Etwa 20 bis 50 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter haben Uterusmyome. Somit zählt das Myom zu den häufigsten gutartigen (benignen) Tumoren weltweit. Hinzu kommt, dass nicht alle Uterusmyome Symptome verursachen oder zu einem erhöhten Wachstum neigen.
Führen Uterusmyome zu unangenehmen Symptomen, können Ärzte diese durch eine Myomenukleation entfernen.
Zu den häufigsten Symptomen von Uterusmyomen zählen:
- Aborte bei Schwangerschaften
- Unerfüllter Kinderwunsch
- Schmerzen sowie
- Verstärkte Monatsblutungen
Vor einer Operation versuchen Spezialisten aber, Uterusmyome medikamentös zu behandeln. Denn jeder operative Eingriff hat bestimmte Risiken. So auch die Myomenukleation.
Die Myomenukleation ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem Ärzte Myome entfernen und die Gebärmutter erhalten @ Peakstock /AdobeStock
Im Zentrum der Myomenukleation steht der Erhalt der Gebärmutter (Uterus), damit die Patientin später noch schwanger werden kann. Die Operationsmethode ist abhängig von Menge und Ort der Myome im Uterus:
Befinden sich die Myome dicht unterhalb der Schleimhaut (submukös), können Ärzte sie im Rahmen einer Gebärmutterspiegelung entfernen. Dafür dehnen sie die Gebärmutterhöhle mittels Spüllösung. Danach schnüren sie die vorstehenden Myome mit einer Schlinge ab und entfernen sie.
Sitzen die Myome in tieferen Gewebeschichten, erfolgt die Myomenukleation mit einer Bauchspiegelung (laparoskopisch). Die Bauchspiegelung ist heutzutage die am häufigsten durchgeführte OP-Methode bei der Myomenukleation.
Diese Schlüssellochmethode (minimal-invasive Myomenukleation) hat eine geringere Blutungs- und Infektionsgefahr als die offene Operation mittels Bauchschnitt. Die offene Operation kann zu hohem Blutverlust und Verwachsungen führen. Auch die Genesungszeit dauert länger.
Folgende Risiken können bei der Myomenukleation auftreten:
- Wie bei jeder Operation kann es auch bei der Myomenukleation zu stärkeren Blutungen kommen.
- Des Weiteren sind Infektionen der Wunden möglich.
- Ebenfalls können Vernarbungen im Operationsgebiet auftreten.
- Darüber hinaus besteht beim Bauchschnitt die Gefahr, andere Bauchorgane, wie Darm oder Blase zu verletzen.
- Besondere Vorsicht besteht bei Schwangerschaften nach einer Myomenukleation. Hier kann es zu einer Nahtschwäche kommen. Die frühere Operationswunde kann daher die Uteruswand schwächen.
Spezialisten für die Myomenukleation empfehlen, etwa 6 bis 12 Monate mit einer Schwangerschaft zu warten. Der Zeitraum hängt von der Größe, Lage und Myomzahl ab.
Aufgrund des erhöhten Rupturrisikos raten Ärzte möglicherweise am Ende einer Schwangerschaft zu einem Kaiserschnitt.
Da es sich bei Uterusmyomen um gutartige Gewebewucherungen handelt, ist die Entfernung in der Regel gefahrlos möglich. Dennoch neigen Frauen mit Myomen nach einer Myomenukleation zu Rezidiven. Das bedeutet, dass sich in der Folgezeit neue Myome bilden.
Die Rezidivrate beträgt in den ersten Jahren nach dem operativen Eingriff bis zu 25 Prozent. Das bedeutet, dass etwa jede 4. Frau nach der Myombehandlung erneut Myome entwickelt. Anders betrachtet gelten hingegen drei von vier Frauen mittels Myomenukleation als geheilt.
Die chirurgische Versorgung von Myomen fällt in die Zuständigkeit der Fachärzte für Frauenheilkunde (Gynäkologie). Myomenukleations-Spezialisten sind meist chirurgisch tätige Gynäkologen, die in ausgewiesenen Klinikzentren arbeiten.
Je nach Befundlage und Verdachtsdiagnose sind möglicherweise weitere Fachgruppen im Vorfeld beteiligt, wie:
Letztere häufig zum Ausschluss einer möglicherweise bösartigen (malignen) Gewebewucherung.