Endometriose-Therapie: Informationen und Spezialisten

Endometriose ist eine chronische Erkrankung und bedarf je nach Ausprägung und Symptomatik einer Behandlung. Jedes Jahr erkranken circa 40.000 Frauen neu in Deutschland an Endometriose. Zu ihrer Behandlung stehen sowohl medikamentöse als auch operative Möglichkeiten zur Verfügung.

Welche konservativen und operativen Möglichkeiten der Endometriose-Therapie es gibt und welche Spezialisten diese anbieten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Empfohlene Spezialisten für Endometriose-Therapie

Artikelübersicht

Endometriose-Therapie - Weitere Informationen

Was ist Endometriose?

Bei Frauen mit Endometriose treten Anteile der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter auf. Sie können auch an anderen Organen einwachsen. Dadurch können starke Schmerzen bei der Periode und sogar Unfruchtbarkeit auftreten.

Schätzungsweise zwischen 2 % und 30 % aller Frauen sind von Endometriose betroffen. Der Altersgipfel liegt im gebärfähigen Alter zwischen 35 und 45 Jahren. 

Welche Symptome treten bei Endometriose auf?

Allgemein bestehen bei einer Endometriose unspezifische Schmerzen und eine Vielzahl weiterer unspezifischer Symptome. Verursacht werden diese Symptome durch Endometriosezellen, die in Gewebe und Organe einwachsen und dort weiterhin hormonell dem Östrogeneinfluss unterliegen. Ihre Aktivität folgt daher dem Zyklus der Frauen.

Zu den sogenannten Leitsymptomen zählen vor allem

  • Regelschmerzen (Dysmenorrhoe),
  • Probleme beim Wasserlassen sowie
  • Schmerzen beim oder nach dem Geschlechtsverkehr.
Endometriose
Bei Endometriose entwickelt sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter © Henrie

Desweiteren können unspezifisch auftreten:

Darüber hinaus können die betroffenen Patientinnen unfruchtbar werden. Zwischen der Diagnose „Endometriose“ und einem möglichen Symptombeginn liegen in der Regel etwa 6 bis 10 Jahre. 

Diagnostik bei Endometriose

Bei Verdacht auf Endometriose sollten Patientinnen am besten in ein spezialisiertes Zentrum für die Endometriosetherapie gehen. Neben der körperlichen Untersuchung wird dort vor allem mit speziellen Diagnosemethoden eine Diagnose gestellt. Dazu gehören unter anderem:

  • die körperliche Untersuchung inklusive gynäkologischer Kontrolle, rektaler Tastuntersuchung sowie Inspektion möglicher Narben,
  • der transvaginale Ultraschall,
  • gegebenenfalls eine Kernspintomographie (MRT),
  • Ultraschall der Blase und der Nieren,
  • operativ die Gebärmutterspiegelung sowie eine histologische Probenentnahme.

Endometriosetherapie: Medikamentös oder operativ?

Zur Behandlung einer Endometriose stehen sowohl konservative (medikamentöse) als auch operative Therapien zur Verfügung.

Wichtig ist jedoch zu wissen, dass die Krankheit trotz Endometriosetherapie derzeit nicht heilbar ist. Die auslösende Ursache der Endometriose ist unbekannt. Daher gibt es aktuell auch keine kausale Therapie.

Die Behandlung der Endometriose sollte immer an einem spezialisierten Zentrum und interdisziplinär erfolgen.

Medikamentöse Endometriosetherapie

Die Schmerztherapie ist die einfachste Form der medikamentösen Endometriosetherapie.

  • Analgetika,
  • Nahrungsergänzungsmittel, wie z. B. Seekiefer-Rindenextrakt, oder
  • physikalische Anwendungen (Entspannungsverfahren, Wärmebehandlung, Krankengymnastik)

sollen die Symptome der Patientin lindern.

Die andere Stufe der medikamentösen Therapie stellt die Hormontherapie dar. Dabei werden ovarielle Östrogene entzogen und der Zyklus auf diese Weise unterbunden.

Die Endometriosezellen werden nach wie vor hormonell kontrolliert. Daher führt der Wegfall der Östrogene zu milderen oder ausbleibenden Symptomen.

Die wichtigsten Medikamente zur hormonellen Endometriosetherapie sind

  • die sogenannten Kontrazeptiva,
  • die oralen Gestagene sowie
  • GnRH-Agonisten und –Antagonisten.

Diese senken die Hormonproduktion und reduzieren somit hormonabhängige Symptome. 

Operative Endometriosetherapie

In einigen Fällen kann es darüber hinaus notwendig werden, Endometriose-Patientinnen operativ zu behandeln. Indikationen für eine OP sind:

  • trotz Behandlung weiterbestehender Beschwerden,
  • Frauen mit einer suspekt erscheinenden Endometriose der Eierstöcke oder
  • Betroffene mit Kinderwunsch trotz diagnostizierter Endometriose.

Endometrioseherde werden in der Regel minimal-invasiv (laparoskopisch) operiert. Die Laparoskopie ermöglicht es, sich mithilfe eines Endoskopes im Bauchraum umzusehen, ohne einen großen Schnitt setzen zu müssen. Darüber hinaus kann der Chirurg mit winzigen Instrumenten während der Laparoskopie die Endometrioseherde entfernen.

Vorteil der minimal-invasiven operativen Endometriosetherapie ist der kleine Zugang. Das bedeutet eine schnellere Wundheilung und Mobilisation nach der OP. Es treten zudem weniger Schmerzen nach dem Eingriff auf und auch die mögliche Operationsnarbe bleibt kleiner.

Allerdings ist der technische Aufwand für diese Operation größer.

Prognose mit Endometriosetherapie

Die Erfolgsaussichten der operativen Endometriosetherapie sind in vielen Fällen gut. Patientinnen mit Kinderwunsch wurden nach dem Eingriff auch auf normalem Wege schwanger. Allerdings führt weder die operative Endometriosetherapie noch die medikamentöse Behandlung langfristig zu einer Heilung der Endometriose.

Die Rezidivrate liegt nach operativer bzw. hormoneller Therapie bei 20 % bis 80 %. In der Regel werden die Ärzte bei einem Rückfall stets zuerst eine medikamentöse Endometriosetherapie vor erneuter Operation erwägen.

Eine Verbesserung der Endometriose und auch der damit im Zusammenhang stehenden Symptomatik ist nach der Menopause möglich. In dieser Zeit verändert sich der Hormonhaushalt der Frauen und die hormonabhängigen Endometriosezellen sind weniger aktiv.

Welche Fachärzte bieten eine Endometriosetherapie an?

Ärzte für die Endometriosetherapie arbeiten in spezialisierten Endometriosezentren. Insbesondere Fachärzte für Gynäkologie behandeln die Endometriose.

Aufgrund der Art der Erkrankung können weitere Organe betroffen sein, weshalb interdisziplinär ebenso Fachärzte für

einbezogen sein können.

Darüber hinaus sind oft auch weitere nicht-ärztliche Berufsgruppen involviert, wie beispielsweise

Quellen

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