Angiologie | Spezialisten und Informationen

Wenn es um die Funktionen und um Erkrankungen von Arterien, Venen und Lymphgefäßen geht, sind die Angiologen gefragt – also bei der Behandlung von Gefäßkrankheiten. Als Teilgebiet der Inneren Medizin steht die Diagnose verschiedenster Gefäßerkrankungen im Vordergrund der Angiologie, dazu operative und nichtoperative Behandlungen und Therapien sowie die Vorbeugung, um Erkrankungen im Vorfeld zu verhindern.

Drei Krankheitsbilder im Kreislaufsystem fallen in den Bereich der Angiologie: Die zuführenden und die abführenden Anteile des Systems – also die Arterien und die Venen, wobei Arteriolen und Kapillaren zu den arteriellen Gefäßen zählen. Der dritte Bereich betrifft dann das Lymphsystem. Schwerpunkte sind dabei degenerative und entzündliche Gefäßerkrankungen der Extremitäten – wie etwa die arterielle Verschlusskrankheit, Krampfadern, Ödeme oder Thrombosen. Auch die gehirnversorgenden Gefäße sind ein besonderer Schwerpunkt der Angiologie, beispielsweise Verengungen der Halsschlagader und natürlich der Schlaganfall.

Der Begriff Angiologie ist übrigens noch gar nicht so alt. Er wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von Max Ratschow (1904-1963) eingeführt, der in Darmstadt die weltweit erste Angiologische Klinik begründete.

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Angiologie - Weitere Informationen

Die Angiologie befasst sich als Teilgebiet der Inneren Medizin mit den Erkrankungen der Gefäße und wird deshalb auch als Gefäßmedizin bezeichnet. Ärzte für Angiologie diagnostizieren und behandeln sowohl Gefäßkrankheiten, die von den Arterien ausgehen, als auch solche, die ihren Ursprung in den Venen oder den Lymphgefäßen haben. Hierzu gehören beispielsweise Durchblutungsstörungen aufgrund von Gefäßverengungen oder Gefäßverschlüssen.

Typische Verfahren in der Diagnose von Gefäßerkrankungen sind die Angiographie und die Doppler-/Duplexsonographie. Die Therapie von Gefäßerkrankungen kann medikamentös, physikalisch-konservativ oder invasiv erfolgen. Das Einsetzen eines Stents stellt mittlerweile ein häufig durchgeführtes Verfahren in der Klinik für Angiologie dar.

StentEin Stent ist ein Implantat, das hilft, verschlossene oder verengte Blutgefäße offen zu halten @ peterschreiber.media /AdobeStock

Im gesunden Zustand merken wir nicht, dass das Blut durch unser dichtes Gefäßnetz zieht und dabei alle Organe und Zellen des Körpers versorgt. Das Blutgefäßsystem bildet die Transportwege für Nährstoffe, Sauerstoff, Hormone und vieles mehr und entsorgt zeitgleich giftige Abfallstoffe aus dem Körper. Sobald aber etwas in den Gefäßen nicht stimmt, wir also an Gefäßerkrankungen leiden, bemerkt der Betroffene sehr schnell Krankheitsanzeichen oder Ausfälle.

Die moderne Angiologie, die Lehre von den Gefäßerkrankungen, wurde erst in den 1950er Jahren durch Ratschow in Darmstadt begründet. Sie ist somit die jüngste Teildisziplin der Inneren Medizin. Da sehr viele Gefäßerkrankungen auch andere medizinische Teilgebiete betreffen, kooperieren Angiologen sehr häufig mit Neurologen, Kardiologen, aber auch mit Hautärzten und Lymphspezialisten.

Welche Krankheiten werden von Angiologen behandelt?

Die Gefäßerkrankungen werden grob in Krankheiten des zuführenden (arteriellen) Systems und des ableitenden (venösen und lymphatischen) Systems eingeteilt.

