Digitale Volumentomographie (DVT): Informationen & DVT-Spezialisten

04.11.2022

Die digitale Volumentherapie – kurz DVT – ist ein spezielles Tomographie-Verfahren. Es arbeitet wie die Computertomographie (CT), ist aber mit weniger Strahlenbelastung verbunden. Die DVT kommt häufig in der Zahnmedizin, HNO-Heilkunde und MKG-Chirurgie zum Einsatz.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte DVT-Spezialisten und Zentren.

Artikelübersicht

Was ist die Digitale Volumentomographie?

Die Digitale Volumentomographie (DVT) ist wie die konventionelle Computertomographie (CT) eine Schichtaufnahmetechnik. Die Schnittbilder werden mithilfe eines Computers in ein detailgetreues 3D-Bild umgewandelt.

Das Verfahren wurde ursprünglich für die Zahnmedizin entwickelt und ist dort seit 1997 im Einsatz. Ursprünglich war die DVT unter dem Begriff dentale Volumentomographie oder digitales Panorama-Röntgen bekannt. Bereits zehn Jahre später verfügten bereits 80 Prozent aller Zahnarztpraxen über ein DVT-Gerät.

Inzwischen wurde die DVT weiterentwickelt. Sie kommt auch in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde zum Einsatz.

Funktionsweise

Im Vorfeld der Untersuchung muss der Patient Angaben zu Vorerkrankungen und Metallimplantaten in seinem Körper machen.

Die eigentliche Untersuchung wird anschließend von speziell ausgebildetem Röntgenpersonal (MTRA) durchgeführt. Der Patient erhält eine Strahlenschutzschürze und meist auch einen speziellen Schilddrüsenschutz. Je nach Gerät und medizinischer Fragestellung wird die DVT im Sitzen, Liegen oder Stehen durchgeführt.

In der Zahnmedizin sitzt oder steht der Patient. Sein Kopf wird mithilfe einer Kinnauflage, eines Stirnbands und eines Aufbissstäbchens fixiert, um Bewegungen während des Scans zu vermeiden. Anschließend verlässt das Personal den Raum und startet die Aufnahme von einem Bedienpult außerhalb des Röntgenraums.

Bei der DVT wird ein dreidimensionales Röntgen-Strahlenbündel mit einem flächigen Detektor kombiniert. Auf diese Weise entstehen innerhalb von Sekunden Bilder mit hoher Detailschärfe und geringer Verzerrung. Die Röntgenröhre und der Bilddetektor drehen sich synchron um den Kopf des Patienten. Die Röntgenstrahlen werden von den Knochen und vom umliegenden Gewebe reflektiert, gemessen und in Bilder umgewandelt.

Digitale Volumentomographie
DVT-Geräte kommen häufig in Zahnarztpraxen zum Einsatz © coldwaterman | AdobeStock

Es entstehen rund 400 Einzelaufnahmen, aus denen der Computer ein virtuelles 3D-Objekt rekonstruiert.

Eine Digitale Volumentomographie ähnelt grundsätzlich sehr einer Computertomographie. Die DVT arbeitet jedoch mit einem kegelförmigen Strahl, während der Strahl bei einer normalen CT fächerförmig ist.

Auch in puncto Strahlenbelastung bestehen Unterschiede: Eine DVT geht mit einer zehn Mal geringeren Strahlenbelastung einher als eine CT. Dennoch ist die Belastung höher als bei einer normalen Röntgenuntersuchung. Deshalb muss der Einsatz einer Digitalen Volumentomographie stets gut überlegt sein.

In Einzelfällen sind Bilder mit einer geringen Auflösung zur Diagnose ausreichend, sodass die Strahlendosis reduziert werden kann.

Einsatzmöglichkeiten

Es gibt viele Situationen, in denen eine DVT angezeigt ist. Zahnärzte und Kieferchirurgen greifen beispielsweise gerne auf diese Technik zurück, wenn sie

  • das Setzen von Zahnimplantaten planen,
  • eine Wurzelbehandlung durchführen oder
  • die genaue Lagebeziehung zwischen den Weisheitszähnen und dem Unterkiefernerv beurteilen möchten.

