Septumdeviation: Spezialisten & Informationen

30.03.2023
PD Dr. med. Antoniu-Oreste Gostian
Medizinischer Fachautor

Die Septumdeviation bezeichnet die Abweichung von Teilen oder der gesamten Nasenscheidewand aus der Mittelstellung heraus. Das Hauptsymptom der schiefen Nasenscheidewand ist das Gefühl der verstopften Nase durch eine behinderte Nasenatmung. Auch Nasennebenhöhlenentzündungen und ein Austrocknen der Nasenschleimhaut mit vermehrtem Nasenbluten können die Folge sein. Behandelt wird eine Septumdeviation mit einem operativen Eingriff, bei der die Nasenscheidewand begradigt wird.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Spezialsiten für die Behandlung einer Septumdeviation.

ICD-Codes für diese Krankheit: J34.2

Empfohlene Spezialsiten für die Behandlung einer Septumdeviation

Kurzübersicht:

  • Was ist eine Septumdeviation? Auch schiefe Nasenscheidewand genannt handelt es sich um eine Abweichung der Nasenscheidewand aus der Mittelstellung der Nase heraus, was zu Beschwerden führen kann.
  • Häufigkeit: Bei 60 - 80 % aller Menschen lässt sich eine verschobene oder verbogene Nasenscheidewand feststellen, die meisten Betroffenen verspüren jedoch keine Beschwerden.
  • Symptome: Eine verstopfte Nase durch die erschwerte Luftpassage ist ein Hauptsymptom. Damit kann eine ausgetrocknete Nasenschleimhaut und häufigeres Nasenbluten einhergehen, auch wiederholte Nasennebenhöhlenentzündungen treten häufig auf.
  • Diagnose: Eine klinische Untersuchung der Nase, häufig mithilfe optischer Hilfsmittel, sowie eine funktionelle Diagnostik führen zur Diagnose. Wichtig ist, andere Ursachen auszuschließen, daher ist auch ein Röntgenbild notwendig.
  • Behandlung: Eine operative Korrektur der Nasenscheidewand beseitigt die Beschwerden.
  • Risiken der OP: Komplikationen sind selten, können aber auftreten. Dazu gehören ein unbefriedigendes funktionelles Ergebnis und eine spätere Veränderung der Nasenform.

Artikelübersicht

Definition: Septumdeviation

Eine schiefe Nasenscheidewand wird als Septumdeviation bezeichnet. Die Nasenscheidewand weicht von der normalen Mittelstellung in der Nase ab. Die ganze Nasenscheidewand kann schief sein, oder auch nur Teile davon, z.B. ein sog. Septumsporn.

Eine solche schiefe Nasenscheidewand kann angeboren oder durch ein Trauma der Nase verursacht sein.

Die schiefe Nasenscheidewand ist eine häufige Fehlbildung des menschlichen Gesichtes. Unter den anatomischen Nasenvarianten ist die Septumdeviation die am weitesten verbreitete Variante.

60 bis 80 Prozent aller Menschen zeigen bei der klinischen Untersuchung der Nase eine Verbiegung der Scheidewand.

Allerdings fühlen sich nur 25 bis 50 Prozent der Menschen durch ihre schiefe Nasenscheidewand beeinträchtigt. Hierin besteht die Schwierigkeit bei der Interpretation der Diagnose „schiefe Nasenscheidewand“. Daher ist eine kritische und sorgfältige Auswahl der Patienten unbedingt notwendig, damit beim Patienten und auch Operateur identische Vorstellungen für die Operation vorliegen.

Septumdeviation / schiefe Nasenscheidewand
Bei einer Septumdeviation ist die Nasenscheidewand schief und kann zu Atemproblemen führen © Alessandro Grandini | AdobeStock

Symptome der Septumdeviation

Das Leitsymptom einer schiefen Nasenscheidewand ist die verstopfte Nase. Ursache dafür ist die behinderte Passage der Atemluft. Nicht nur die Verengung der Nase, sondern auch die damit einhergehende Verwirbelung des Luftstroms in der Nase führen zu den auftretenden Beschwerden.

Daher klagen auch manche Patienten mit einer „leeren Nase“, z.B. als Folgeerscheinung einer exzessiven endonasalen Resektion des Septums und/oder der Nasenmuscheln, auch über das Gefühl der verstopften Nase. Eine dauerhaft behinderte Nasenatmung kann auch zum Austrocknen der Nasenschleimhaut mit vermehrtem Nasenbluten führen. Das liegt an der Strömungsbeschleunigung der Luft (Venturi-Effekt).

Bei einer beeinträchtigen Belüftung der Nasennebenhöhlen können wiederholte Nasennebenhöhlenentzündungen auftreten.

Kopfschmerzen sind dagegen eher selten die Folge einer schiefen Nasenscheidewand. Sie treten vor allem dann auf, wenn die Verbiegung Kontakt zur mittleren Nasenmuschel oder lateralen Nasenwand hat. Engt die schiefe Nasenscheidewand den Zugang zur Riechspalte in der Nase ein, kann das das Riechvermögen beeinträchtigen.