Arterielle Gefäßerkrankungen sind meist Verschlusskrankheiten infolge einer fortgeschrittenen Arteriosklerose. Ablagerungen an den Gefäßwänden und entzündliche Prozesse führen zu einer Einengung (Stenose) oder einem Totalverschluss wichtiger Arterie. Dadurch wird die Sauerstoffversorgung des nachgeschalteten Organs oder Gewebes verhindert oder ganz unterbrochen. Diese Unterversorgung oder ein Verschluss im arteriellen Gefäßsystem ist mit starken Schmerzen verbunden und immer eine Notfallsituation, da Gewebe abzusterben droht.

Die Gefäßerkrankungen der Venen auf der anderen Seite sind oft Krampfaderleiden oder Thrombosen (Blutgerinnselbildungen). Sie können zu Abflussbehinderungen vor allem in den Beinen führen, aber auch durch die Ablösung eines Thrombus einen Herzinfarkt, eine Lungenembolie oder einen Schlaganfall auslösen.

KrampfadernKrampfadern sind weit verbreitet und werden mit zunehmendem Alter immer häufiger @ Elena /AdobeStock

Beispiele für Erkrankungen der Gefäße, die einer Klinik für Angiologie behandelt werden, sind:

  • Bei der Schaufensterkrankheit, auch periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) genannt, kommt es durch eine verminderte Durchblutung in den Arterien des Beckens und der Beine zu Schmerzen in den Beinen.
  • Die Carotisstenose ist eine Engstelle der Halsschlagader (Arteria carotis).
  • Durchblutungsstörungen der Gefäße, wie zum Beispiel Verengungen in den Arterien von Herzkrankgefäßen, können schwerwiegende Erkrankungen wie die koronare Herzerkrankung oder gar einen Herzinfarkt auslösen.
  • Bei dem Krampfaderleiden (Varikose) ist das oberflächliche Venensystem geschwächt, die Verschlussklappen in den Venen funktionieren nicht mehr richtig, dadurch kommt es zum Stau des Blutes in den Venen mit den charakteristischen Erweiterungen der Gefäße.
  • Die Venenthrombose, also der Verschluss von Venen durch ein Blutgerinnsel, kann unbehandelt ein offenes Bein (Ulkus cruris), ein postthrombotisches Syndrom oder eine Lungenembolie zur Folge haben.
  • Beim diabetischen Fuß (diabetisches Fußsyndrom) heilen bei Patienten mit Diabetes mellitus aufgrund von Durchblutungsstörungen Wunden nicht mehr spontan ab, es kommt zu Nervenschädigungen und Geschwüren, im Extremfall kann die Amputation des Fußes notwendig werden.
  • Beim Lymphödem können Flüssigkeiten über die Lymphgefäße nicht mehr ausreichend abtransportiert werden, wodurch es zu Flüssigkeitsansammlungen im betroffenen Körperbereich kommt.
  • Aneurysmen sind Ausweitungen der Gefäße, die platzen und so zu lebensbedrohlichen Blutungen führen können (z. B. Aortenaneurysma).
  • Bei Embolien sind Blutgefäße durch eingeschwemmtes Material (Blutgerinnsel, Luftblasen, Fetttröpchen) teilweise oder vollständig verschlossen.
  • Gefäßmissbildungen

Gefäßerkrankungen der Arterien im Überblick

Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

Besonders in den Beinen treten häufig Gefäßerkrankungen mit Durchblutungsstörungen und arteriellen Verschlüssen auf. Diese werden durch den Lebensstil und der damit einhergehende Arteriosklerose stark begünstigt.

Es kommt zur langsam voranschreitenden Ablagerung und Einengung der Gefäße und schließlich zu einem vollständigen Verschluss. Schmerzen und schnelle Ermüdungserscheinungen in den Beinen können ein erster Hinweis auf einen drohenden Verschluss sein.

Ein arterieller Verschluss tritt dann mit plötzlich stechendem Schmerz zutage. Der Puls jenseits der Verschlussstelle ist nicht mehr tastbar. Da der hinter dem Verschluss liegende Gefäßabschnitt nicht mehr durchblutet wird, droht der nicht versorgte Beinabschnitt abzusterben. Im unbehandelten Fall kann eine Beinamputation notwendig werden.

Ein peripherer arterieller Verschluss ist deshalb ein akuter Notfall und bedarf einer sofortigen ärztlichen Versorgung.

