Sprunggelenksfraktur: Spezialisten und Informationen

06.04.2023
Prof. Dr. med. Peter Schandelmaier
Medizinischer Fachautor

Der Bruch des Sprunggelenkes oder der so genannte Sprunggelenksverrenkungsbruch ist einer der häufigsten Brüche. Ursache der Sprunggelenksfraktur ist oft das Umknicken oder Verdrehen des Fußes bei feststehendem Körper.

Weitere Informationen zum Sprunggelenkbruch und zu seiner Behandlung erhalten Sie im Text weiter unten. Außerdem finden Sie hier ausgewählte Spezialisten für die Behandlung einer Sprunggelenksfraktur.

ICD-Codes für diese Krankheit: S82.5, S82.6, S82.8

Empfohlene Spezialisten bei Sprunggelenksfraktur

Kurzübersicht:

  • Was ist eine Sprunggelenksfraktur? Ein häufig auftretender Bruch des Innen- oder Außenknöchels am Fuß.
  • Ursachen: Meistens ist ein Umknicken oder Verdrehen des Fußes, wenn der Körper dabei nicht der Bewegung folgt, Ursache für eine Sprunggelenksfraktur.
  • Symptome: Es zeigt sich eine Fehlstellung des Sprunggelenks und über dem Innen- und/oder Außenknöchel entsteht eine Schwellung.
  • Diagnose: Für den Arzt ist die Fraktur schon an den Symptomen gut erkennbar. Ein Röntgenbild zeigt den Bruch deutlich.
  • Behandlung: Bei instabilen Frakturen wird operativ behandelt. Meistens wird dabei am Außenknöchel eine Platte eingesetzt wird. Gelegentlich ist eine zusätzliche Verschraubung sinnvoll.
  • Nachbehandlung: Der Fuß darf die ersten 4 bis 6 Wochen nicht vollständig belastet werden. Häufig werden Schrauben und Platten später entfernt. Eine medikamentöse Thrombose-Prophylaxe wird während dem Tragen der Gipsschiene empfohlen.
  • Prognose: Die Heilungsaussichten sind sehr gut, wenn der Knorpel am Sprunggelenk unbeschädigt geblieben ist. Je schwerer der Bruch, desto schlechter ist jedoch die Prognose.

Artikelübersicht

Definition und Ursachen der Sprunggelenksfraktur

Das Sprunggelenk trägt beim Gehen die Last des ganzen Körpers. Es setzt sich aus dem Innen- und Außenknöchel sowie dem so genannten Volkmann'schen Dreieck zusammen.

Neben dieser knöchernen Führung sind auch verschiedene Bänder, vor allem das vordere und hintere Syndesmosenband, wichtig für die Stabilität des Sprunggelenks. Bei einem Riss dieser Bänder ist das Sprunggelenk nicht mehr stabil und kann schnell verschleißen.

Der Bruch des Sprunggelenkes oder der so genannte Sprunggelenksverrenkungsbruch ist einer der häufigsten Brüche. Ursache ist oft das Umknicken oder Verdrehen des Fußes bei feststehendem Körper. Je nachdem kommt es zu unterschiedlichen Sprunggelenkbrüchen.

Anatomie des Sprunggelenks
Die Knochen und Bänder des Sprunggelenks © bilderzwerg / Fotolia

Symptome und Diagnose einer Sprunggelenksfraktur

Die Diagnose eines Sprunggelenksverrenkungsbruches kann oft bei der Untersuchung gestellt werden.

Bei einer schweren Sprunggelenksfraktur kommt es zu einer grotesken Fehlstellung des Sprunggelenkes. Leichtere Formen gehen mit einer Schwellung nur des Außenknöchels oder nur des Innenknöchels einher.

Beim offenen Bruch des Sprunggelenkes handelt es sich um einen Notfall, bei dem eine sofortige operative Versorgung erfolgen muss.

Fußverletzung Schwellung und Bluterguss
Bei leichteren Sprunggelenksfrakturen kommt es zu einer Schwellung am Knöchel © Leo / Fotolia

Formen und Behandlung einer Sprunggelenksfraktur

Bei der Einteilung der Sprunggelenksfrakturen differenzieren die Ärzte, ob es sich um eine offene oder geschlossene Fraktur handelt. Auch die Höhe des Bruchs am Außenknöchel ordnet eine Sprunggelenksfraktur näher ein.

