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Multifokale Intraokularlinsen (MIOL) sind spezielle Kunstlinsen, um Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit, Alterssichtigkeit und Hornhautverkrümmung zu korrigieren. Die Implantation von multifokalen Intraokularlinsen erfolgt im Rahmen eines sogenannten Refraktiven Linsenaustauschs.

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MIOL (Multifokale Intraokularlinsen) - Weitere Informationen

Was sind multifokale Intraokularlinsen (MIOL)?

Sie möchten ohne Brille und Kontaktlinsen morgens aufwachen und scharf sehen? Die Implantation von multifokalen Intraokularlinsen (MIOL) ist ein operatives Verfahren zur Korrektur von Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit und Alterssichtigkeit. Die Hornhautverkrümmung lässt sich ebenfalls erfolgreich mit multifokalen Intraokularlinsen korrigieren.

Bei diesem Verfahren entfernen Ärzte die körpereigene Linse und ersetzen sie durch eine multifokale Intraokularlinse. Dieses Vorgehen entspricht der Operation beim Grauen Star (Katarakt), dem häufigsten Operationsverfahren in der Augenchirurgie. Da die multifokale Intraokularlinse in Ferne und Nähe korrigiert, brauchen Sie im Alltag keine Brille mehr.

Multifokale Intraokularlinsen (MIOL)Eine multifokale Intraokularlinse macht scharfes Sehen ohne Brille möglich @ Oktay /AdobeStock

Voruntersuchungen vor der Implantation multifokaler Intraokularlinsen

Der Arzt und speziell ausgebildete technische Mitarbeiter untersuchen Ihre Augen vor der Implantation eingehend. Die schmerzfreien Untersuchungen dauern rund zwei bis drei Stunden. 

Die Voruntersuchungen beinhalten:

  • Messung der Sehschärfe
  • Ermittlung des Augeninnendrucks
  • Bestimmung der Hornhaut-Topografie
Darüber hinaus vermisst der Arzt das Auge, um die Stärke der multifokalen Intraokularlinse zu berechnen. Ja nach Höhe der Hornhautverkrümmung kommen spezielle torische Kunstlinsen zum Einsatz. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt die Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten.
 
Weitere Untersuchungen mit Spaltlampe und Lupe liefern ebenfalls Hinweise, ob die Implantation von multifokalen Intraokularlinsen möglich ist. Welches Verfahren sinnvoll ist, ist ebenfalls Teil der Untersuchungen.
 
Außerdem lässt sich meist bei den Voruntersuchung feststellen, inwieweit sich die Sehkraft mit multifokalen Intraokularlinsen verbessert.
 
Nach den Untersuchungen hat der Arzt gann Gewissheit, ob die Implantation von multifokalen Intraokularlinsen ratsam ist. 
 
Wenn keine anderen Augenkrankheiten vorliegen und wenn die Implantation die Sehverbesserung verbessert, dann steht der Behandlung nichts im Weg.

Vorgehen bei der Implantation multifokaler Intraokularlinsen

Nachdem Sie zu Hause wie gewohnt gegessen haben, kommen Sie zum vereinbarten Termin in die Klinik. Nach Ihrem Eintreffen werden Sie in die Operationsabteilung geführt. Assistentinnen bereiten Sie auf die Implantation der multifokalen Intraokularlinsen vor und führen noch einige Routineuntersuchungen (Blutdruckmessung, EKG) durch. Danach erhalten Sie Augentropfen. 

  • Anästhesie bei der Implantation multifokaler Intraokularlinsen

Die Implantation von multifokalen Intraokularlinsen findet unter örtlicher Betäubung statt. Das bedeutet, dass Sie zwar bei Bewusstsein sind, aber keine Schmerzen spüren. 

Meistens reichen speziellen Augentropfen aus, um Sie zu betäuben. Sie werden keine Schmerzen während der Operation haben. Ein Anästhesist kümmert sich während des Eingriffs um Sie.

  • Operation zur Implantation multifokaler Intraokularlinsen
Die Implantation von multifokalen Intraokularlinsen beinhaltet mehrere Abschnitte
Zunächst entfernt der Arzt das Linsenmaterial. Das Behandlungsverfahren nennt sich Phakoemulsifikation: Hierbei führt der Arzt ein winziges Hohlmesser in das Auge. Der Zugang ist etwa 2 mm groß.
 
Die Spitze vibriert mit einer Frequenz von 40.000 Schwingungen pro Sekunde. Sie zerkleinert das Linsengewebe mithilfe von Ultraschallenergie so weit, dass es sich durch die Öffnung absaugen lässt. Die Linsenkapsel bleibt normalerweise im Auge. Sie dient als "Tasche" für die neue multifokale Intraokularlinse.
 