Akuter Gefäßverschluss einer Gliedmaßenarterie

Während die periphere Verschlusskrankheit langsam voranschreitet, wird die Arterie beim akuten Verschluss ganz plötzlich verschlossen, z. B. durch ein Blutgerinnsel.

Der akute Gefäßverschluss im Bein ist immer ein Notfall und muss umgehend von einem Arzt behandelt werden. Bereits nach 6 bis 8 Stunden können irreparable Schäden an den Muskeln und Geweben des Beines auftreten. Eine Beinamputation wäre dann oft die letzte Rettung für den Betroffenen.

Aneurysmen: Sackartige Gefäßerkrankungen

Aneurysmen sind in erster Linie Ausbauchungen in der Gefäßwand. Sie können vielgestaltig sein, doch häufig kommen Beeren- oder sackförmige, geschlängelte und rankenförmige Aneurysmen vor.

Da die Gefäßwand mit der Zeit ganz ähnlich einem überblähten Ballon rissig werden kann, droht ein Aneurysma nicht selten zu platzen. Eine solche Gefäßruptur im Bereich einer der großen Körperarterien (z. B. Bauchschlagader) verursacht einen großen Blutverlust, der binnen Minuten lebensbedrohend sein kann.

Eine Operation zum Verschluss des Gefäßschadens ist in solchen Fällen dringend notwendig. Interessanterweise sind Männer etwa 10-mal häufiger von dieser Gefäßerkrankung betroffen als Frauen.

Hirnaneurysmen

Eine Sonderform des Aneurysmas sind Arterienerweiterungen im Bereich der großen Hirnarterien. Solche Hirnaneurysmen sind nicht selten, werden aber meist nur durch Zufall gefunden. Viele Betroffene leben ein Leben lang mit diesem Defekt, aber einige Menschen versterben, wenn das Aneurysma infolge Erschütterungen oder Druckanstieg platzt.

Es besteht bei dieser Gefäßerkrankung erhöhte Lebensgefahr.

Vaskulitiden: Entzündliche Gefäßerkrankungen

Rheumatische und andere entzündliche Gefäßerkrankungen nehmen ihren Ausgang von einer Entzündung der Blutgefäße. Man nennt diese Gefäßerkrankungen auch Vaskulitiden.

Eine spezielle Form ist die Riesenzellarteriitis, die sehr oft ältere Menschen betrifft. Bereits kleinere Entzündungsgeschehen schädigen die Gefäßwände und führen zu Verwirbelungen im Blutsstrom sowie zu unebenen Oberflächen.

Die Verwirbelungen führen schließlich zur Bildung von Blutgerinnseln, die unebenen Oberflächen fördern Ablagerungen und Arteriosklerose. Entzündliche Gefäßerkrankungen sind deshalb auch immer ein Risikofaktor für Verschlüsse, Embolien und Infarkte.

Thrombangiitis obliterans (TAO): Gefäßerkrankung der Raucher

Die Thrombangiitis obliterans ist eine entzündliche Gefäßerkrankung, die zum Gefäßverschluss führt. Sie ist fast ausschließlich bei Rauchern bekannt.

Neben den Arterien der Beine und Arme sind auch häufig oberflächlich- und tiefsitzende Venen betroffen. Die Gefäßverschlüsse führen zu weiteren Gewebeschäden, sodass schließlich Zehen und Finger amputiert werden müssen. Da diese Gefäßerkrankung nicht von einer Entzündungsreaktion begleitet wird, führen ursächliche Therapien ins Leere.

Arteriosklerose: Gefäßerkrankung als Volksleiden

Arteriosklerose bedeutet den allmählichen Verschluss von Gefäßen durch lebensstilbedingte Ablagerungen und Entzündungsreaktionen.

Durch Bewegungsmangel und ungesunde Lebensweise sind heute bereits im Kindesalter erste Ablagerungen in den Gefäßen zu erkennen. Im Laufe des Lebens werden diese Ablagerungen dicker und verschließen das Gefäß dann vollständig.

Arteriosklerose ist eine Gefäßerkrankung, die den ganzen Körper betrifft und nicht nur einzelne Blutgefäße oder Organe. Kritisch wird die Arteriosklerose immer dann, wenn die Blutversorgung des Herzens, des Gehirns oder der Arme bzw. Beine betroffen ist.

