ferne, Kopfschmerzen, Augenschmerzen sowie bei Kindern ggf. eine Abnahme der Sehkraft.
  • Ursachen: Ist die Erkrankung nicht angeboren, können Narben oder Geschwüre auf der Hornhaut, ein Keratokonus oder chirurgische Eingriffe am Auge sie auslösen.
  • Behandlung: Konservativ mittels Sehhilfen (Brillen, gewölbte Kontaktlinsen). In schweren Fällen ist eine OP notwendig. Die Bandbreite reicht von einer Laser-OP über Linsenersatz bis hin zu einer Hornhautverpflanzung. Mehr dazu erfahren Sie ausführlich unten im Text.

Artikelübersicht

Patienten mit einer Hornhautverkrümmung haben diese meist schon von Geburt an. Eine Hornhautverkrümmung sollten Sie so früh wie möglich mit einer Brille oder Kontaktlinsen ausgleichen. 

Sie können die Hornhautverkrümmung auch operieren lassen. Dies geschieht meistens mittels Laser. Möglich ist auch eine Hornhautverpflanzung. Im Normalfall verändert sich die Hornhautverkrümmung nicht von selbst und bleibt konstant.

Was ist eine Hornhautverkrümmung?

Die Hornhautverkrümmung wird im Volksmund auch Astigmatismus oder Stabsichtigkeit genannt. Diese Bezeichnungen sind nicht ganz korrekt, da der Astigmatismus auch andere Gründe haben kann. Dennoch ist eine Hornhautverkrümmung der häufigste Grund für Stabsichtigkeit.

Bei der Hornhautverkrümmung ist die Hornhaut des Auges verformt. So trifft das einfallende Licht nicht gebündelt, sondern gefächert auf die Netzhaut auf. Das führt zu einer unscharfen Sicht. Bemerkbar macht sich die Hornhautverkrümmung erst bei stärkerer Ausprägung.

Beispielsweise durch:

  • Unscharfes Sehen in Nähe und Ferne (im Gegensatz zur Kurz- oder Weitsichtigkeit, da ist nur eines betroffen)
  • Kopfschmerzen
  • Augenschmerzen
  • Eventuelle Abnahme der Sehkraft bei Kindern

Ursachen und Behandlung einer Hornhautverkrümmung

Eine Hornhautverkrümmung ist in den meisten Fällen angeboren. Manchmal tritt sie jedoch auch erst im Erwachsenenalter auf. Das kann unterschiedliche Ursachen haben:

  • Narben oder Geschwüre auf der Hornhaut (zum Beispiel durch Verletzungen oder Infektionen)
  • Hornhautkegel (Keratokonus): Veränderung der Hornhaut, die vorwiegend in der Pubertät oder im frühen Erwachsenenalter erstmals auftritt.
  • Chirurgische Eingriffe am Auge (zum Beispiel bei der Operation von grünem Star)

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Hornhautverkrümmung zu behandeln:

  1. Sehhilfen: Wie beispielsweise Brillen mit speziellem Zylinderschliffweiche und gewölbte Kontaktlinsen (die sich von selbst auf der verkrümmten Hornhaut ausrichten) und harte Kontaktlinsen, die die Hornhaut wieder richtig biegen.
  2. Operation: Operative Methoden bei einer Hornhautverkrümmug sind die Laseroperation, der künstliche Linsenersatz oder die Hornhautverpflanzung.

Besprechen Sie mit Ihrem Augenarzt, welches Verfahren für Sie geeignet ist.

Die Laseroperation

Mittlerweile gibt es die Möglichkeit, eine Hornhautverkrümmung weglasern zu lassen. Damit der Patient während der Operation keine Schmerzen hat, betäubt der Arzt das Auge des Patienten mit speziellen Augentropfen

Es gibt verschiedene Methoden, die ein Augenarzt nun anwenden kann:

  • Die photorefraktiven Keratektomie (PRK)

Bei der photorefraktiven Keratektomie trägt der Laser das Innere der Hornhautoberfläche ab, um die Unebenheiten auszugleichen und die Fehlsichtigkeit zu korrigieren.

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  • Die laserepitheliale Keratomileusis (LASEK)

Die laserepitheliale Keratomileusis ist eine Weiterentwicklung der PRK. Der Arzt benetzt zunächst die Oberfläche der Hornhaut mit 20-prozentigem Alkohol und schiebt sie anschließend als intakter Zellverband zur Seite. Nach dem Lasern schiebt sich die Oberfläche wieder zurück an die alte Stelle.

  • Die Laser-in-situ-Keratomileusis (LASIK)

Bei der Laser-in-situ-Keratomileusis trennt der Arzt die obere Schicht der Hornhaut mit einem dünnen Skalpell ab und klappt sie nach oben. Danach schleift der LASIK-Laser das Innere der Hornhaut ab und gleicht so die Fehlsichtigkeit aus. Abschließend klappen die Ärzte den Hornhautdeckel wieder zurück.

Nach der Operation schwankt das Sehvermögen noch etwa vier bis sechs Wochen lang. Danach stabilisiert es sich. Direkt nach dem Eingriff wird das Auge vermehrt tränen. Die Operation selbst ist schmerzfrei.

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Der refraktive Linsenersatz

Der refraktive Linsenersatz (RLE) eignet sich bei sehr starken Sehfehlern, die nicht mit LASIK behandelbar sind. Für den RLE sind einige Voruntersuchungen nötig, um die geeignete Linse zu ermitteln.

Die Hornhaut selbst bleibt bei der Operation wie sie ist. Ein Ultraschallgerät zerstört die natürliche Linse und ersetzt diese durch eine künstliche (Intraokularlinse). Abschließend saugen Ärzte die natürliche Linse ab.

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Die Form der Linse ist so gewählt, dass sie die Hornhautverkrümmung ausgleicht. Der RLE ist ein Routineeingriff und schmerzfrei. Nachkorrekturen  sind einfach möglich. Der Krankenhausaufenthalt dauert bei dem RLE maximal eine Woche. Kurz nach dem Eingriff dürfen Sie keinen Sport treiben und müssen auf Schminke verzichten.

Die Hornhautverpflanzung

Ärzte setzen die Hornhautverpflanzung (Hornhauttransplantation) ein, wenn Sehhilfen oder Laseroperationenerfolglos waren. Bei der Hornhautverpflanzun erhält der Patient die Hornhaut eines Spenders. Experten sprechen auch von der Keratoplastik.

KeratoplastikBei der perforierenden Keratoplastik transplantieren Ärzte den gesamten zentralen Teil der Augenhornhaut @ Nastya Trel /AdobeStock

Bevor der Patient die Spenderhornhaut erhält, untersuchen Ärzte sie sorgfältig auf übertragbare Krankheiten.

Ärzte entfernen dann die alte Hornhaut mit einem Schneidegerät und nähen die neue angepasste Spenderhornhaut mit haarfeinen Fäden ein. Die Fäden werden nach etwa einem Jahr entfernt. 

Solange sich die Fäden im Auge befinden, kann der Patient die endgültige Sehschärfe nicht erreichen. Das tatsächliche Ergebnis der Operation ist daher erst nach etwa einem Jahr möglich. 

Im Zuge der Hornhautverpflanzung können folgende Komplikationen auftreten:

  • Der Körper stößt die Spenderhornhaut ab. Die Hornhaut trübt sich ein. 
  • Die alte Krankheit greift auf die neue Hornhaut über. 

Es ist jedoch in den meisten Fällen möglich, eine neuerliche Hornhautverpflanzung durchzuführen. Die Operation findet unter Vollnarkose oder lokaler Betäubung statt.

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