Spaltlampenuntersuchung - Spezialisten und Informationen

08.02.2024
Univ.-Prof. Dr. Dr. Ludwig Heindl
Medizinischer Fachautor

Die Spaltlampe (auch Spaltlampenmikroskop) gehört zu den wichtigsten Untersuchungsgeräten in der Augenheilkunde. Bei der Spaltlampenuntersuchung leuchtet ein spaltförmig gebündelter Lichtstrahl das Auge des Patienten hell aus. Der Arzt kann so das Auge durch ein Vergrößerungsglas (Mikroskop) betrachten.


Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Spezialisten für eine Spaltlampenuntersuchung.

Artikelübersicht

Funktion und Anwendung der Spaltlampe

Mit der Spaltlampe kann der Augenarzt kleine Unebenheiten und Veränderungen der Hornhaut erkennen. Die Spaltlampe hat eine 6 bis 30 facher Vergrößerung.

Da der Augenarzt beim Blick durch das Mikroskop beide Augen nutzt, entsteht für ihn ein dreidimensionales Bild. Die Spaltlampe ist somit ein Stereomikroskop.

Die Spaltlampe ist seit 1911 für die detaillierte Augenuntersuchung im Einsatz. Experten fanden schon früh Wege, um die kaum sichtbaren Strukturen des Auges besser beleuchten und vergrößern zu können.

Gerade der Blick ins Augeninnere und auf die feinen Details der Netzhaut ist ohne Hilfsmittel nicht möglich. Für diese Zwecke ist die Spaltlampe das Mittel der Wahl. 

Der Lichtspalt lässt sich auf verschiedene Breiten anpassen. Auch die Belichtungsmethoden sind variabel (diffus, direkt, seitlich, frontal)

Dadurch ist die genaue optische Inspizierung aller vorderen und mittleren, sowie mittels zusätzlichem Glas auch der hinteren Augenabschnitte möglich.

Weitere Instrumente können zusammen mit der Spaltlampenuntersuchung zum Einsatz bringen. Es gibt beispielsweise die Möglichkeit, Fotos oder Videos aufzunehmen oder den Augeninnendruck zu messen.

Spaltlampenuntersuchung bei einer FrauDas schmale Lichtbündel ermöglicht einen optischen Schnitt durch die transparenten Abschnitte des Auges @ mmphoto /AdobeStock

Mit der Spaltlampe lässt sich folgendes diagnostizieren:

  • Verletzungen der Hornhaut
  • Trübungen der Linse (Grauer Star) 
  • Diverse Entzündungen und Einblutungen in die vorderen und mittleren Augenabschnitte 

Im Augenhintergrund sind Erkrankungen wie eine veränderte Netzhaut, eine Netzhautablösung oder ein geschädigter Sehnervenkopf zu erkennen.

Untersuchungsbereiche

Die Spaltlampe dient der Erkennung diverser Augenerkrankungen.

Folgende Auflistung führt die Bereiche der Augen auf, die sich mit der Spaltlampe untersuchen lassen:

  • Augenlider
  • Bindehaut
  • Hornhaut
  • Vordere Augenkammer
  • Seitlicher Bereiche der vorderen Augenkammer
  • Linse
  • Glaskörper
  • Netzhaut
  • Sehnervenkopf
  • Bereich des schärfsten Sehens, die Makula

Folgende Störungen und Erkrankungen lassen sich durch eine Spaltlampenuntersuchung erkennen:

  • Läsionen der Hornhaut
  • Verletzung, Verätzung und Verbrennung
  • Läsionen des Hornhautepithels
  • Hornhautentzündung
  • Anomalien in Wölbung und Größe der Hornhaut
  • Geweberückgang, Hornhautdegeneration
  • Dystrophie, bilateral, progressiv, erblich
  • Hornhauttrübung
  • Untersuchung der Sklera, also der Lederhaut
  • tiefe Schichten der Sklera in Bezug auf Verletzung, Verfärbung und Schwund des Gewebes
  • Skleraektasie
  • Degenerationen und Verkalkungen im Bereich der Lidspalten
  • Episkleritis
  • Skleritis
  • Katarakt (Grauer Star)
  • Lageveränderungen der Augenlinse
  • Entzündungen der Iris sowie des Ziliarkörpers
  • Neubildung von Gefäßen der Iris durch eine verminderte Durchblutung der Retina
  • Tumoren aller Augenabschnitte
  • Fehlbildungen der Iris, der Linse, des Augenlids oder der Aderhaut
  • Aniridie
  • Albinismus
  • Trübung des Glaskörpers
  • Entzündungen im Innern der Augen

Die Untersuchung mit der Spaltlampe

Während der Augenuntersuchung mit einer Spaltlampe sitzt der Patient dem Arzt gegenüber. Eine gepolsterte Unterlage stützt und fixiert die Stirn und Kinn des Patienten, damit er sich während der Untersuchung nicht bewegt.

Um den Augenhintergrund gut betrachten zu können, müssen die Pupillen des Patienten weit sein. Dafür erhält der Patient Augentropfen, die die Pupillen erweitern.

Außerdem erhält er ein örtliches Betäubungsmittel durch Augentropfen. Dadurch kneift der Patient die Augen nicht zusammen. Der Arzt leuchtet mit dem gebündelten Lichtstrahl die Vorderseite der Augen ab. So kann er mögliche unnatürliche und krankhafte Veränderungen erkennen.

Untersuchung mit der SpaltlampeDie Spaltlampe ist das wichtigste Untersuchungsgerät in der Augenheilkunde @ andrey /AdobeStock

Komplikationen und Risiken der Spaltlampenuntersuchung

Bei der berührungslos durchgeführten Spaltlampen-Untersuchung bestehen keine Risiken. Es kann jedoch bei der Verabreichung von Augentropfen zu Nebenwirkungen kommen. 

Diese sind hauptsächlich:

  • Allergische Reaktionen
  • Juckreiz 
  • Brennen in den Augen
  • Gerötete Bindehaut 
  • Vermehrter Tränenfluss 

Mögliche Beschwerden verschwinden nach kurzer Zeit problemlos.

Die medikamentöse Weitung der Pupillen erfordert Vorsicht: Die Pupille verengt sich natürlicherweise immer dann, wenn Licht in sie eintritt. Das Medikament führt zu einer Blockade dieser Funktion. 

Daher kann schon ein normaler Lichteinfall zu einer Blendung führen. Aufgrund dieser Tatsache dürfen Sie, solange das Medikament wirkt, nicht am Straßenverkehr teilnehmen.

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