Meniskus-Naht - Informationen und Spezialisten

Bei einem Unfall oder beim Sport kommt es regelmäßig zu Meniskusverletzungen. Auch langfristige Verschleißerscheinungen führen zu Beeinträchtigungen. Meniskusrisse zählen zu den häufigsten Verletzungen im Bereich des Knies. Helfen kann dabei die Meniskus-Naht, ein minimalinvasiver operativer Eingriff. 

Finden Sie hier weitere Informationen zu diesem operativen Eingriff sowie Spezialisten für eine Meniskus-Naht.

Empfohlene Spezialisten für Meniskus-Naht

Artikelübersicht

Meniskus-Naht - Weitere Informationen

Was ist die Meniskus-Naht

Die Meniskus-Naht ist ein minimalinvasiver operativer Eingriff am Meniskus. Sie wird auch als Meniskusrefixation (von lat.: re = wieder, figere = befestigen) bezeichnet.Vor allem frische Meniskus-Einrisse eignen sich für die Meniskus-Naht. Bei der Operation selbst befestigt der Arzt den Meniskusriss mit einem speziellen Nahtsystem. 

Das Ziel der Operation ist, die Meniskusfunktionalität vollständig zu erhalten und Risiken für Folgeschäden zu minimieren. Die Meniskus-Naht schützt auch vor einem vorzeitigen Gelenkverschleiß

Bei der Operation selbst erfolgt keine Eröffnung Ihres Knies. Der Operateur nutzt stattdessen die Gelenkspiegelung (Arthroskopie). Das ist eine schonende Methode, um Ihr Knie zu operieren.

Vorteile der Meniskus-Naht

Die Hauptgründe für eine Operation mittels Meniskusnaht sind:

  • Der Erhalt des Meniskus
  • Das Erreichen von Schmerzfreiheit
  • Der vollumfängliche Erhalt der Funktionalität Ihres Knies
  • Die Senkung der Wahrscheinlichkeit für einen vorzeitigen Gelenkverschleiß
  • Eine langfristige vollständige Belastungsfähigkeit
  • Die Verbesserung der Stabilität des Knies

Das zentrale Ziel für die Meniskusrefixation ist aber die Arthroseprävention: Mit einer Meniskus-Naht verringert sich das Risiko den Gelenkknorpel im Kniegelenk (Kniearthrose) nachhaltig zu schädigen.

OP-Techniken bei der Meniskus-Naht

Die Kniearthroskopie ist gleichzeitig Diagnose- und Operationsverfahren.

Die Meniskusrefixation wird, je nach Befund, entweder unter einer Rückenmarks- oder unter Vollnarkose ambulant durchgeführt. 

Sprechen wichtige Gründe (Vorerkrankungen, Risiken, Begleitverletzungen usw.) gegen eine ambulante Behandlung, kann sie auch stationär erfolgen.

Bei der Gelenkspiegelung sind zwei kleine Öffnungen im Kniegelenks erforderlich. Durch diese sogenannten Schlüssellöcher führt der Operateur eine kleine Kamera und das Nahtmaterial ein. 

Welches Operationsverfahren sinnvoll ist, hängt davon ab, an welcher Stelle und auf welche Art der Meniskus gerissen ist. Der Spezialist, der den Eingriff vornimmt, ist Facharzt für Unfallchirurgie. Meist in Kombination mit Orthopädie und einer Spezialisierung für Kniechirurgie.

Folgende Methoden kommen zum Einsatz:

  • All-Inside-Technik

Die All-Inside-Technik ermöglicht eine Meniskusnaht, bei der kein zusätzlicher Hautschnitt erforderlich ist. Ihr Arzt platziert zwei kleine Anker (Widerhaken), hinter der Meniskusbasis an der Gelenkkapsel. Ein vorgelegter Knoten fixiert die Naht. Die Technik gilt als stabil, eignet sich aber nicht für jeden Riss. Die Meniskus-Naht  ist hauptsächlich für die hinteren Teile der Menisken, wo die meisten Risse zu finden sind, geeignet.

  • Outside-In-Technik

Bei der Outside-In-Technik sticht Ihr Arzt Nadeln von außen durch die Haut ins Innere des Knies. Er zieht das Fadenmaterial hindurch und verknotet es vor der Kapsel Ihres Gelenks. Diese Technik findet v.a. bei Rissen im vorderen Teil der Menisken Anwendung.