  • Typ A: Das Wadenbein ist unterhalb des Gelenks gebrochen.
  • Typ B: Das Wadenbein ist knapp oberhalb des Sprunggelenks gebrochen. Eine OP ist in Abhängigkeit von den Begleitverletzungen notwendig.
  • Typ C: Das Wadenbein ist oberhalb des Sprunggelenks gebrochen. Meistens ist eine operative Behandlung notwendig.

Des Weiteren gibt es noch einige Sonderformen.

Die Behandlung einer Sprunggelenksfraktur ist von der Art des Bruchs abhängig.

Die Behandlung besteht in der Regel in einer operativen Behandlung bei den stärker verschobenen Frakturen. Typischerweise wird am Außenknöchel eine Platte eingesetzt, die über einen ca. 5 bis 10 cm langen Hautschnitt eingebracht wird. Neben der Platte werden dann 5 bis 6 Schrauben eingesetzt.

Bei den Sprunggelenksfrakturen des Typs C kommt in vielen Fällen eine so genannte Syndesmosenschraube hinzu. Diese Schraube stabilisert das Gelenk zwischen Schien- und Wadenbein.

Bei zusätzlich gebrochenem verschobenen Innenknöchel wäre eine Verschraubung des Innenknöchels ebenfalls sinnvoll. Die Behandlung erfolgt in der Regel stationär.

Wann und wie darf das Sprunggelenk nach der Operation wieder belastet werden?

Nach Besserung der Weichteile und Abschwellen wird dann eine Mobilisierung durchgeführt.

Bei einem stabilen Bruch beginnt ab dem 1. oder 2. Tag nach der OP eine Belastung, wenn keine Schmerzen auftreten. Der Patient muss dabei Unterarm-Gehstützen nutzen.

Bei einem instabilen Bruch darf der Patient das Gelenk häufig nur teilbelasten. Je nach Knochenqualität kann zusätzlich ein Unterschenkelgips oder eine Orthese (abnehmbarer Gips) angebracht werden.

Bei Brüchen des Sprunggelenkes mit Beteiligung des Innen- und Außenknöchels wird in der Regel nur eine Teilbelastung gestattet.

Nachsorge nach einer Operation der Sprunggelenksfraktur

Die Nachsorge besteht in einer Mobilisierung und Belastung im schmerzfreien Bereich. Das ist üblicherweise entweder Vollbelastung oder eine 15 kg-Teilbelastung nach der Entlassung. Nach 4 bis 6 Wochen kann dann in der Regel zur Vollbelastung übergegangen werden.

Orthese Fuß Achillessehne
Eine Orthese stabilisiert das Sprunggelenk auch während einer Belastung © sunnychicka / Fotolia

Unter der relativ dünnen Haut und Fettgewebsschicht am Sprunggelenk fallen die Platten und Schrauben meistens stark auf. Daher ist oft eine Metallentfernung notwendig. Ohne Beschwerden können die Metallteile auch im Knochen verbleiben.

Mit sportlichen Aktivitäten können Sie typischerweise nach 3 bis 6 Monaten beginnen.

Medikamente nach einer Sprunggelenksfraktur-Operation

Meistens wird neben dem Hochlagern und der Gipsschiene, auch so lange die Gipsschiene getragen wird, eine Thrombose-Prophylaxe durchgeführt. Hierzu gibt es entsprechende Fertigspritzen, die sich der Patient einmal am Tag selbst geben kann.

Heilungsaussichten nach einer Sprunggelenksfraktur

In Abhängigkeit von der Schwere der Bruchform und den Begleitverletzungen sind die Heilungsaussichten gut. Wenn beim Erstunfall Schäden am Knorpel aufgetreten sind, verschlechtern sich die Heilungsaussichten. 

Je schwerer die Bruchform, d.h. je eher es sich um eine offene Fraktur handelt oder je höher der Bruch des Wadenbeines ist, desto schlechter ist die Prognose.

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