Eine Digitale Volumentomographie ermöglicht

  • das exakte Auffinden von Wurzelkanälen,
  • die Bestimmung des Knochenvolumens sowie
  • das Feststellen von Erkrankungen der Kieferhöhle.

In der HNO-Heilkunde eignet sich die DVT zur Diagnostik sowie zur Vorbereitung von operativen Eingriffen im Bereich der Ohren und der Nasennebenhöhlen.

Mittels DVT lässt sich zudem sicher zwischen einer vom Zahn und einer von der Nasenschleimhaut ausgehenden Sinusitis unterscheiden.

Welche Fachärzte setzen die DVT ein und welche Gewebe lassen sich darstellen?

Folgende Fachärzte setzen die Digitale Volumentomographie besonders häufig ein:

Die Digitale Volumentomographie kommt zudem vermehrt

zur Anwendung.

Die DVT eignet sich besonders gut zur Darstellung knöcherner Strukturen. Diese werden mit der Digitalen Volumentomographie exakter erfasst als mit einer konventionellen Computertomographie. Dafür ist die Darstellung von Weichteilgewebe weniger kontrastreich als bei einer normalen CT.

Vor- und Nachteile

Die Digitale Volumentherapie hat einen entscheidenden Vorteil für den Patienten: Im Gegensatz zur CT muss er sich dazu nicht in eine enge Röhre begeben. Viele Personen empfinden eine CT-Untersuchung daher sehr belastend.

Die gesamte DVT-Untersuchung nimmt in der Regel nur wenige Minuten in Anspruch. Die Ergebnisse liegen – wie beim Röntgen – innerhalb kürzester Zeit vor.

Darüber hinaus gewährleistet die DVT eine maximale Sicherheit bei Operationen in schwierigen Bereichen. Dazu gehören beispielsweise der Kieferbereich und die Ohren. Der behandelnde Arzt kann operative Eingriffe bis ins kleinste Detail planen und diese in der Regel minimal-invasiv durchführen.

Die detaillierte Planung erhört zudem die Chancen auf einen bestmöglichen Therapieerfolg.

Leider hat die DVT auch Nachteile. Die Strahlenbelastung ist im Vergleich zum normalen Röntgen höher. Deswegen sollte die Digitale Volumentomographie nur gut überlegt zum Einsatz kommen.

Außerdem reagieren DVT-Geräte empfindlich auf Metallteile, beispielsweise auf Implantate. Bereiche mit Metallteilen werden schwarz dargestellt. Metallteile verringern zudem insgesamt die Qualität der Untersuchungsergebnisse. Des Weiteren können Metallteile krankhafte Strukturen vortäuschen, wo sich eigentlich gesundes Gewebe befindet.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Die Digitale Volumentomographie ist bereits seit über 20 Jahren im bewährten Einsatz. Dennoch handelt es sich noch um ein recht junges Untersuchungsverfahren. Die Kosten für die DVT werden daher bislang nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Vor allem in komplizierten Fällen und bei nicht eindeutiger Diagnose kann es sich für den Patienten durchaus lohnen, die Kosten selbst zu tragen. Vor Operationen kann der Chirurg Operationsgebiet genauer einschätzen. Das verringert das Risiko für Komplikationen während und nach dem Eingriff.

Der Preis für die Digitale Volumentherapie setzt sich aus zwei Bausteinen zusammen:

  • den Kosten für die Anfertigung des Bildes und
  • den Kosten für die Auswertung der Daten.

Je nachdem, wie groß der abzubildende Bereich ist, können die Kosten also stark variieren. Im Schnitt ist mit einem Preis zwischen 100 und 300 Euro zu rechnen.

Quellen

  • https://www.zmk-aktuell.de/fachgebiete/digitale-praxis/story/digitale-volumentomographie-was-man-wissen-muss__698.html
  • https://www.medikompass.de/zahnarzt-roentgen.php
  • https://zahnimplantate.com/kosten/was-kostet-eine-dvt-digitale-volumentomografie.html
  • https://www.mni.thm.de/info-page/radiologie/modalitaeten/digitale-volumentomographie-dvt
  • https://www.radiologie.de/
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