Gallensteine: Arzt finden und Informationen zu Gallensteinen

15.12.2022
Prof. Dr. med. Jörg G. Albert
Medizinischer Fachautor

Gallensteine sind kristallisierte Gallenflüssigkeit. Verstopfen diese den Gallengang, kann es durch diese Blockade zu Schmerzen kommen. Bei einer Gallenkolik strahlen die Schmerzen in den ganzen Oberkörper aus.

Welche Behandlungsmöglichkeiten es bei Gallensteinen gibt, erfahren Sie hier! Außerdem können Sie hier einen erfahrenen Arzt für Gallensteine finden.

ICD-Codes für diese Krankheit: K80

Empfohlene Ärzte für Gallensteine

Kurzübersicht:

  • Was sind Gallensteine? Kleine Gebilde, die sich aus der Gallenflüssigkeit verflüssigt haben und sich in der Gallenblase oder den Gallengängen ansammeln können.
  • Symptome: Gallensteine verursachen nicht immer Beschwerden. Typisch sind: Gallenstau (Gelbsucht, Augenringe, Zittern, Schweißausbrüche, Völlegefühl, Blähungen, Bauchschmerzen), Gallenkoliken (Übelkeit, Erbrechen, Blutdruckanstieg).
  • Behandlung: Die Gallenblase kann problemlos minimal-invasiv entfernt werden (Cholezystektomie). Zuvor können Steine endoskopisch aus dem Gallengang entfernt werden.

Artikelübersicht

Was sind Gallensteine?

Gallensteine sind kleine, steinartige Gebilde, die sich aus der Gallenflüssigkeit verfestigt haben. Ungefähr jeder sechste Deutsche hat Gallensteine, etwa 2/3 davon sind Frauen.

Allerdings leiden nur etwa ein Viertel der Betroffenen tatsächlich unter Beschwerden.

Symptome bei Gallensteinen

Gallensteine können die Gallengänge verengen und so zu verschiedenen Beschwerden führen. Bei Gallenstau etwa kann die Gallenflüssigkeit nicht mehr abfließen. Das äußert sich z.B. in

Gallensteine können auch eine Gallenkolik verursachen. Das äußert sich durch Übelkeit und Erbrechen sowie einen Blutdruckanstieg.

Gallenblase mit Gallensteinen
Darstellung von Gallensteinen in der Gallenblase © Henrie | Fotolia

Die Gallenstein-OP

So lange der Patient keine Beschwerden hat, ist eine Gallenblasen-Op nicht notwendig. Erst, wenn er unter den Symptomen leidet, ist an eine OP zu denken.

Nicht immer ist die vollständige Entfernung der Gallenblase notwendig. Unter Umständen lassen sich die Gallensteine entfernen und die Gallenblase erhalten.

Welche Form der OP am besten geeignet ist, entscheidet der Arzt. Das hängt von

  • der Lage und Größe der Gallensteine sowie
  • der allgemeinen Verfassung der darunter leidenden Person

ab.

Endoskopische Gallensteinentfernung

Die endoskopische Gallensteinentfernung wird mittels ERCP-Methode (endoskopisch-retrograde Cholangio-Pankreatikografie) durchgeführt.

Dabei führt der Mediziner ein Endoskop über die Speiseröhre, Magen und Dünndarm direkt in den Gallengang ein. Kleinere Gallensteine, die den Gallengang blockieren, können nun über das Endoskop mit einer kleinen Zange entfernt werden.

Gallensteinentfernung mittels Stoßwellentherapie

Früher wurde auch eine medikamentöse Therapie der Steine (Litholyse) und die Stoßwellentherapie per Ultraschall durchgeführt. Dieses Verfahren nennt sich extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL).

Bei der Zertrümmerung entstehen recht kleine Steinsplitter. Sie werden von selbst über den Gallengang ausgeschwemmt. Alternativ können sie mithilfe von oralen Medikamenten komplett aufgelöst werden.

Die ESWL behebt allerdings nicht die Ursache für die Entstehung von Gallensteinen. Gallensteine können nach ihrer Zertrümmerung immer wieder auftreten. Deshalb kommt die Steinzertrümmerung und die Litholyse heute in der Regel nicht mehr zur Anwendung.

Entfernung der Gallenblase

Heutzutage ist die Cholezystektomie (die operative Herausnahme der Gallenblase) kein großer Eingriff mehr. Er findet normalerweise minimal-invasiv mittels sogenannter Schlüssellochmethode statt.

Dabei setzt der Operateur mehrere kleine, etwa 3 Millimeter große Schnitte in der Bauchdecke. Durch diese Schnitte führt er die zur Operation notwendigen Instrumente wie

  • Kamera,
  • Lichtquelle und
  • Operationswerkzeug

in den Bauchraum ein. Diese Art der Operation ist auch als Laparoskopie (Bauchspiegelung) bekannt. Das Bild der Kamera wird in Echtzeit auf einen Monitor übertragen. So kann das OP-Team in Vergrößerung alle Strukturen gut sehen. Der Chirurg entfernt die Gallenblase mitsamt der Gallensteine, ohne die Haut mittels eines großen Schnittes öffnen zu müssen.

Die kleinen Schnitte für die Operationsinstrumente heilen in der Regel recht zügig und mit geringen Schmerzen ab. Sie hinterlassen allenfalls sehr kleine Narben.

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