Die Lunge - Anatomie, Funktionen und Erkrankungen

26.06.2017
Leading Medicine Guide Redaktion
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Die Lunge ist ein lebenswichtiges Organ. Sie dient zum Gasaustausch zwischen Blut und eingeatmeter Luft. Sie filtert den Sauerstoff aus der Atemluft und überführt ihn damit in den Blutkreislauf. Gleichzeitig gibt sie überschüssigen Kohlenstoffdioxid an die auszuatmende Luft ab.

Artikelübersicht

Wie ist die Lunge aufgebaut?

Bei der Lunge handelt es sich um ein paarig angelegtes Organ. Sie übernimmt die Funktion, den Sauerstoff aus der Atemluft zu entnehmen. Außerdem wird Kohlendioxid als Endprodukt des Körperstoffwechsels von ihr abtransportiert.

Die Lunge füllt beinahe den gesamten Brustkorb aus, um ihren wichtigen Aufgaben nachkommen zu können. Sie verfügt über eine Verbindung mit den oberen Atemwegen und dem Herzen. Für den Schutz des Organs sorgen die Rippen.

Ihren Anfang nimmt die Lunge seitlich der Luftröhre (Trachea) am Lungenhilus (Hilum pulmonis). An einer Gabel kommt es zur Verzweigung zu den Hauptbronchien (Bronchi principales). Zusammen mit den Lungenvenen und Lungenarterien treten die beiden Bronchien in den Hilus ein.

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Der menschliche Organismus ist mit zwei Lungenflügeln ausgestattet. Diese befinden sich in beiden Seiten der Brusthöhle. Ihre Trennung erfolgt durch den Mittelfellraum (Mediastinum). Während die linke Lunge in zwei Lungenlappen unterteilt wird, sind es bei der rechten Lunge drei Lappen. Des Weiteren gliedern sich die Lungenlappen in 19 Lungensegmente (Segmenta bronchopulmonalia). Deren Versorgung findet durch je einen Segmentbronchus sowie eine Segmentarterie statt. Zusammengesetzt wird der rechte Lungenflügel aus zehn Segmenten, während der linke Lungenflügel aus neun Segmenten besteht.

Eine wichtige Rolle für die Lunge spielen die Alveolen (Lungenbläschen). In ihnen erfolgt der Gasaustausch der Lunge. Daher sind die Lungenalveolen von einer Vielzahl feinster Blutgefäße umgeben. Durch mehrere Alveolen entsteht in der Lunge ein Lungenbläschen.

Lunge und Pneumologie
© Sebastian Kaulitzki / Fotolia

Wie funktioniert die Lunge?

Die Lunge erfüllt die Aufgabe, sauerstoffarmes Blut gegen Blut, das reich an Sauerstoff ist, auszutauschen. Beim Atmen wird das sauerstoffarme Blut mit lebensnotwendigem Sauerstoff angereichert.

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Gelangt das sauerstoffarme Blut zu den Alveolen, enthält es Kohlendioxid, dessen Abatmung notwendig ist. Die Aufnahme des Sauerstoffes sowie des Kohlendioxids findet durch Hämoglobin statt, das sich in den Erythrozyten (roten Blutkörperchen) befindet. Durch die Pumpfunktion des Herzens gelangen die roten Blutkörperchen über die Lunge zu den Kapillaren, die die Alveolen umgeben. Direkt an der Grenze zwischen Alveole und Blutgefäß kommt es zum Austausch der Gase.

Die Lunge ist auch wichtig für das Herz, weil dieses von ihr beatmet wird. Ließe sich das Kohlendioxid innerhalb des Blutes von der Lunge nicht abatmen, käme es im Körper zu Vergiftungen sowie zum Erstickungstod.

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Was sind die häufigsten Erkrankungen der Lunge?

