Echokardiographie: Informationen & Echokardiographie-Spezialisten

13.03.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Die Echokardiographie ist eines der wichtigsten Diagnoseverfahren am Herzen. Sie wird häufig auch als Ultraschallkardiographie oder Herz-Echo bezeichnet. Dieses Verfahren ist neben dem Elektrokardiogramm bereits ein unverzichtbarer Bestandteil der Diagnostik geworden. Darüber hinaus schätzen auch Allgemeinmediziner und Internisten die vielfältigen Möglichkeiten dieser Untersuchungsmethode.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Echokardiographie-Spezialisten.

Empfohlene Echokardiographie-Spezialisten

Artikelübersicht

Was ist eine Echokardiographie?

Die Echokardiographie ist eine nicht-invasive Ultraschalluntersuchung des Herzens. Das bedeutet, dass kein operativer Eingriff notwendig ist, das Herz zu untersuchen. Der Arzt hält lediglich eine kleine Ultraschallsonde an die Außenseite des Brustkorbs.

Sind genauere Messwerte erforderlich, wird führt der Arzt die Sonde durch die Speiseröhre neben das Herz. Dafür verwendet er ein spezielles Endoskop, an dessen Spitze das Gerät befestigt wird. Dieses Verfahren bezeichnet man als Schluckecho.

Innerhalb kürzester Zeit hat sich dieses Verfahren zu einer der beliebtesten und wirkungsvollsten Untersuchungsmethoden entwickelt.

Welche unterschiedlichen Verfahren gibt es?

In der Praxis haben sich mehrere Echokardiograpgie-Verfahren etabliert, um den Gesundheitszustand des Herzens zu untersuchen.

Die transthorakale Echokardiographie (TTE) ist die häufigste Methode. Dabei legt der Arzt die Ultraschallsonde von außen auf die vordere Brustwand. Das Verfahren überzeugt vor allem aufgrund seiner Einfachheit sowie seiner geringen Kosten.

Der Arzt erhält durch diese Methode bereits zahlreiche Informationen über den Zustand des Patienten. Sie liefert insbesondere wichtige Daten bezüglich

  • der Herzklappen,
  • des Herzmuskels und
  • aller Hohlräume.

Auf diese Weise ist es dem Arzt möglich, die Leistungsfähigkeit und den Gesundheitszustand des Herzens zu beurteilen.

Zusätzlich lässt sich mit der Echokardiographie auch eine dreidimensionale Abbildung des Herzens anfertigen. Für diesen Zweck verwendet der Arzt eine spezielle Sonde, die genügend Daten erhebt, um eine räumliche Darstellung des Organs anzufertigen. Dieses Verfahren nutzen Ärzte vor allem bei akuter Herzschwäche.

Weiterhin gibt es die sogenannte Farb-Doppler- und Doppler-Echokardiographie. Beide Methoden werden zur Visualisierung des Blutflusses eingesetzt. Die Doppler-Echokardiographie veranschaulicht eindrucksvoll den gesamten Blutkreislauf im Körper. Bei der Farb-Doppler-Echokardiographie ermitteln Mediziner zusätzlich die Richtung des Blutflusses. Diese wird durch unterschiedliche Farben verdeutlicht.

Der Einsatz von Schallwellen einer bestimmten Frequenz lässt zudem Rückschlüsse auf die Fließgeschwindigkeit des Blutes zu. Auf diese Weise erkennen Fachärzte sowohl einen Klappenfehler als auch ein Loch in der Herzscheidewand frühzeitig.

Herzecho-Bild (Echokardiographie)
Eine Herzechokardiographie ist eine einfache und kostengünstige Methode zur ersten Überprüfung des Herzens auf Störungen © Семен Саливанчук | AdobeStock

Letztlich wird in vielen Fällen auch die Belastungs-Echokardiographie durchgeführt. Dabei handelt es sich um ein Herzecho, das während eines Belastungszustands angefertigt wird. Auf diese Weise entsteht ein sogenanntes Stressecho. Es beschreibt die Herzleistung während hoher körperlicher Belastung und lässt dadurch Rückschlüsse auf eine gestörte Durchblutung zu.

Häufig wird der Stresszustand entweder durch körperliche Belastung auf einem Fahrradergometer oder die Verabreichung spezieller Medikamente herbeigeführt.

In einigen Fällen injiziert der Arzt zusätzlich ein Kontrastmittel in die Armvene, um die Durchblutung auf den erhaltenen Bildern besser darzustellen.

Wie läuft eine Echokardiographie-Untersuchung ab?

