Parodontologen und Informationen über Parodontologie

Der Begriff Parodontologie stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus drei Teilen zusammen - parà bedeutet "neben", odous heißt "Zahn" und lógos steht für "Lehre". Parodontologie ist also die Lehre vom Zahnhalteapparat - dem Parodontium - und somit ein Fachbereich der Zahnmedizin. Sie umfasst die Diagnostik und die Therapie verschiedener Erkrankungen des Zahnfleisches und des Kieferknochens. Aber auch eine entsprechende Prophylaxe, um die Zähne und ihr Umfeld gesund zu erhalten, gehört zu den Aufgaben des Parodontologen.

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Parodontologie - Weitere Informationen

Welche Qualifikationen besitzt ein Parodontologe?

Über Kenntnisse auf diesem Gebiet verfügt jeder Zahnarzt, doch Parodontologen haben eine spezielle Zusatzausbildung.

In Deutschland bietet die Universität Münster eine dreijährige Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Parodontologie an. Gleichgestellt ist die Ausbildung zum DGParo-Spezialisten für Parodontologie®. Weiterhin gibt es noch einen Master-Studiengang auf diesem Gebiet und spezielle Kurse, sogenannte Curricula, die von den Zahnärztekammern und verschiedenen Institutionen durchgeführt werden.

Welche Erkrankungen des Zahnhalteapparates treten häufig auf?

Das Parodontium besteht aus

  • dem Zahnfleisch,
  • der Wurzelhaut,
  • dem Wurzelzement und
  • dem Zahnfach.

Gesundes Zahnfleisch liegt fest am Zahn an, seine Farbe ist rosa. Doch oft ist das Zahnfleisch rot, geschwollen und blutet leicht. Es löst sich und neben dem Zahn bilden sich Taschen. Diese Zahnfleischentzündung, der Zahnarzt spricht von Gingivitis, tritt sehr häufig auf.

In diesem Stadium bestehen noch keine starken Schmerzen, doch eine Behandlung sollte so früh wie möglich einsetzen. Die Entzündung könnte sonst auch auf den Kieferknochen, die Wurzelhaut und den Zement übergreifen.

Dann diagnostiziert der Mediziner eine Parodontitis, im Volksmund hat sich auch der Begriff Parodontose etabliert.

Schreitet die Parodontitis unbehandelt fort, bilden sich tiefe Zahnfleischtaschen und die Zahnhälse liegen frei. Schmerzempfindlichkeit bei Wärme- und Kältereizen ist die Folge. Im weiteren Verlauf wird auch der Kieferknochen angegriffen, die Zähne lockern sich und können ohne eine tief greifende Behandlung nicht mehr erhalten werden.

Doch selbst in so schweren Fällen kann die Parodontologie in Zusammenarbeit mit der Oralchirurgie und der Implantologie die Funktionsfähigkeit des Kauapparates bewahren oder wieder herstellen.

Parodontitis

Welche Therapien kommen in der Parodontologie zum Einsatz?

Der Parodontologe wird zunächst den Schwergrad der Erkrankung feststellen. Er kontrolliert die Zähne auf Beläge und Zahnstein und misst mit einer Sonde die Tiefe der Zahnfleischtaschen. Eine Röntgenuntersuchung gibt Aufschluss über den Sitz der Zähne und den Zustand des Kieferknochens.

Die eigentliche Therapie kann aus mehreren Schritten bestehen.

Als Erstes entfernt der Zahnarzt während einer professionellen Zahnreinigung Zahnbelag und Zahnstein. Dazu benutzt er eine Kürette, mit der er den Zahnstein auch in tiefen Zahnfleischtaschen erreicht. Oft verwendet er auch schall- und ultraschallbetriebene Geräte oder ein Lasergerät. Das ist für den Patienten zwar angenehmer, aber in tiefen Zahnfleischtaschen werden eventuell nicht alle Beläge erreicht. Diese gründliche Reinigung reicht manchmal schon aus, um die schädlichen Bakterien zu entfernen und dem Zahnfleisch die Heilung zu ermöglichen.

Sind die Taschen sehr tief, ist ein kleiner chirurgischer Eingriff, die offene Behandlung, nötig. Der Zahnarzt löst die Zahnfleischränder, um besseren Zugriff zu haben und entfernt erkranktes Gewebe.

In einigen Fällen ist eine gezielte medikamentöse Behandlung notwendig. Dazu kann mithilfe einer Probe der Erreger im Labor identifiziert werden. Entsprechende Antibiotika unterstützen die Heilung, ohne die Mundflora zu zerstören. Sie werden oral verabreicht oder direkt in den Taschen platziert.

Mit diesen Behandlungsschritten sind die Chancen auf eine vollständige Heilung und den Zahnerhalt selbst bei einer fortgeschrittenen Parodontitis sehr hoch.

Wie entsteht Parodontitis und welche Prophylaxe gibt es?

Auf den Zähnen lagert sich ein Belag ab, der unter anderem verschiedene Mikroorganismen enthält. Über 700 Arten von Bakterien siedeln in der Mundhöhle, sie sind nützlich oder harmlos. Wird dieser Belag nicht regelmäßig durch eine sorgfältige Zahnpflege entfernt, verhärtet er sich durch die Einlagerung von Mineralien, Zahnstein entsteht.

Mit dem Zahnstein entstehen auch Zahnfleischtaschen, in denen sich Bakterien über ein normales Maß hinaus vermehren können. Das körpereigene Immunsystem versucht gegen diese Bakterien vorzugehen. Bei der dabei entstehenden Entzündung werden auch Stoffe freigesetzt, die die Fasern des Zahnhalteapparates zerstören. Eine regelmäßige und gründliche Zahnreinigung ist also eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes Zahnfleisch.

Doch es gibt noch weitere Risikofaktoren, die die Entstehung einer Parodontitis unterstützen. Dazu gehören

Neben der Verwendung von Zahnseide und Interdentalbürstchen bei der Zahnpflege sind regelmäßige Kontrollen und die professionelle Reinigung durch den Zahnarzt eine wirksame Parodontitis-Prophylaxe.

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