Multifokale Intraokularlinsen (MIOL) sind spezielle Kunstlinsen, um Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit, Alterssichtigkeit und Hornhautverkrümmung zu korrigieren. Die Implantation von multifokalen Intraokularlinsen erfolgt im Rahmen eines sogenannten Refraktiven Linsenaustauschs.
Empfohlene Spezialisten
Artikelübersicht
- Was sind multifokale Intraokularlinsen (MIOL)?
- Voruntersuchungen vor der Implantation multifokaler Intraokularlinsen
- Vorgehen bei der Implantation multifokaler Intraokularlinsen
- Komplikationen und Risiken bei der Implantation multifokaler Intraokularlinsen
- Nachbehandlung nach der Implantation multifokaler Intraokularlinsen
- Fazit zu multifokalen Intraokularlinsen
MIOL (Multifokale Intraokularlinsen) - Weitere Informationen
Was sind multifokale Intraokularlinsen (MIOL)?
Sie möchten ohne Brille und Kontaktlinsen morgens aufwachen und scharf sehen? Die Implantation von multifokalen Intraokularlinsen (MIOL) ist ein operatives Verfahren zur Korrektur von Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit und Alterssichtigkeit. Die Hornhautverkrümmung lässt sich ebenfalls erfolgreich mit multifokalen Intraokularlinsen korrigieren.
Bei diesem Verfahren entfernen Ärzte die körpereigene Linse und ersetzen sie durch eine multifokale Intraokularlinse. Dieses Vorgehen entspricht der Operation beim Grauen Star (Katarakt), dem häufigsten Operationsverfahren in der Augenchirurgie. Da die multifokale Intraokularlinse in Ferne und Nähe korrigiert, brauchen Sie im Alltag keine Brille mehr.
Voruntersuchungen vor der Implantation multifokaler Intraokularlinsen
Der Arzt und speziell ausgebildete technische Mitarbeiter untersuchen Ihre Augen vor der Implantation eingehend. Die schmerzfreien Untersuchungen dauern rund zwei bis drei Stunden.
Die Voruntersuchungen beinhalten:
- Messung der Sehschärfe
- Ermittlung des Augeninnendrucks
- Bestimmung der Hornhaut-Topografie
Vorgehen bei der Implantation multifokaler Intraokularlinsen
Nachdem Sie zu Hause wie gewohnt gegessen haben, kommen Sie zum vereinbarten Termin in die Klinik. Nach Ihrem Eintreffen werden Sie in die Operationsabteilung geführt. Assistentinnen bereiten Sie auf die Implantation der multifokalen Intraokularlinsen vor und führen noch einige Routineuntersuchungen (Blutdruckmessung, EKG) durch. Danach erhalten Sie Augentropfen.
- Anästhesie bei der Implantation multifokaler Intraokularlinsen
Die Implantation von multifokalen Intraokularlinsen findet unter örtlicher Betäubung statt. Das bedeutet, dass Sie zwar bei Bewusstsein sind, aber keine Schmerzen spüren.
Meistens reichen speziellen Augentropfen aus, um Sie zu betäuben. Sie werden keine Schmerzen während der Operation haben. Ein Anästhesist kümmert sich während des Eingriffs um Sie.
- Operation zur Implantation multifokaler Intraokularlinsen
Es ist nicht auszuschließen, dass Sie eine Brille für Computerarbeit oder bei sehr kleingedruckten Texten brauchen. Prinzipiell besitzt die multifokale Intraokularlinse keine Nahanpassungsfähigkeit.
Die Operationsschritte bei der Implantation multifokaler Intraokularlinsen:
- Ärzte öffnen die Linsenkapsel durch einen kleinen Einschnitt am Rand der Hornhaut.
- Danach zerkleinern und entfernen sie die Linsenteile mit einer Ultraschallsonde.
- Sie setzen die multifokale Intraokularlinse ein.
- Die Implantation der neuen multifokalen Intraokularlinse ist iabgeschlossen. Die elastischen Linsenbügel stabilisieren sie im verbliebenen Kapselsack.
- Medikamente bei der Implantation multifokaler Intraokularlinsen
Vor der Operation sollten Sie sich wie immer verhalten. Ändern Sie also Ihre Diät oder Therapie nicht und nehmen Sie Ihre Medikamente wie gewohnt ein.
Bei Marcumar oder anderen gerinnungshemmenden Mitteln halten Sie bitte Rücksprache mit Ihrem Hausarzt.
Nach der Implantation multifokaler Intraokularlinsen müssen Sie antibiotische Augentropfen nehmen. Ihr Arzt bespricht mit Ihnen, wie häufig und wie lange Sie diese benötigen.
Komplikationen und Risiken bei der Implantation multifokaler Intraokularlinsen
Multifokale Intraokularlinsen können folgenden Komplikationen zur Folge haben:
- Infektionen des Auges mit der Möglichkeit schwerer und schwerster Beeinträchtigung bis zum Verlust der Sehkraft des Auges
- Erhöhte Licht- und Blendempfindlichkeit, möglicherweise auf Dauer
- Verminderte Nachtsehschärfe, möglicherweise auf Dauer
- Über- oder Unterkorrektur mit der Notwendigkeit einer weiteren Operation oder korrigierenden Gläsern
- Änderung des räumlichen Sehens, was zu einer Störung der Orientierung, z.B. beim Autofahren, führen kann
- Nach der Operation werden Sie möglicherweise eine Lesebrille für kleingedruckte Texte oder am Computer brauchen
Nachbehandlung nach der Implantation multifokaler Intraokularlinsen
Die erste Kontrolluntersuchung findet grundsätzlich am Tag nach der Operation in der Klinik statt. Der Arzt informiert Sie über die Anwendung der Augentropfen, die Sie für vier Wochen eintropfen. Er erklärt Ihnen auch, wann Sie eine Schutzbrille tragen sollten.