Nephrologie-Spezialisten & Informationen und Experten

Wenn uns etwas an die Nieren geht – das ist ein Fall für den Nephrologen. Tatsächlich kann das viele unterschiedliche Gründe haben. Die Redewendung kommt nicht von ungefähr: Die beiden Organe in Bohnenform sind für die wichtige Entgiftung des Körpers zuständig. So filtern sie alle Arten von Rückständen, die bei unseren Stoffwechsel- und Verbrennungsprozessen im Blut anfallen – und scheiden sie dann mit dem Urin aus. Damit ist auch klar: Sobald die Nieren auch nur unzureichend arbeiten, sobald also eine Niereninsuffizienz vorliegt, wird der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen.

Als Teil der Inneren Medizin hat die Nephrologie also ebenfalls eine wichtige Funktion, denn sie konzentriert sich auf Erkrankungen und Funktionsstörungen der Nieren. Neben der Nierenschwäche können das Nierensteine sein – oder Nierengrieß, das aus auskristallisierten, unlöslichen Salzen besteht, die sich in der Niere oder im Nierenbecken ansammeln.

Da die Nieren über das Blut im gesamten Körper ihre Arbeit verrichten, sind Funktionsstörungen der Nieren häufig die Folge anderer Erkrankungen. Es gibt Nierenschwächen, die durch Diabetes entstehen, weil der Blutzucker die Nieren schädigt. Sogar Bluthochdruck oder Virusinfektionen können die Tätigkeit der Nieren stark beeinträchtigen – und natürlich Giftstoffe. Ob angeboren oder erworben: Bei zu geringer Filterleistung müssen die Nieren regelmäßig durch eine Blutwäsche – also die Dialyse – gereinigt werden. Sollte es zu einer Nierentransplantation kommen, bereiten Nephrologen die Operation vor – und betreuen die Patienten auch danach.

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Nephrologie - Weitere Informationen

Was versteht man unter Nephrologie?

Die Nephrologie ist ein Spezialgebiet der Inneren Medizin, das sich mit der Diagnose und Therapie von Erkrankungen der Niere, Bluthochdruck sowie den Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichts und des Elektrolythaushalts befasst.

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Häufige nephrologische Erkrankungen

Typische Krankheiten, die in der Nephrologie behandelt werden, sind beispielsweise:

Bluthochdruck kann auch Ausdruck eines Nierenschadens / Nierenerkrankung sein. Als Ursache für Bluthochdruck kann eine Nierenarterienstenose (NAST) infrage kommen. Von einer Nierenarterienstenose spricht der Nephrologe, wenn das Blutgefäß (die Arteria renalis), das die Niere versorgt, verengt ist. Ursächlich für eine Nierenarterienstenose wiederum ist eine Arterienverkalkung (arteriosklerotische Nierenarterienstenose) oder ein Defekt im Aufbau der Gefäßwand (fibromuskuläre Nierenarterienstenose).

Die Glomerulonephritis ist eine Entzündung zunächst der Nierenkörperchen (Glomerula), die sich dann auf die gesamte Niere ausdehnen kann. Wird die Glomerulonephritis nicht behandelt, kann sich aus dieser Nierenerkrankung eine chronische Niereninsuffizienz entwickeln.

Die chronische Niereninsuffizienz, die auch chronisches Nierenversagen genannt wird, ist das Endstadium einer chronischen Nierenerkrankung. Bei der Niereninsuffizienz ist die Niere nicht mehr in Lage, ihre Funktion in ausreichendem Maße auszuüben. Daher ist bei einer Niereninsuffizienz eine sog. Nierenersatztherapie in Form einer Dialyse oder einer Nierentransplantation erforderlich. Die Dialyse ist dann ein Leben lang notwendig.

Unter einem vesikorenalen Reflux versteht der Nephrologe eine Nierenerkrankung, bei der Harn aus der Blase über die Harnleiter zurück in die Nierenbecken fließt. Ein vesikorenaler Reflux verursacht zunächst keine Beschwerden. Allerdings sind Patienten mit vesikorenalem Reflux anfälliger für Harnwegsinfektionen, langfristig kann es aber auch zu Bluthochdruck, Niereninsuffizienz, Harninkontinenz und Entwicklungsstörungen kommen.

Nierensteine sind kristalline Ablagerungen in den Nieren, die aus verschiedenen Substanzen, meist aus Kalziumoxalat oder Harnsäure, bestehen. Gelangen sie mit dem Urin in den Harnleiter, können sie sich dort festsetzen und krampfartige Schmerzen hervorrufen. Der Nephrologe spricht dann von einer Nierenkolik.

Nierenkrebs, auch bösartiger Nierentumor genannt, ist eine schwere Nierenerkrankung, kommt aber glücklicherweise relativ selten vor. Nephrologen gehen davon aus, dass Rauchen, Nierenzysten und manche Medikamente Risikofaktoren für Nierenkrebs sind. Nierenkrebs verursacht anfänglich selten Beschwerden, später kann es u.a. zu Schmerzen in der Nierengegend oder Blut im Urin kommen. Während einer Ultraschalluntersuchung wird Nierenkrebs gelegentlich als Zufallsbefund entdeckt.

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Diagnoseverfahren in der Nephrologie

Wichtige diagnostische Verfahren in der Nephrologie sind insbesondere Laboruntersuchungen und bildgebende Untersuchungen, wie Röntgen und Ultraschall.

Bei Verdacht auf eine Nierenerkrankung wird der Nephrologe im Rahmen von Urinuntersuchungen bestimmte Nierenwerte bestimmen.

Durch Teststreifen, die in den Spontanurin gehalten werden, prüft der Nierenexperte, ob Blutzellen (rote und weiße) im Urin vorhanden sind. Daneben wird der Proteingehalt (Eiweiße) sowie die Menge an Nitrit, Ketonkörper und Glukose (Zucker) im Urin ermittelt.

Die ph-Wert-Messung spielt ebenso eine wichtige Rolle. Unter dem Mikroskop können etwaige Zellen und andere Urinbestandteile weiter untersucht werden.

Die Blutbildanalyse liefert wichtige Erkenntnisse, da manche Krankheiten die Zusammensetzung des Blutes verändern. Über die Antikörperbestimmung (Serologie) kann festgestellt werden, ob der Patient aktuell oder in der Vergangenheit Kontakt zu einem bestimmten Erreger hatte.

Die Harnleiterspiegelung (Ureteroskopie) und die Harnleiter-Nierenspiegelung (Ureterorenoskopie) sind endoskopische Verfahren, mit denen sich der Harnleiter und die Niere untersuchen lassen. Der Nephrologe wird diese Verfahren beispielsweise bei

  • Verdacht auf Nierensteine und Harnleitersteine,
  • Harnleiterverengungen und
  • Blut im Urin

durchführen. Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen dienen in der Nephrologie der genaueren Darstellung der Nieren und der die Nieren versorgenden Gefäße. Veränderungen an der Niere (Nierenkrebs) lassen sich so beispielsweise nachweisen.

Welche Fachärzte sind Spezialisten für Nephrologie?

Nierenexperten sind Ärzte, die eine Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Nephrologie durchlaufen haben und sich dann Nephrologe nennen. Die Weiterbildung zum Nephrologen dauert sechs Jahre und umfasst definierte Untersuchungen und therapeutische Verfahren, die der angehende Nephrologe erlernen muss.

Dazu gehören beispielsweise die Einstellung des Blutdrucks, Ultraschalluntersuchungen der Nieren, Durchführung einer Dialyse und Beratung von Dialyse-Patienten.

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