Diabetes und Herz: Gefäßschäden durch Zucker

Diabetes (Zuckerkrankheit) an sich ist nicht tödlich. Doch ein erhöhter Blutzuckerspiegel fördert Gefäßerkrankungen und schädigt die Gefäßwand. Der Zucker führt zu Schäden an Nerven und Blutgefäßen, sodass Entzündungen auftreten und Wunden schlecht verheilen.

Entzündungen führen zu Verwirbelungen im Blutstrom und zu kleinsten Gefäßverletzungen. Die Folge können Ablagerungen bis hin zum Arterienverschluss oder auch Thrombenbildungen sein.

Nicht selten sterben schlecht eingestellte Diabetiker deshalb an den Folgen eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls.

Gefäßerkrankungen der Venen im Überblick

Krampfadern (Varizen)

Ablagerungen oder Entzündungen in den Venen stören die Arbeit der Venenklappen, welche sich nicht mehr richtig schließen. Das Blut staut sich zurück und pendelt in den Venen hin und her.

Um den Überdruck im Venensystem abzubauen, dehnen sich die Gefäße weiter und besonders kleinere Äderchen treten so im Hautbild hervor. Solche gekrümmten und geschlängelten Gebilde nennt man dann Krampfadern.

Krampfadern entstehen aber weder durch einen Krampf, noch lösen sie ihn aus. Vielmehr leitet sich ihr Name vom mittelalterlichen „krumpe Adern“ ab. Krampfaderleiden schreiten unbehandelt immer weiter fort und können zu schwerwiegenden Erkrankungen, wie z. B. Embolien, beitragen.

Eine besonders gefährliche Form der Krampfadern sind die Speiseröhrenvarizen. Sie entsehen entlang der Speiseröhre, wenn der Blutabfluss über die Leber gestört ist. Dies trifft sehr häufig auf Alkoholiker zu. Deren Leber ist stark geschädigt und wird zunehmend in funktionsloses Bindegewebe umgewandelt. Der Arzt nennt dies eine Leberzirrhose.

Da die Leber aber der „Blutwäsche“ dient, staut sich das Blut immer weiter im Körper zurück. Schließlich werden Kurzschlüsse aktiv, die das Blut an der Leber vorbeiführen. Dadurch werden leberferne Venengeflechte überdehnt und sacken aus. Im Bereich der Speiseröhre entstehen auf diese Weise die lebensbedrohlichen Ösophagusvarizen. Wenn sie platzen, tritt meist der Tod sehr schnell durch inneres Verbluten ein.

Hämorrhoiden: Gefäßerkrankung des Enddarms

Der After ist von Schwellpolstern umgeben, die unter anderem auch den festen Verschluss garantieren. Bei Bindegewebsschwäche, hartem Stuhlgang oder regelmäßigem Pressen staut sich Blut in diesen Schwellpolstern. Die Folge ist, dass die Venengeflechte aussacken und Taschen bilden, die sich nach außen oder auch ins Darminnere vorwölben können. Solche Krampfadern im Bereich des Enddarms nennt der Arzt Hämorrhoiden.

Obwohl es eine erbliche Veranlagung zu geben scheint, kann jeder das eigene Risiko für die Entstehung von Hämorrhoiden verringern. Bewegung, ballaststoffreiche Kost und beim Stuhlgang wenig pressen können die Schwellpolster schonen und Krampfadern vermeiden.

Thrombophlebitis - Oberflächliche Venenentzündung

In einigen Fällen können sich Krampfadern auch entzünden. Die oberflächlich hervortretenden Venengeflechte sind davon betroffen. Der Arzt nennt diese Gefäßerkrankung eine Thrombophlebitis.

Frauen leiden bis zu 4-mal häufiger als Männer an dieser Gefäßerkrankung.

Phlebothrombose – Tiefe Venenthrombose

Insgesamt gehören die Venenleiden zu den häufigsten Gefäßerkrankungen. Besonders gefährlich wird es, wenn die tief liegenden Venen betroffen sind und sich durch Entzündungen, Verwirbelungen und Ablagerungen in den Gefäßen eine Venenthrombose (Phlebothrombose) herausbildet.

