Die Ruhrlandklinik zählt als Westdeutsches Lungenzentrum zu den führenden Krankenhäusern für die operative und medikamentöse Behandlung aller Erkrankungen der Atmungsorgane. Als Teil der Universitätsmedizin Essen arbeiten die Fachmediziner der Ruhrlandklinik interdisziplinär mit vielen weiteren Spezialisten und Schwerpunktzentren des Universitätsklinikum Essen zusammen.
Die Klinik für Pneumologie bietet sämtliche Behandlungen der Lungenheilkunde auf medizinisch höchstem Niveau. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Christian Taube ist die Klinik auf Krankheitsbilder wie chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen, Lungenkrebs, berufsbedingte Lungenerkrankungen, Infektionskrankheiten, genetischen Erkrankungen der Lunge und des Rippenfells sowie auf seltene Lungenerkrankungen spezialisiert. Die persönliche Betreuung der Patienten steht für das Team dabei immer im Vordergrund.
Die Sektion Interventionelle Bronchologie und pneumologische Palliativmedizin der Klinik für Pneumologie an der Ruhrlandklinik ist schwerpunktmäßig auf die Lungendiagnostik ausgerichtet. Die schnelle Diagnose, insbesondere bei Auffälligkeiten und unklaren Befunden, ist eine besondere Stärke der Klinik. Denn die präzise und schnelle Abklärung ist vor allem bei Lungenkrebs von größter Bedeutung – für den zeitnahen Beginn der Therapie und nicht zuletzt, um dem Patienten eine längere Unklarheit und unnötige Sorgen zu ersparen.
Die bronchoskopische Abteilung der Ruhrlandklinik ist deutschlandweit die flächenmäßig größte sowie eines der größten Lungenkrebsdiagnostik-Zentren. Pro Jahr werden hier rund 6.000 Bronchoskopien durchgeführt.
Leiter der Sektion Interventionelle Bronchologie ist Prof. Dr. med. Kaid Darwiche. Als Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie, Medikamentöse Tumortherapie, Schlafmedizin, Tauchmedizin und Allergologie ist er spezialisiert auf die Lunge und die Lungendiagnostik sowie auf die Entwicklung individueller Behandlungswege.
Professor Darwiche und seinen Kollegen stehen die hocheffizienten Möglichkeiten der modernen Medizintechnik zur Verfügung, um präzise Diagnosen stellen zu können. Hier sind vor allem endoskopische und bildgebende Verfahren zu nennen. Die Bronchoskopie (auch: Spiegelung der Atemwege) ist dabei von größter Bedeutung. Dabei bringen die Spezialisten eine Kameraoptik und eine Glasfaserleuchte an einem dünnen, biegsamen Schlauch durch Nase oder Mund in die Atemwege ein und können diese so in Echtzeit und mit unterschiedlichen Lichttechniken auf einem Bildschirm betrachten. Auch kleinste Gewebeveränderungen sind auf diese Weise ausgezeichnet zu identifizieren. Durch minimal-invasive Diagnostik können schonend Gewebeproben entnommen und unmittelbar darauf im Labor untersucht werden (On-site Diagnostik), sodass sehr schnell Klarheit über die Erkrankung herrscht und dem Patienten ein invasiver diagnostischer Eingriff erspart bleibt. Die Erkennung von Lungenkrebs in einem sehr frühen Stadium verbessert die Behandlungsprognose enorm.
Im Rahmen einer Bronchoskopie können Professor Darwiche und sein Team auch weitere, spezielle Sonden einsetzen, die etwa mit Laser oder Ultraschall ausgerüstet sind oder Hitze oder Kälte abgegeben können. Auch die Implantation von Stents gehört zum Leistungsspektrum der Sektion für Interventionelle Bronchologie der Klinik für Pneumologie. So ist es möglich, minimal-invasiv Gewebe zu entfernen und Atemwege zu befreien und Luftnot zu lindern. Diese Verfahren gehören zur pneumologischen Palliativmedizin und führen zur unmittelbaren Verbesserung der Lebensqualität. Die zweite Säule der Sektion ist die interventionelle Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenen Atemwegserkrankungen, wie Asthma oder COPD/Lungenemphysem. Durch diverse neu entwickelte Verfahren (wie z.B. die Implantation von kleinen Ventilen in die Atemwege) gelingt es meist, die Beschwerden auch dann zu bessern, wenn durch medikamentöse Therapien keine Verbesserung mehr möglich ist.