Unter Stenose versteht man in der Medizin die Verengung eines Hohlorgans, etwa von Blutgefäßen oder des Wirbelsäulenkanals. Bei der Verengung der Halsschlagader (Arteria carotis oder kurz Carotis) oder ihrer abgehenden Gefäße spricht man entsprechend von einer Carotisstenose.
Die Halsschlagader versorgt das Gehirn mit sauerstoffreichem Blut. Bei einer Carotisstenose kommt es zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff - in letzter Konsequenz droht ein lebensbedrohlicher Schlaganfall.
Häufigste Ursache für die Verengung ist die Arteriosklerose („Arterienverkalkung“). Dabei lagern sich an den Innenwänden des Gefäßes nach und nach
- Bindegewebe,
- Thromben (Blutgerinnsel),
- Blutfette und/oder
- Kalk
ab und verengen so den Gefäßquerschnitt.
Die Entstehung einer Carotisstenose kann durch
- zu hohen Blutdruck,
- erhöhte Blutfettwerte,
- Rauchen und
- erhöhtes Lebensalter
- sowie einige andere Erkrankungen (z.B. Gefäßentzündungen)
begünstigt werden.
Durch die Verengung der Halsschlagader kann es zu
- einer Embolie (Verstopfung eines Blutgefäßes) oder
- einer Mangeldurchlutung
kommen, die eine Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff verursachen.
Eine Carotisstenose kann lange Zeit unbemerkt bleiben. Es kann aber auch zu neurologischen Ausfällen kommen, wie beispielsweise
Gelegentlich können auch
auftreten.
Diese Symptome gelten als Warnsignale für einen bevorstehenden Schlaganfall, bei dem das Gehirn dauerhaft geschädigt wird. Die Ursache der Symptome muss daher unbedingt medizinisch abgeklärt werden!
Neben dem Schlaganfall können
- transitorische ischämische Attacken (TIA, vorübergehende neurologische Ausfälle) und
- Amaurosis fugax (vorübergehende Sehstörung)
als weitere Komplikationen einer Verengung der Halsschlagader auftreten.
Die Symptome können bereits einen ersten Hinweis auf eine Carotisstenose liefern. Diese Verdachtsdiagnose lässt sich durch die Untersuchung der Halsschlagader mittels Ultraschall (farbkodierte Duplexsonographie) bestätigen. Mit dieser Ultraschalluntersuchung kann der Arzt die Engstellen in den Gefäßen beurteilen. Sie ist für den Patienten völlig schmerzlos und ungefährlich.
Weitere Informationen erhält der Arzt mittels
Diese Verfahren kommen oft zur Planung einer passenden Therapie zum Einsatz.
Für die Therapie einer Carotisstenose bieten sich drei Optionen an.
Die Voraussetzungen für die medikamentöse Therapie einer Carotisstenose ist, dass die sie noch keine Beschwerden verursacht hat. Die medikamentöse Behandlung soll Risikofaktoren (z.B. Bluthochdruck) sowie das Risiko für Komplikationen (z.B. Schlaganfall) reduzieren.
Mit einer offenen Operation werden die Engstellen einer Carotisstenose chirurgisch entfernt. Als Beispiel sei die etablierte Carotis-Thrombendarteriektomie aufgeführt. Sie wird von Spezialisten der Gefäßchirurgie durchgeführt. Im Rahmen dieser Operation wird die Halsschlagader geöffnet und die Engstellen ausgeschält.
Die Stent-Implantation erfolgt endovaskulär: Die Spezialisten dehnen die Engstelle im Rahmen einer minimal-invasiven Operation auf. Dazu kommt ein Ballonkatheter zum Einsatz. Danach wird ein Stent (Gefäßstütze) eingesetzt, der die Verengung offen halten soll.
Spezialisten für Carotisstenose sind in der Regel
Weitere Untersuchungen werden von Fachärzten der Radiologie oder Nuklearmedizin durchgeführt. Etwaige Operationen führen Spezialisten für Gefäßchirurgie durch.
Auf die Behandlung von Carotisstenosen spezialisierte Einrichtungen sind Kliniken für Gefäßchirurgie bzw. Gefäßmedizin, Neurologie und Angiologie.