Blutgerinnsel behindern dann den Rückfluss des Blutes zum Herzen oder verschließen schließlich die Vene sogar vollständig. Diese Gerinnsel (Thromben) können sich mitunter leicht ablösen und gelangen dann in Herz, Lunge oder Gehirn, wo sie ein Gefäß verstopfen. Der nachgeschaltete Bereich wird nicht mehr mit Blut versorgt und stirbt ab.

Je nach beteiligtem Organ spricht man dann vom lebensbedrohlichen Herzinfarkt, Hirnschlag oder der gefürchteten Lungenembolie.

Die Phlebothrombose ist fast ausschließlich auf die Bein- und Beckenvenen begrenzt und besteht dort häufig unerkannt über viele Jahre fort, bevor sich Folgeerkrankungen zeigen. Durch die Gefahr der Gerinnselablösung gehört sie zu den besonders gefährlichen Gefäßerkrankungen.

Gefäßerkrankung der chronisch venösen Insuffizienz

Verschiedenste Venenerkrankungen können die Gefäße schädigen. Diese verlieren dadurch häufig die Fähigkeit, das Blut zum Herzen zurückzuführen. Sind zudem die Venenklappen betroffen, bildet sich eine chronische Abflussstörung als Gefäßerkrankung heraus.

Dies ist sehr häufig in den Beinen der Fall, sodass hier nach einiger Zeit Ödeme auftreten. Der ständig erhöhte Venendruck und der mangelnde Blutfluss führen letztlich dazu, dass Gewebe geschädigt wird und teilweise abstirbt.

Hautschäden werden sichtbar, welche sich bis hin zum offenen Bein weiterentwickeln können. Langwierige Entzündungen und Geschwüre sind die Folge.

Welche Behandlungen/Therapien kommen in der Angiologie zum Einsatz?

Wie bei den meisten medizinischen Gebieten gibt es auch bei der Angiologie verschiedene Optionen in der Therapie von Gefäßerkrankungen:

  • Medikamentöse Behandlung von Gefäßerkrankungen: Neben der medikamentösen Behandlung von Grunderkrankungen (erhöhter Blutdruck, erhöhte Blutfettwerte, Diabetes) spielen insbesondere durchblutungsfördernde, gefäßerweiternde oder blutgerinnungshemmende („Blutverdünnung“) Medikamente in der Behandlung von Gefäßerkrankungen eine wichtige Rolle.
  • Konservative Therapie von Gefäßerkrankungen: Dazu gehören physikalische Maßnahmen wie beispielsweise die manuelle Lymphdrainage, eine Bewegungstherapie und eine Kompressionstherapie. Bei der Kompressionstherapie wird mithilfe von Binden und Strümpfen von außen Druck auf die Gefäße ausgeübt, sodass sich kein Lymphödem mehr ausbilden kann oder bestehende Schwellungen zurückgehen.
  • Invasive Verfahren bei Gefäßkrankheiten: Konnten die Gefäßkrankheiten weder konservativ noch medikamentös behandelt werden, stehen – je nach zugrunde liegender Erkrankung – verschiedene gefäßchirurgische Verfahren in der weiteren Behandlung zur Verfügung. So können beispielsweise Gefäßengstellen durch eine Ballondilatation geweitet und mit Gefäßstützen (Stents) auf Dauer offen gehalten werden. Blutgerinnsel können abgesaugt werden. Bei der Krampfaderverödung verschließen sich die erweiterten Gefäße nach Einspritzen eines Medikaments in die Venen.

Untersuchungsmethoden zur Diagnose von Gefäßerkrankungen

Die Diagnose von Gefäßerkrankungen ist sehr vielfältig und trotz modernster Technik oft sehr zeitintensiv.

Die körperliche Untersuchung beim Arzt konzentriert sich zuerst je nach Anamnese und Beschwerden auf die Venen, Lymphgefäße und Gewebsdurchblutung sowie das Ertasten der Pulse in den jeweiligen Körperregionen.

