Andrologie: Informationen und Andrologen

Das medizinische Fachgebiet der Andrologie beschäftigt sich mit sexuellen Funktionsstörungen beim Mann. Hierzu gehören etwa Hormonstörungen, Erektionsstörungen, vorzeitiger Samenerguss und Infertilität.

Finden Sie hier Informationen und erfahrene Andrologen.

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Andrologie - Weitere Informationen

Was versteht man unter Andrologie?

Die Andrologie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit sexuellen Funktionsstörungen beim Mann auseinandersetzt. Man kann die Andrologie deswegen als Pendant zur Gynäkologie sehen.

Urologen beschäftigen sich mit den harnbildenden und harnableitenden Organen sowie mit Krankheiten der männlichen Geschlechtsorgane. Daher liegt es nahe, dass sich dieser Facharztzweig auch mit der Andrologie auseinandersetzt.

Aufgrund der Vielschichtigkeit handelt es sich aber grundsätzlich um ein interdisziplinäres Gebiet. Je nach Problemstellung wirken verschiedene Fachärzte wie

zusammen.

Frust im Bett - erektile Dysfunktion
Erektionsstörungen oder frühzeitiger Samenerguss sind für Männer sehr frustrierend © VadimGuzhva | AdobeStock

Welche Erkrankungen werden in der Andrologie behandelt?

Andrologen behandeln

beim Mann.

Hormonstörungen

Ein hormonelles Ungleichgewicht kann Männer jedes Alters betreffen. Hormonelle Störungen können

  • sexuelle Probleme hervorrufen,
  • Übergewicht oder
  • psychische Leiden

verursachen und Krankheiten auslösen. Bei Jugendlichen weist oftmals ein verzögerter Pubertätseintritt auf eine Hormonstörung hin. Beim alternden Mann können die Wechseljahre (Klimakterium virile) für Hormonstörungen verantwortlich sein.

Die häufigste Form der männlichen Hormonstörung ist der Testosteronmangel. Das Hormon beeinflusst die Sexualfunktionen, ist aber auch für

  • Muskeln und Knochen,
  • den Stoffwechsel und
  • das Herz-Kreislauf-System

von Bedeutung.

Der natürliche Prozess der Testosteronabnahme im männlichen Körper beginnt ab etwa 35 Jahren. Kombiniert mit Risikofaktoren wie

  • Übergewicht,
  • ungesunder Lebensweise,
  • mangelnder Bewegung,
  • Überarbeitung oder
  • Stress

kann der Testosteronspiegel so stark sinken, dass Beschwerden auftreten.

Sexuelle Probleme wie Erektions-, Ejakulations- und Libidostörungen oder Beeinträchtigungen im Alltag wie eine Verringerung der Leistungsfähigkeit führen schließlich zum Arzt. Im Rahmen einer Blutuntersuchung wird der Mangel an Testosteron sichtbar.

Der Arzt verschreibt dann Medikamente zur Regulierung des Hormonhaushaltes.

Erektile Dysfunktion

Ein weiteres Gebiet der Andrologie ist die erektile Dysfunktion (ED). Studien belegen, dass rund 30 Prozent aller Männer im Laufe des Lebens mit einer Beeinträchtigung der Erektionsfähigkeit zu kämpfen haben.

Die Störung betrifft alle Altersgruppen, mit steigendem Alter werden die Beschwerden aber häufiger. ED kann viele Ursachen haben:

  • Psychische Probleme wie Depressionen, Partnerkonflikte oder Stress
  • Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch (vor allem Mittel gegen Bluthochdruck oder Entzündungshemmer)
  • Rauchen
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
  • Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus
  • Fettsucht oder Metabolisches Syndrom
  • Chirurgische Eingriffe im kleinen Becken

Zur Heilung der erektilen Dysfunktion muss die Ursache dafür gefunden und beseitigt werden. Dieser Prozess ist nicht immer einfach. In der Zwischenzeit können Hilfsmittel wie die Vakuumpumpe oder eine Schwellkörper-Autoinjektionstherapie Abhilfe schaffen.

Bei der Vakuumpumpe wird die Versteifung des Penis mechanisch herbeigeführt. Bei der Autoinjektionstherapie hilft ein erektionsauslösendes Medikament. Das Arzneimittel wird unmittelbar vor dem Geschlechtsverkehr in den Schwellkörper des Penis gespritzt.

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Vorzeitiger Samenerguss

Der ejaculatio praecox zählt zu den häufigsten Störungen der männlichen Sexualfunktion und betrifft Männer jeden Alters.

Vom frühzeitigen Samenerguss sprechen Mediziner, wenn es vor oder innerhalb der ersten Minute nach Beginn der Penetration zur Ejakulation kommt. Der daraus resultierende Frust beim Mann wie beim Partner verstärkt die Störung in der Regel noch.

Unterstützung in der schwierigen Lebenslage bietet der Androloge. Dieser kann organische Störungen diagnostizieren oder ausschließen und Behandlungsmöglichkeiten vorschlagen.

Sexualwissenschaftler sprechen sich für eine kombinierte Therapie aus. Mit Hilfe einer Sexualtherapie mit psychologischer Betreuung und medikamentöser Unterstützung ist dem Problem meist gut beizukommen.

Infertilität

Ein unerfüllter Kinderwunsch kann die Beziehung schwer belasten. Während die Frau die Gynäkologin des Vertrauens kontaktiert, führt der Weg des Mannes zum Andrologen.

Oft gibt bereits die Erstuntersuchung Aufschluss über die Ursachen einer möglichen Unfruchtbarkeit.

können ebenso dafür verantwortlich sein wie angeborene Ursachen.

Gewissheit bringt ein Spermiogramm. Dabei wird eine Samenprobe (idealerweise nach einigen Tagen Sexabstinenz) mikroskopisch untersucht und analysiert. Wichtige Parameter sind

  • die Menge des Ejakulats,
  • die Gestalt und
  • die Beweglichkeit der Spermien sowie
  • der Anteil der Samenzellen.

Zeigen die Ergebnisse tatsächlich eine Infertilität des Mannes an, wird diese unter Aufsicht des Andrologen behandelt. Zur Verfügung stehen

  • operative Verfahren,
  • Hormonpräparate und
  • psychotherapeutische Unterstützung.

Führen die Maßnahmen nicht zum Erfolg, kann eine künstliche Befruchtung in der Klinik dennoch zum Wunschkind führen.

Fehlbildungen des Penis

Neben angeborenen Penisfehlbildungen kann es auch aufgrund von Traumata zu Fehlbildungen des männlichen Geschlechtsteils kommen. Als Therapie muss hier ggf. an eine komplexe Rekonstruktion des männlichen Genitals gedacht werden.

Penisverkrümmungen

Eine der häufigsten Fehlbildungen des Glieds sind Verkrümmungen des Penis. Je nach Ausbildungsgrad einer Penisverkrümmung kann es neben funktionellen Problemen beim Penetrationsversuch auch zu psychosexuellen Problemen kommen.

Penisverkrümmungen werden unterteilt in eine erworbene Form (Induratio penis plastica) und in eine angeborene (kongenitale) Penisverkrümmung. Die Induratio penis plastica ist häufiger anzutreffen und betrifft nach Schätzungen ca. 10 Prozent aller Männer. Die angeborene Penisverkrümmung ist weitaus seltener und betrifft ca. 0,4-2 Prozent aller Männer.

In vielen Fällen ist bei einer medizinischen Indikation zur Therapie die operative Penisbegradigung die einzige valide Therapieoption.

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