  • Inside-Out-Technik

Für eher schwerer zugängliche Risse ist die Inside-Out-Technik geeignet. Hier nutzt Ihr Arzt eine gebogene längere Nadel. Er führt den Nahtfaden innerhalb des Gelenks durch den Meniskus hindurch nach außen. Er setzt einen kleinen Hautschnitt, den er zur Verknüpfung des Nahtfadens verwendet.

MeniskusrisseBei einem Meniskusriss ist der Meniskus entweder an verschiedenen Stellen eingerissen oder vollständig durchtrennt @ bilderzwerg / AdobeStock

Nachsorge bei der Meniskus-Naht

Die wichtigste Nachbehandlung ist eine etwa drei Monate lange Physiotherapie.

Außerdem ist eine Schonzeit erforderlich, die etwa 3-6 Monate dauert. Stress Sportarten, die alle Stop-and-go-Sportarten beinhalten, können Sie in dieser Zeit nicht ausüben.

Gelenkschonende Sportarten wie Fahrradfahren, Schwimmen und Fitness-Studio sind ab der siebten Woche wieder erlaubt.

Abhängig von der Art der Operation dürfen Sie Ihr Knie vier bis sechs Wochen lang nur eingeschränkt belasten. Beim Beugen des Knies ist eine Begrenzung entscheidend, um die Belastung gering zu halten.

Wenn Sie einen körperlich anstrengenden Beruf ausüben, schreibt Ihr Arzt Sie arbeitsunfähig. Üblich sind Zeiträume zwischen zwei Wochen und zwei Monaten.

Risiken und Komplikationen

Selten kann die Meniskusnaht reißen. Dies hätte eine erneute OP zur Folge.

Alle anderen Komplikationen treten bei diesem Routineeingriff extrem selten auf und sind Komplikationen, die allgemein bei OP-Eingriffen auftreten können:

  • Ein unmittelbares Infektionsrisiko, das weit unter einem Prozent liegt. 
  • Unbekannte Allergien vorhanden, etwa auf bestimmte verabreichte Medikamente oder auch auf Materialien, beispielsweise Latex.
  • Ebenfalls selten ist die Komplikation einer Beinvenenthrombose beziehungsweise einer Lungenembolie (Thrombose im Bereich der Lungengefäße). Dieses Risiko wird bis zur Wiedererlangung der Mobilität durch die prophylaktische Gabe von Medikamenten zur Blutgerinnungshemmung (z.B. Heparinspritzen) minimiert.
  • Weiterhin sind gelegentlich geringfügige Verletzungen an den Gelenkstrukturen möglich, sowie häufiger vorübergehende Ergüsse im Gelenk. 
  • Sehr selten sind Nervenverletzungen möglich, die ebenfalls vorübergehender Natur sind.

Prognose nach einer Meniskus-Naht

Aus klinischer Sicht liegt die Erfolgsrate bei 85 Prozent. Die individuelle Entwicklung jedes Patienten hängt aber mit dem Befund und der Dauer der Verletzung zusammen. Es kommt sozusagen auf die Ausgangslage ab: Geht die Verletzung auf einen Unfall zurück oder ist sie verschleißbedingt?

Entscheidend für einen nachhaltigen Behandlungserfolg sind darüber hinaus weitere Faktoren wie Lebensalter, Körpergewicht und die allgemeine körperliche Verfassung

Weiterhin ist eine gerade Beinachse wichtig, um weitere Meniskusrisse auszuschließen.

Fazit zur Meniskus-Naht

Ein Riss in Ihrem Meniskus lässt sich durch eine Meniskusnaht gut behandeln. Diese Routineoperation ist sinnvoll, damit Ihr Kniegelenk die volle Beweglichkeit wieder erhält. Außerdem dient der Eingriff langfristig der Arthroseprävention und führt nach einer Verletzung wieder zu einem beschwerde- und schmerzfreien Kniegelenk.

Quellen

https://www.arthroskopie-verstehen.de/operative-eingriffe/knie/meniskusnaht/
https://www.gesundheitsinformation.de/meniskusriss-und-meniskusschaden.html
https://www.netdoktor.de/krankheiten/meniskusriss/
https://www.knorpel.at/meniskusnaht-meniskusrefixation/
https://www.bionity.com/de/lexikon/Arthroskopie.html
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