Auch Blutdruckmessungen können einen Hinweis liefern, ob ein ungeklärter Bluthochdruck vorliegt. Die Ursachen dafür können hormonell bedingt sein, aber auch von Gefäßverengungen und Herzfehlern verursacht werden.

Eine enge Zusammenarbeit zwischen Angiologen und Kardiologen sowie einer Vielzahl weiterer Spezialisten ist häufig unabdingbar.

Typisch für arterielle Verschlüsse ist, dass der Puls im nachfolgenden Körperteil je nach Ausmaß der Einengung schwächer sein oder völlig fehlen kann.

Typische Verfahren in der Diagnose von Gefäßerkrankungen sind die Angiographie (Röntgen der Gefäße) und die Doppler-/Duplexsonographie (Ultraschall der Gefäße).

Bei der Angiographie werden die Gefäße mithilfe von beispielsweise Röntgen oder Magnetresonanztomographie (MRT) unter Verwendung eines Kontrastmittels bildlich dargestellt. Das Kontrastmittel reichert sich in den Gefäßen an, dadurch heben sich die Gefäße besser vom umgebenden Gewebe ab. Gefäßverengungen oder -erweiterungen lassen sich so deutlicher erkennen.

Dagegen ist die Doppler-/Duplexsonographie eine spezielle Form der Ultraschalluntersuchung, mit der die Fließgeschwindigkeit des Blutes bestimmt werden kann. Dies wiederum erlaubt Rückschlüsse auf Minderdurchblutungen oder Durchflusshindernisse. Je nach Klinik und Verdachtsdiagnose wird das ein oder andere Verfahren in der Diagnose von Gefäßerkrankungen zum Einsatz kommen.

Für die Diagnose der meisten Durchblutungsstörungen und Venenerkrankungen reicht eine Ultraschalluntersuchung der Arterien oder Venen aus. Mit dem Ultraschall lassen sich vor allem Ablagerungen und Thromben sehr gut darstellen.

Von der Zuverlässigkeit der Diagnose hängt am Ende auch die gewählte Therapie der Gefäßerkrankung und schließlich deren Erfolg ab. Dort, wo weiterhin Zweifel bestehen, oder wenn ein Patient einer schweren Operation entgegensieht, sind weitere bildgebende Verfahren angezeigt. Diese Verfahren verwenden jedoch meist Strahlungen oder radioaktive Kontrastmittel, die den Organismus belasten können. Dennoch ist ihre Auflösungsschärfe sehr viel größer, sodass selbst Störungen im Kapillarbereich der Gefäße und andere Gefäßerkrankungen noch erkannt werden können.

Je nach Fragestellung wählt der Arzt zwischen Röntgenuntersuchungen mit Kontrastmittel (Angiografie, Phlebografie oder Computertomografie) und der Magnetresonanztomografie („Angio-MRT“). Für spezielle angiologische Untersuchungen stehen weiter

  • die Plethysmografie,
  • die Kapillarmikroskopie oder
  • die Lichtreflexionsrheografie zur Verfügung.

Mit diesen modernen diagnostischen Verfahren lassen sich Gefäßerkrankungen der Arterien und Venen, Gefäßverschlüsse an den Beinen, Armarterienerkrankungen, Gefäßerkrankungen der Halsschlagadern, Thrombosen und chronische Venenerkrankungen zweifelsfrei diagnostizieren.

Wie finde ich die „beste Klinik“ für Angiologie?

Eine Klinik als „beste Klinik“ oder „Top Klinik“ für Angiologie zu bezeichnen, ist nicht möglich. Sehr wohl gibt es Ärzte und Kliniken, die sich auf die Behandlung von Gefäßerkrankungen spezialisiert haben und über große Erfahrung verfügen. Diese Experten für Angiologie finden Sie im Leading Medicine Guide.

Was macht unsere Ärzte zu Spezialisten für Angiologie?

Im Leading Medicine Guide werden nur ausgewählte hochqualifizierte medizinische Experten und Spezialisten präsentiert. Alle gelisteten Ärzte haben eine hohe fachliche Expertise, verfügen über exzellente Erfahrungen im Bereich Angiologie und erfüllen die strengen Aufnahmekriterien des Leading Medicine Guide.

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