Haartransplantation: Ärzte finden & Behandlungsinfos

Vor allem Männer verlieren schon früh ihr volles Kopfhaar und neigen zur Glatzenbildung. Ihnen kann eine Haartransplantation helfen. Um die kahlen Stellen auf dem Kopf zu kaschieren, stehen verschiedene Techniken der Haartransplantation zur Verfügung. Eine Haartransplantation wird in der Regel ambulant unter örtlicher Betäubung oder Narkose durchgeführt und dauert etwa 2 bis 4 Stunden. Die Kosten für eine Haartransplantation beginnen bei 4000 Euro.

Hier finden Sie alle wichtigen Informationen sowie qualifizierte Ärzte für eine Haartransplantation.

Empfohlene Ärzte für eine Haartransplantation

Artikelübersicht

Haartransplantation - Weitere Informationen

Ursachen von Haarausfall

Rund 12 bis 15 Millionen Deutsche neigen zur fortschreitenden Glatzenbildung aufgrund von erblich bedingtem Haarausfall. Oftmals beginnt die Glatzenbildung schon zwischen dem 17. und 30. Lebensjahr. Viele der Betroffenen leiden daher erheblich unter dieser Veranlagung.

90 Prozent aller Haarverluste beruhen auf der sogenannten "Alopecia androgenetica", also dem männlichen Haarausfall. Er kommt sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorbei, wobei Frauen deutlich weniger betroffen sind. Sie zeigen zudem ein unterschiedliches Erscheinungsbild.

Bei Männern beginnt der Haarausfall in den "Geheimratsecken" und in der Tonsur am Hinterkopf. Später breitet er sich über den gesamten Oberkopf aus.

Bei Frauen findet sich in der Regel eine mehr diffuse generelle Verdünnung der gesamten Kopfhaare. Allerdings ist erst ein Verlust von mehr als 50 Prozent der Haare wirklich auffällig. Verantwortlich für diesen Haarverlust sind bestimmte männliche Hormone, die jeder Mensch in sich trägt. Bei Frauen werden diese Hormone vor den Wechseljahren durch weibliche Hormone ausgeglichen.

Die restlichen 10 Prozent aller Haarverluste beruhen auf inneren Erkrankungen oder Fehl- bzw. Mangelerscheinungen.

Weitere Ursachen für Haarverluste sind

  • Unfall- und Brandverletzungen oder
  • Narbenbildungen nach kosmetischen Eingriffen, wie z. B. "Facelifting" oder ähnliches.
Haartransplantation
Vor allem für Männer erhöht eine Haartransplantation die Lebensqualität, da danach kahle Stellen wieder Haare aufweisen © Sugrit | AdobeStock

Vorgehen bei einer Haartransplantation

Mittels Haartransplantation lassen sich die kahlen Stellen und die fortschreitende Glatzenbildung kaschieren.

Die Reduktion

In manchen Fällen ist die Kopfhaut sehr flexibel. Dann kann der Operateur einen Teil der kahlen Stelle herausschneiden und die behaarte Restfläche zusammennähen.

An der Nahtstelle bleibt in der Regel eine feine Narbe zurück. Sie kann später durch eine Haartransplantation bedeckt werden.

Eigenhaartransplantation

Voraussetzung für die Haartransplantation eigener Haare ist ein ausreichender behaarter, gesunder Haarkranz. Meistens bleibt dieser auch Männern mit fortschreitender Glatze bis an ihr Lebensende erhalten.

Aus dem Haarkranz wird unter örtlicher Betäubung und eventuellem Dämmerschlaf ein dichtbehaarter, schmaler Hautstreifen entnommen. Die Entnahmestelle wird fein vernäht und ist durch das darüberliegende Haar nicht mehr sichtbar. Die optische Wirkung des Haarkranzes wird durch die Haartransplantation nicht beeinflusst.

Methoden der Haartransplantation

Es gibt drei Techniken, mit denen der Operateur Öffnungen in der Kopfhaut schaffen kann. Sie sind durch die örtliche Betäubung ebenfalls schmerzfrei für den Patienten.

Schlitzen

Mit speziellen Skalpellen oder Nadeln werden feinste Schlitze in die Kopfhaut geschnitten.

Vorteil: Die Grafts (Transplantate) "sitzen" relativ eng in ihren Empfangsöffnungen. Dadurch ist eine gute Zufuhr von Nährstoffen gewährleistet. Auch die Durchblutung ist durch das "Schlitzen" vergleichsweise gering beeinträchtigt.

Nachteil: Der Druck der Kopfhaut kann die eingepflanzten Haarstücke wieder herausdrücken.

Stanzen oder Bohren

Mit einem Bohrer oder einer Hohlstanze werden Gewebeteile aus der Haut gebohrt.

Vorteil: Durch die Entfernung der zahlreichen kleinen Hautareale wird die kahle Fläche verkleinert und dafür behaarte Haut eingesetzt.

Nachteil: Die Wundfläche ist erheblich größer, Narbenbildung damit vermehrt und die Heilung langwieriger.

Laser

Der Arzt nutzt gebündeltes Licht anstelle eines Skalpells oder Bohrers. Dadurch kann er mittels Gewebeverdampfung kleinste Empfangsöffnungen schaffen.

Vorteil: Die Narbenbildung ist minimal, die Heilung daher günstig. Blutungen sind durch den Laser deutlich reduziert, wodurch das Einsetzen der Grafts erleichtert und damit beschleunigt werden kann. Das steigert die bereits hohe Überlebensrate der Transplantate noch mehr.

Nachteil: Der Laser ist nur in erfahrenen Händen ein effizientes Instrument. Nach Schaffung aller Empfangskanäle durch eine der vorgenannten Techniken werden die Microtransplantate mit feinsten Pinzetten in die Kanäle eingesetzt.

Nach der Haartransplantation

Am Tag nach der Haartransplantation erfolgt eine Nachuntersuchung mit medizinischer Haarwäsche. Einige Tage später ist von dem Eingriff praktisch nichts mehr zu sehen. Abhängig vom Haartyp beginnt nach ca. drei bis vier Monaten der neue Haarwuchs.

Die Haare wachsen dann wieder ganz normal etwa einen Zentimeter pro Monat.

Risiken und Komplikationen bei einer Haartransplantation

Die Haartransplantation ist bei Männern die am häufigsten durchgeführte Operation. Gleichzeitig ist er sehr risikoarm.

Wie bei jeder Operation kann es aber auch hier Komplikationen geben. Oft entzündet sich die Kopfhaut, wodurch einzelne eingepflanzte Haarinseln schlecht einwachsen können. Es kann darüber hinaus durch wenig erfahrene Operateure zu ästhetischen Misserfolgen kommen.

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