Wässriges Nasenlaufen ist allerdings kein typisches Symptom einer Septumdeviation.

Diagnose der schiefen Nasenscheidewand

Die sorgfältige klinische Untersuchung der Nase ist eine unabdingbare Voraussetzung für das weitere Vorgehen bei einer Septumdeviation.

Optische Hilfsmittel, d.h. ein Mikroskop oder Endoskop, helfen dabei, Befunde zu entdecken, die mit bloßem Auge nicht zu sehen wären. Auch Veränderungen des Nasenrachenraumes können damit ausgeschlossen bzw. diagnostiziert werden.

Die funktionelle Diagnostik der Nasenatmung, die Rhinomanometrie, sollte ebenfalls nicht fehlen. Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten, den die Nase passierenden Luftstrom zu messen und zu quantifizieren. Allerdings sind die dabei gewonnenen Messwerte nicht als absolute Indikatoren zu betrachten, sondern immer nur als ein Baustein im gesamten Diagnosekomplex. Der Grund liegt darin, dass die gemessenen Werte oftmals nicht mit den subjektiven Beschwerden übereinstimmen. Ein krankhafter Wert muss also nicht zwangsläufig eine therapiebedürftige Nasenatmungsbehinderung anzeigen.

Im Verlauf der Diagnostik sollten andere Ursachen einer behinderten Nasenatmung, z.B.

eruiert und ausgeschlossen werden.

Zur Vervollständigung der Diagnostik der schiefen Nasenscheidewand gehört das Röntgen der Nase und der Nasennebenhöhlen. Damit lässt sich eine Begleiterkrankung der Nasennebenhöhlen erkennen bzw. ausschließen.

Therapie der schiefen Nasenscheidewand

Die Therapie einer durch eine Septumdeviation verursachten behinderten Nasenatmung besteht in der operativen Begradigung der Nasenscheidewand. Der Eingriff heißt auch plastische Septumkorrektur oder Septumplastik.

In der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde ist die Septumplastik eine der am häufigsten durchgeführten Operationen. Dabei werden die verbogenen oder verschobenen Anteile der Scheidewand in der Nase begradigt und überschießendes Gewebe entfernt.

In den Anfängen der Nasenchirurgie wurden zu diesem Zweck große Teile der Scheidewand entfernt. Diese zerstörende Operationstechnik wird heute nicht mehr angewandt. Die moderne Operationstechnik beschränkt die Entfernung von Teilen der Nasenscheidewand auf das unbedingt Notwendige.

Zudem wird entnommenes Gewebe nach Begradigung zum Wiederaufbau wieder in die Nase eingesetzt. Damit sind die früher typischen Komplikationen der Operation minimiert worden. Zu diesen Komplikationen zählte das sog. „leere Flatter-Septum“ mit endonasal atemabhängiger Verschiebung dementsprechender Nasenatmungsbehinderung.

Mögliche Risiken der operativen Therapie der Septumdeviation

Nichtsdestotrotz birgt auch die plastische Septumkorrektur Risiken, die insgesamt selten, aber nicht gänzlich zu vermeiden sind. So kann es postoperativ beispielsweise zu einem Defekt in der Nasenscheidewand und zu einem unbefriedigenden funktionellen Ergebnis kommen.

Sehr selten baut der Körper nach der OP Nasenknorpel ab, was zu einer Veränderung der äußeren Nasenform führen kann.

Ca. 80 Prozent der operierten Patienten profitieren von der Operation und berichten über eine dauerhafte und deutliche Linderung ihrer Beschwerden.

Nachbehandlung nach der Septumdeviation-OP

Nach einer Operation ist erfahrungsgemäß mit einer Genesungszeit von rund 14 Tagen zu rechnen.

In der Regel werden nach der OP Tamponaden in die Nase eingesetzt. Sie werden meistens zwei Tage nach der OP wieder entfernt. Während dieser Zeit kann ein Atemhilfsröhrchen an der Tamponade das Atmen durch die Nase erleichtern.

Ohne Tamponaden besteht die Gefahr häufigerer Nachblutungen. Daher wird die postoperative Tamponade wegen der Nachblutungsgefahr sowie zur inneren Schienung des Nasenskeletts empfohlen.

Nach der Operation ist eine sorgfältige Nasenpflege mit Nasenspülungen und Nasensalbe zu empfehlen.

Die Nase ist etwa vier Wochen nach der OP vollständig abgeheilt. Dann zeigt sich auch, ob der Eingriff erfolgreich war und sich die Beschwerden des Patienten lindern.

Sport nach der operativen Begradigung der schiefen Nasenscheidewand

Für die Dauer von 14 Tagen nach der OP sollten Sie auf sportliche Betätigungen verzichten. Kontaktsportarten mit dem Risiko einer Verletzung der frisch operierten Nase sind für vier bis sechs Wochen nicht zu empfehlen.

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