Arthrodese: Informationen & Arthrodese-Spezialisten

Die Gelenkversteifung, medizinisch auch als Arthrodese bezeichnet, ist meistens das letzte Mittel bei Patienten mit schweren Gelenkarthrosen. Die Sprunggelenksversteifung betrifft dabei den Bereich des Sprunggelenkes im Bereich der Fußknöchel. Ziel einer solchen Gelenkversteifung ist die Schmerzlinderung. Doch es können auch Komplikationen auftreten. Die Arthrodese ist daher das letzte Mittel in der Behandlung einer Arthrose.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Arthrodese-Spezialisten und Zentren.

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Sprunggelenksversteifung (Arthrodese) - Weitere Informationen

Definition: Sprunggelenksversteifung

Die Sprunggelenksversteifung (Arthrodese) ist ein operativer Eingriff, der das Sprunggelenk so fixiert, dass es nicht mehr beweglich ist. Diese Maßnahme ist extrem und daher die letzte Möglichkeit, Menschen mit weit fortgeschrittener Sprunggelenksarthrose Schmerzfreiheit zu gewähren.

Sprunggelenksarthrose ist wie jede andere Form von Arthrose durch die Zerstörung von Gelenkknorpel gekennzeichnet. Patienten im Spätstadium der Erkrankung sind dadurch bewegungsunfähig. Entzündungen und Gelenkergüsse verursachen zusätzlich starke Schmerzen. Dadurch ist jede Bewegung im betroffenen Sprunggelenk unmöglich.

Ist der Austausch des geschädigten Gelenks gegen eine Endoprothese nicht möglich, bleibt als letzte Maßnahme die Arthrodese. Für diese Betroffenen wurde das Verfahren der Gelenkversteifung ursprünglich entwickelt.

Der Eingriff kann prinzipiell aber an jedem großen Gelenk des Körpers (Schulter-, Hüft-, Knie-, Hand-, Fußgelenk) durchgeführt werden.

Wer für eine solche Operation infrage kommt, entscheidet der Facharzt.

Arthrodese des Sprunggelenks
Arthrodese des Sprunggelenks mittels zweier Schrauben © Richman Photo | AdobeStock

Wie wird eine Sprunggelenksarthrose diagnostiziert?

In der Anamnese und körperlichen Untersuchung untersuchen Ärzte zuerst

  • das Gangbild,
  • die schmerzfreie Gehstrecke sowie
  • die Art und Dauer der Schmerzen im Sprunggelenk.

Fehlstellungen und andere Gelenkveränderungen werden dahingehend beurteilt, ob möglicherweise eine operative Korrektur möglich und angezeigt ist.

Um die Gelenkflächen sichtbar zu machen, wird üblicherweise ein Röntgenbild angefordert. Doch auch Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT) helfen bei der Darstellung der beteiligten Gelenke.

Mithilfe der Arthroskopie sind Ärzte in der Lage, in das jeweilige Gelenk hineinzusehen und z. B. Gelenkflächen zu glätten oder kleinere Aufräumarbeiten zu beginnen.

Wie läuft eine Sprunggelenksversteifung ab?

Der Eingriff wird meistens offen über einen großen Gewebeschnitt durchgeführt. In manchen Fällen ist aber auch eine minimal-invasive Arthroskopie möglich.

Gelenkversteifungen laufen in der Regel nach einem stets ähnlichen Schema ab.

Im Gelenk entfernt und begradigt der Chirurg die zerstörten Gelenkflächen und Knochenanteile, die das Gelenk bilden.

Danach werden die beiden Knochenenden ähnlich der Frakturbehandlung mittels Osteosynthese fest miteinander verbunden. Der Chirurg nutzt dafür

  • kleine Schrauben,
  • Draht und
  • Metallplättchen.

Nach dem Eingriff wird das Gelenk wieder verschlossen und für einige Zeit ruhiggestellt.

Welche Komplikationen können bei einer Sprunggelenkversteifung auftreten?

Die Sprunggelenksversteifung ist je nach Gelenkschädigung ein durchaus komplizierter Eingriff. Dabei kann es zu Schäden an den Weichgeweben des Fußes kommen, etwa an

Wundschmerz ist ein häufiger Begleiter in den Tagen nach der Operation. Dieser ist jedoch mit geeigneten Schmerzmitteln gut behandelbar. Oft wird das Gelenk mittels Schiene oder anderer Hilfsmittel für die Zeit der Heilung ruhiggestellt.

Durch den Eingriff können auch benachbarte Strukturen und Gewebe geschädigt werden. So kann es

  • zu sogenannten Pseudarthrosen,
  • zu Empfindungsstörungen,
  • zu Materialunverträglichkeiten oder ebenso
  • zu Narbenbildungen

kommen. Auch Sekundärarthrosen sind möglich, indem benachbarte Gelenke geschädigt werden.

Die Arthrodese im Sprunggelenk wird in der Regel offen durchgeführt. Daher besteht prinzipiell auch ein Risiko für Wundinfektionen, die meist zu einem längeren Heilungsprozess führen. Eine Wundinfektion kann auch Wundheilungsstörungen begünstigen.

Welche Prognose hat die Sprunggelenksversteifung?

Die Prognose der Sprunggelenksversteifung hängt in erster Linie davon ab, ob Komplikationen auftreten. Infektionen und Fehlstellungen im Gelenk sind selten, aber möglich. Sie können dazu führen, dass der Heilungsprozess verzögert wird.

Darüber hinaus beeinflussen weit verbreitete Komorbiditäten die Prognose bei Arthrodesen. Hierzu gehören z. B.

All diese gerade im höheren Lebensalter weit verbreiteten Faktoren beeinträchtigen den langfristigen Erfolg der Operation.

Welche Ärzte führen Sprunggelenksversteifungen durch?

Für die Behandlung der fortgeschrittenen Sprunggelenksarthrose bedarf es spezialisierter Kliniken und Experten. Fachärzte für Fußchirurgie und Gelenkspezialisten sowie in der Endoprothetik ausgewiesene Klinikzentren sind hier Ihre Ansprechpartner. 

Quellen

  • flexikon.doccheck.com/de/Arthrodese
  • medlexi.de/Arthrodese
  • link.springer.com/article/10.1007/s10039-004-0903-8
  • link.springer.com/article/10.1007/s10039-004-0945-y
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