Vor einer klassischen Untersuchung müssen Patienten nichts beachten. Während der Echokardiographie ist der Oberkörper des Patienten entkleidet. Meist wird der Oberkörper leicht erhöht und in eine Seitenlage versetzt. Dadurch entstehen Bilder von besonders hoher Qualität.

Anschließend trägt der behandelnde Arzt ein Kontaktgel auf den Oberkörper auf. Die Sonde wird danach vorsichtig und mit leichtem Druck über den gesamten Brustkorb geführt.

Arzt führt eine Echokardiographie an einem Patienten in Seitenlage aus
Die Seitenlage ermöglicht Echokardiographie-Bilder in besonders hoher Qualität © familylifestyle | AdobeStock

Das Gerät sendet Ultraschallwellen in den Körper. Die verschiedenen Gewebe innerhalb des Körpers reflektieren die Schallwellen auf unterschiedliche Weise. Die Ultraschallsonde empfängt die Reflektionen und erstellt aus den gesammelten Daten ein visuelles Bild. Die Bilder zeigt es unmittelbar auf einem Monitor an, sodass sie direkt ausgewertet werden können.

Beim Schluckecho wird stattdessen ein langer Schlauch in den Mund des Patienten eingeführt. Er durchquert die Speiseröhre, bis er auf der Höhe des Herzens angekommen ist.

Um Verletzungen zu vermeiden, müssen die Patienten während der Untersuchung mehrfach aktiv schlucken. Da sich oftmals ein starker Würgereiz einstellt, werden nach einigen Versuchen häufig Beruhigungsmittel gegeben. In diesem Fall darf der Patient jedoch den gesamten Tag weder Auto, Motorrad noch Fahrrad fahren.

Vor der Schluckecho-Untersuchung darf der Patient mindestens vier Stunden weder feste noch flüssige Lebensmittel zu sich nehmen.

Welche Krankheiten können mit der Echokardiographie diagnostiziert werden?

Die Ultraschalluntersuchung des Herzens stellt viele Informationen bereit, die die Diagnose zahlreicher Herzkrankheiten erleichtern. Dazu zählen unter anderem

  • Veränderungen an den Herzklappen,
  • Durchblutungs- und Pumpstörungen,
  • Beeinträchtigungen des Herzbeutels (Perikard-Erkrankungen) und
  • Schäden am Herzmuskel,
  • angeborene Herzfehler sowie
  • jegliche anderen Veränderungen am Herzen, darunter ein Loch in der Herzscheidewand, Schäden an der Aorta (Hauptschlagader) und Anzeichen für eine Lungenembolie.

Neben diesen Haupteinsatzgebieten kommt das Herzecho auch bei der koronaren Herzkrankheit zum Einsatz. Dabei zeigt es sämtliche geschädigten Bereiche des Herzens auf. Aus diesem Grund wird dieses Verfahren ebenfalls standardmäßig nach einem schweren Herzinfarkt durchgeführt. In einigen Fällen veranlassen Ärzte auch nach einem auffälligen Elektrokardiogramm (EKG) eine Echokardiographie.

Dieses Verfahren verfügt dennoch über deutliche Grenzen. So kann es unter anderem nicht eingesetzt werden, um die Herzkranzgefäße zu untersuchen. Dafür ist stets eine Herzkatheter-Untersuchung notwendig.

Die durch das Herzecho entstandenen Bilder geben lediglich erste Hinweise auf eine fehlerhafte Durchblutung der Herzkranzgefäße.

Im nachfolgenden Video sehen Sie ein schlagendes Herz im Herzecho.

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Welche Risiken birgt die Echokardiographie?

Eine klassische Echokardiographie an der Außenseite des Brustkorbs birgt keinerlei Risiken. Von Ultraschallwellen geht keine Strahlenbelastung aus.

Darüber hinaus ist die Untersuchung meist schmerzfrei. Lediglich gebrechliche und ältere Menschen bemerken in der Seitenlage eine aufkommende Atemnot. Aus diesem Grund führen einige Ärzte die Untersuchung auch in Rückenlage durch. Dabei ist jedoch die Bildqualität deutlich verringert.

Das Schluckecho hingegen ist oftmals mit Würgereflexen verbunden und führt zu einem massiven Speichelfluss. Eine Verletzung der Speiseröhre tritt nur gelegentlich auf. Nach der Injektion eines Kontrastmittels kommt es jedoch meist zu

In einigen Fällen stellen sich auch Probleme beim Hören und Sehen ein. Zusätzlich treten teilweise auch allergische Reaktionen und andere Nebenwirkungen auf.

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