Meniskusimplantat: Spezialisten & Informationen

Ein künstliches Meniskusimplantat (CMI) ist aktuell die einzige Methode zur Wiederherstellung von verlorenem oder verletztem Meniskusgewebe. Durch ein Implantat werden körpereigene Gewebezellen dazu angeregt, das Meniskusgewebe wieder neu wachsen zu lassen. Damit lässt sich die Funktion des Meniskus wiederherstellen. Ungefähr sechs Monate nach einer solchen Meniskusoperation kann der Patient wieder in gewohntem Umfang sportlich aktiv werden.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Spezialisten und Zentren für den Einsatz eines Meniskusimplantates.

Empfohlene Spezialisten für den Einsatz eines Meniskusimplantates

Artikelübersicht

Meniskusimplantat - Weitere Informationen

Häufigkeit und Folgen von Meniskusverletzungen

Etwa 350.000 Menschen in Europa ziehen sich jährlich eine akute Meniskusverletzung zu. Die Ursache für die meisten strukturellen Meniskusschäden sind durch Sport und Freizeitaktivitäten verursachte Traumata am Knie.

Ein solcher Meniskusschaden sollte unbedingt behandelt werden. Ansonsten kann es im Endstadium der Meniskusverletzung zur Enwicklung einer Arthrose (Knorpelverschleiß im Kniegelenk) kommen.

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Wenn der Meniskus verschlissen und regelrecht abgewetzt ist, kann das verbleibende Gewebe nicht mehr repariert werden.

Verschiedene Behandlungsmethoden zum Ersatz des geschädigten Meniskus

In dieser Situation ist ein Ersatz der entfernten Bereiche des Meniskuswünschenswert. Mögliche Optionen zum Ersatz des geschädigten Meniskus umfassen

  • die Verwendung des eigenen Gewebes,
  • den Einsatz synthetischer Materialien sowie
  • die neuesten Trends der bioresorbierbaren Scaffolds.

Die Anatomie des Kniegelenks
Die Anatomie des Kniegelenks und die Lage der Menisken, die als Puffer zwischen dem oberen und unteren Teil des Gelenks dienen © bilderzwerg | AdobeStock

Verwendung von Meniskusimplantaten

Ein relativ neues Verfahren ist die Verwendung von Kollagen-Meniskusimplantaten (CMI). Diese Meniskusimplantate dienen als resorbierbares Gerüst für einwachsendes körpereigenes Knorpelgewebe. Resorbierbar bedeutet, der Körper kann es selbst abbauen.

Der Kollagen-Meniskus besteht aus hoch gereinigtem Kollagen und hat eine schwammartige Struktur. Damit macht sich die Medizin die Fähigkeit des Körpers zur Geweberegeneration zunutze. Die Form des künstlichen Meniskus orientiert sich am menschlichen Innen- bzw. Außenmeniskus.

Die Implantation des künstlichen Meniskus erfolgt arthroskopisch, also minimal-invasiv. Der Chirurg näht das Implantat im Bereich des entfernten Meniskusgewebes ein. Die poröse Struktur des Implantats dient als Leitschiene für das Einwachsen von neuem Gewebe.

In der Folge siedeln sich neue körpereigene Zellen im küntlichen Meniskus an. Sie bilden ein neues meniskusähnliches Gewebe aus. Nach circa einem Jahr ist das künstliche Meniskusimplantat größtenteils abgebaut und durch eigenes Gewebe ersetzt.

Heilungschancen beim künstlichen Meniskusimplantat

Klinische Studien aus den USA und Europa belegen, dass das Meniskusimplantat das Wachstum von neuem Gewebe unterstützt. Die Behandlung mit dem Kollagen-Meniskusimplantat reduziert die Schmerzen deutlich. Patienten erreichen mit dem Meniskusimplantat wieder ein Aktivitätsniveau, das mit dem vor der Meniskusverletzung vergleichbar ist.

Bis heute wurden weltweit mehr als 1.400 Patienten erfolgreich mit dem Meniskusimplantat operiert. In erster Linie waren das vor allem Menschen, die großen Wert auf die Wiedergewinnung ihrer sportlichen Aktivität legten.

Für den Erfolg dieser regenerativen Methode muss der Patient sich aber genau an die Instruktionen seiner Ärzte halten. Dazu gehört auch, die erforderliche Geduld mitzubringen. Das Einwachsen von neuen Gewebezellen in das Meniskusimplantat benötigt Zeit.

Nachbehandlung nach der Meniskusimplantatation

Der Zeitraum der Nachbehandlung nach der Implantation eines künstlichen Meniskus erstreckt sich über sechs Monate.

Zu Beginn steigert der Patient die Belastung und das Bewegungsausmaß langsam und kontinuierlich. Nach dem Ablauf von zwei Monaten kann er das operierte Knie in der Regel wieder voll belasten.

Jetzt beginnt der Patient mit dem Aufbautraining für seine gewohnte sportliche Aktivität. Nach circa sechs Monaten kann er seine gewohnten sportlichen Aktivitäten wieder voll aufnehmen.

Meniskusrisse
Manche Meniskusverletzungen sind so schwer, dass nur der Einsatz eines Meniskusimplantates helfen kann © bilderzwerg / Fotolia

Fazit zum künstlichen Meniskus

Die Implantation eines Kollagen-Meniskus ist derzeit die einzige Methode zur biologischen Regeneration von verlorenem oder verletztem Meniskusgewebe und die Wiederherstellung der eigentlichen Funktion des Meniskus.

Voraussetzungen für das Gelingen dieser Meniskusimplantat-Operation und das erfolgreiche Einwachsen sind aus medizinischer Sicht:

  • Die vorliegende Meniskusverletzung bzw. der Meniskusriss kann anders nicht behandelt werden.
  • Für das Einnähen müssen ein überwiegend intakter Meniskusrand sowie stabile Meniskusenden vorhanden sein.
  • Die Größe der Verletzung muss mindestens 25 Prozent der Meniskussubstanz betragen.
  • Es sollten keine oder nur geringe Gelenkknorpelschäden sowie keine Fehlstellungen der Beinachse vorliegen.
  • Es liegen keine Kapsel- bzw. Bandinstabilitäten vor.

Insgesamt lässt die Publikationslage keine Aussage über Langzeitergebnisse

von künstlichen Meniskusimplantaten zu. Die Befunde an sehr kleinen Gruppen sind jedoch ermutigend. Für betroffene Patienten könnte es sich daher lohnen, Kontakt zu einem mit der Methode erfahrenen Zentrum aufzunehmen.

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