Das Einsetzen der künstlichen multifokalen Intraokularlinse ist grundsätzlich Bestandteil der Operation. Zuerst säubern Ärzte die Linsentasche. Um den Schnitt nicht erweitern zu müssen, setzen Ärzte die multifokale Intraokularlinse im gerollten Zustand ein. Durch den kleinen Schnitt ist meist ein Wundverschluss ohne Naht möglich. Es entsteht in der Regel keinerlei Bildverzerrung.
 
Die multifokale Intraokularlinse bleibt von nun an dauerhaft im Auge. 

Es ist nicht auszuschließen, dass Sie eine Brille für Computerarbeit oder bei sehr kleingedruckten Texten brauchen. Prinzipiell besitzt die multifokale Intraokularlinse keine Nahanpassungsfähigkeit.

Die Operationsschritte bei der Implantation multifokaler Intraokularlinsen:

  1. Ärzte öffnen die Linsenkapsel durch einen kleinen Einschnitt am Rand der Hornhaut.
  2. Danach zerkleinern und entfernen sie die Linsenteile mit einer Ultraschallsonde.
  3. Sie setzen die multifokale Intraokularlinse ein.
  4. Die Implantation der neuen multifokalen Intraokularlinse ist iabgeschlossen. Die elastischen Linsenbügel stabilisieren sie im verbliebenen Kapselsack.

multifokale Intraokularlinsen

  • Medikamente bei der Implantation multifokaler Intraokularlinsen

Vor der Operation sollten Sie sich wie immer verhalten. Ändern Sie also Ihre Diät oder Therapie nicht und nehmen Sie Ihre Medikamente wie gewohnt ein.

Bei Marcumar oder anderen gerinnungshemmenden Mitteln halten Sie bitte Rücksprache mit Ihrem Hausarzt.

Nach der Implantation multifokaler Intraokularlinsen müssen Sie antibiotische Augentropfen nehmen. Ihr Arzt bespricht mit Ihnen, wie häufig und wie lange Sie diese benötigen.

Komplikationen und Risiken bei der Implantation multifokaler Intraokularlinsen

Multifokale Intraokularlinsen können folgenden Komplikationen zur Folge haben:

  • Infektionen des Auges mit der Möglichkeit schwerer und schwerster Beeinträchtigung bis zum Verlust der Sehkraft des Auges
  • Erhöhte Licht- und Blendempfindlichkeit, möglicherweise auf Dauer
  • Verminderte Nachtsehschärfe, möglicherweise auf Dauer
  • Über- oder Unterkorrektur mit der Notwendigkeit einer weiteren Operation oder korrigierenden Gläsern
  • Änderung des räumlichen Sehens, was zu einer Störung der Orientierung, z.B. beim Autofahren, führen kann
  • Nach der Operation werden Sie möglicherweise eine Lesebrille für kleingedruckte Texte oder am Computer brauchen

Nachbehandlung nach der Implantation multifokaler Intraokularlinsen

Die erste Kontrolluntersuchung findet grundsätzlich am Tag nach der Operation in der Klinik statt. Der Arzt informiert Sie über die Anwendung der Augentropfen, die Sie für vier Wochen eintropfen. Er erklärt Ihnen auch, wann Sie eine Schutzbrille tragen sollten.

In den ersten Tagen tritt häufig ein Jucken oder Kratzen auf. Sie werden auch etwas verschwommen sehen, vor allem nach der Implantation der multifokalen Intraokularlinsen. Das ist normal, denn die Pupille ist noch geweitet. Weder fernsehen noch lesen schadet Ihren Augen. 
 
Ein bis zwei Tage nach der Implantation der multifokalen Intraokularlinsen erreichen Patienten häufig schon eine recht gute Sehschärfe. Erst wenn der Arzt grünes Licht gibt, dürfen Sie wieder mit dem Auto fahren. 
 
Die Kontrolluntersuchungen finden eine Woche und ein Monat nach dem Eingriff statt, die Abschlussuntersuchung nach 2 bis 3 Monaten. Später erfolgen die routinemäßigen Augenuntersuchungen.

Fazit zu multifokalen Intraokularlinsen

Die Implantation multifokaler Intraokularlinsen ist durch moderner OP-Technik sehr sicher und genau. Die Risiken sind minimal. Nach der Implantation von multifokalen Intraokularlinsem kann der Graue Star nicht mehr eintreten. Die Stärke für eine Lesebrille bleibt gleich. So beheben Sie Ihre Fehlsichtigkeit.
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