Die menschliche Lunge kann durch unterschiedliche Erkrankungen in Mitleidenschaft gezogen werden. Diese nehmen sowohl einen akuten als auch einen chronischen Verlauf. Zu den akuten Lungenkrankheiten zählen:

  • die akute Bronchitis, die häufig im Rahmen von Erkältungen auftritt
  • die Lungenentzündung (Pneumonie), bei der sich das Lungengewebe entzündet
  • die Bronchopneumonie, bei der es sich um die häufigste Pneumonieform handelt

Darüber hinaus gibt es auch einige chronische Erkrankungen der Lunge:

  • Asthma bronchiale, in dessen Rahmen die Atemwege chronisch entzündet sind
  • das Lungenemphysem, unter dem ein unnormal gesteigerter Lungenluftgehalt besteht, der zusammen mit einer irreversiblen Zerstörung des Lungengewebes auftritt
  • COPD (Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung), die eine Kombination aus Lungenemphysem und chronisch-obstruktiver Bronchitis darstellt
  • die Lungenfibrose (Lungenparenchymerkrankung), bei der sich die Bindegewebszellen krankhaft vermehren.

Besonders gefährlich ist die Lungenembolie, bei der eine Lungenarterie durch einen Gefäßpfropf verengt oder verstopft wird. Sie kann im schlimmsten Fall einen lebensbedrohlichen Schock verursachen.

Weitere Lungenerkrankungen sind:

  • Tuberkulose
  • Staublunge (Pneumokoniose)
  • Sarkoidose
  • Lungenödeme (Wasser in der Lunge)
  • Bronchiolitis
  • Lungenkrebs

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Risikofaktoren für Lungenerkrankungen

Es gibt einige Risikofaktoren, die die Entstehung von Lungenkrankheiten fördern. So entstehen häufige Erkrankungen der Lunge wie COPD, Asthma und Lungenkrebs durch schädliche Partikel, die über die Atemluft in das Organ gelangen. Zu den gefährlichsten Krankheitsauslösern zählt Zigarettenrauch. So enthält dieser zusammen mit dem Nikotin mehr als 4000 unterschiedliche Substanzen. Daher drohen durch ständiges Rauchen bleibende Schäden an Lunge und Bronchien.

Aber auch klassische Krankheitserreger wie Viren und Bakterien stellen eine Gefahr für die Lunge dar. Eine gesunde Lunge ist durchaus in der Lage, diese Keime abzuwehren. Im Fall eines geschwächten Abwehrsystems drohen jedoch schwere Erkrankungen wie eine Lungenentzündung, die von Pneumokokken-Bakterien hervorgerufen wird.

Ein weiterer Risikofaktor ist Feinstaub aus dem Straßenverkehr. So werden feinste Partikel eingeatmet, die bis in die Lungenbläschen vordringen können, wo sie Entzündungen und Husten verursachen.

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Symptome bei Lungenerkrankungen

Lungenerkrankungen werden zumeist von typischen Symptomen begleitet. Dazu gehören:

  • Husten mit oder ohne Auswurf
  • Schmerzen in der Brust
  • Lungenschmerzen
  • Atembeschwerden wie Atemnot oder Kurzatmigkeit

Entzündliche Lungenerkrankungen haben oftmals weitere Beschwerden zur Folge wie:

  • Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • nächtliche Schweißausbrüche

Wie werden Lungenerkrankungen diagnostiziert?

Den Ärzten stehen einige Möglichkeiten zur Verfügung, um Erkrankungen der Lunge festzustellen. So reicht meist schon ein Lungenfunktionstest zur Diagnose von COPD oder Asthma aus. Durch die Untersuchung der Lungenfunktion sind die Krankheiten bereits vor dem Einsetzen ernsthafter Beschwerden erkennbar, was überaus wichtig ist. Je eher eine Lungenerkrankung festgestellt wird, desto mehr erhöhen sich die Therapiechancen.

Zur Beurteilung der Lungenfunktion dient die Spirometrie. Dabei werden Lungen- und Atemvolumen gemessen und aufgezeichnet. Gleiches gilt für die Luftflussgeschwindigkeiten. Die Spirometrie stellt die am häufigsten angewandte Diagnosemethode der Lungenheilkunde dar. Es gibt aber noch weitere Verfahren, wie:

  • die Bronchoskopie
  • die Computertomographie (CT)
  • die Magnetresonanztomographie (MRT)
  • die Pleurapunktion 
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